Aufwendige Projekte

Wieder mal Zeit zum Rasenmähen, Sonntag, 20.01. Das finde ich schon sehr interessant, wie selbstverständlich es ist, dass am Sonntag der Rasen, oder wie heute Nachbars Hecke geschnitten wird. Auch wir arbeiteten natürlich wieder. Felix in der Werkstatt, sein Sofa-Bett Projekt nimmt Gestalt an. Hinter einem der beiden Sofa-Betten soll es einen Stauraum geben, mit einer Schräge zu den Rückenkissen. Das Holz stammt von einem alten Einweg Palette. Drei solche hat Felix zuvor auseinandergenommen und ausgenagelt.

Nach dem leichten Regen in der Nacht, war es etwas kühler und heute zeitweise auch bewölkt. Für mich also wunderbar im Garten zu wirken. Überall riss ich alte Tomatenpflanzen aus, da lagen jeweils sehr lange Triebe am Boden. Aufgebunden wurde nichts, auch die wilden Triebe wurden nicht ausgebrochen. Am Abend klopfte es plötzlich an unsere Zimmertüre und sie wurde ganz sachte von Frieda aufgemacht, Jana war ebenfalls dabei. Sie sagte zu uns es sei Zeit um ins Bett zu gehen. Die Kleine stieg aufs Bett und legte mich hin, tätschelte den Kopf und auf Knopfdruck schnarchte ich. Auch Felix wurde von ihr hingelegt. Selber schlüpfte sie unter die Decke, als möchte sie gleich bei uns übernachten. Frieda ist immer sehr aktiv. Jana ist die ruhigere, sie liebt es, wenn ihr ein Buch vorgelesen wird.

So schnell war der Montag, 21.01. da, die Zeit läuft enorm schnell bei uns. Heute war Wasch-und Putztag. Zu dritt ging dies jedoch ganz schnell, Jana half ganz schön mit. Auch Frieda wollte mithelfen. Von Felix merkte ich heute sehr wenig, nur die Maschinen in der Garage waren zu hören. Er konnte fast nicht aufhören zu arbeiten, bis die drei schrägen Kisten, die als  Camis Lagerraum dienen sollen, beinahe fertig waren.

Am Dienstag, 22.01. ging Cami ziemlich früh weg mit den Kindern. Während ich Jana kämmte, versuchte Cami Friedas Haare zu ordnen, was heute nur zur Hälfte möglich war, oft lässt es die Kleine nicht zu. Also packten wir alles ins Auto und sie fuhren los. Vis-a-vis von uns war am Strassenrand ein Auto mit einem kleinen Anhänger geparkt. Beim Hinausfahren auf die Strasse gab es einen leichten Knall,  Cami hatte dieses Fahrzeug leicht touchiert. Sie hatte in der vergangenen Nacht sehr schlecht geschlafen und jetzt noch dieser Zwischenfall. Sie kamen schon ziemlich früh wieder zurück, die Lust mit den Kindern etwas zu unternehmen war ihr sozusagen vergangen. Am Nachmittag konnte sie, zusammen mit Frieda, ein Weilchen schlafen, während Jana und ich ein Spiel machten. Felix wurde heute ganz fertig mit den Lagerkisten, worüber Cami sich sehr freute. Es fehlt nur noch die seitliche Abdeckung.

Ganz schnell wurden die beiden Mädchen am Mittwochmorgen, 23.01. von Cami und mir gekämmt. Während die Kinder heute beide in den Hort gingen, durften wir einen freien Tag machen. Die Mutter war froh, um ein paar ruhige Stunden, denn sie hatte vier Kunden zum Massieren. Felix und ich durften gleich mit Cami mitfahren, als sie die Kinder in den Hort brachte und danach chauffierte sie uns nach Maitland zum Bahnhof. Wir gingen zum „Blackbutt Reserve“ Park, etwas ausserhalb Newcastle. Das ist ein sehr schönes Naherholungsgebiet für die Bewohner der Stadt, mit vielen Picknickplätzen und auch viel Wald.

http://www.newcastle.nsw.gov.au/Blackbutt-Reserve/Home.aspx

Von Maitland fuhren wir mit dem Zug in Richtung Newcastle, aber in Hamilton stiegen wir in einen anderen Zug um bis Broadmeadow. Von dort konnten wir mit einem Bus ganz in die Nähe des Park-Eingangs fahren. Schon bald sahen wir den Gelbhauben-Kakadu, wie auch viele andere Vögel. Auch sehr schöne alte Bäume konnten wir hier bewundern.

Vorbei an einem Gehege mit Wallabys  und dem riesigen fluguntauglichen Cassowary gelangten wir schliesslich  zu einem Weiher. Dort hat es verschiedene Picknick-Plätze und sogar einen Kiosk. Eine Schulklasse in grüner Uniform picknickte ebenfalls da.

Oh, da war auch ein sehr hübscher Pfau, er spazierte überall umher, natürlich wurde er auch gefüttert. Wie wir dann später aber feststellten leben sogar mehrere Pfaue im Park, ein Weibchen behütete ganz herzig ihre fünf Jungen, das war einfach allerliebst. Über einen Holzsteg erreichte man die etwas höher gelegenen Gehege, wie etwa auch das der Koala-Bären. Die hingen alle schlafend irgendwo am Baum, nur einer erwachte mal kurze Zeit. Felix und ich gingen auch den Regenwald- Rundweg. Der ganze Park ist im Wald angelegt, das ist wirklich sehr angenehm bei diesen Temperaturen. Danach über den Hügel zur anderen Seite, um dort einen direkten Bus nach Newcastle zu erreichen. Nach einem kurzen Nachtessen am Hunter-River in Maitland machten wir uns zu Fuss auf den Heimweg. Etwa auf halber Strecke hielt ein Auto neben uns an und die Fahrerin fragte uns: „Wollt ihr mitfahren?“ Das war natürlich Cami, sie hatte erst so spät, 19.30 Uhr, ihre beiden Mädchen im Hort abgeholt.

Felix konnte am Donnerstag, 24.01. nach dem Frühstück gleich mit Yasmine eine Runde spazieren gehen. Wenn man ihr ruft, oder wenn sie hört, dass man die Leine zur Hand nimmt, kommt sie schnell angerannt. Obwohl Yasmine für mich kein richtiger Hund ist, mag ich ihn eigentlich doch. Felix fehlte das Holz, um den Abschluss beim Sofa zu machen. Deshalb begann er mit dem neuen Projekt: Der Weg vom Haus zum Gartentor soll gemacht werden. Beim Gartentürchen soll dieser Weg breit werden, (ca. 1.1 m) und dann langsam, mit einer leichten Kurve, immer schmäler werdend. Quer wird der Weg mit alten, abgefrästen Betonstücken ein paarmal unterbrochen und die Zwischenräume betoniert. Felix fing an den Weg auszuheben und die Kurve so zu gestalten, wie es sich Cami vorstellt. Am Abend dann, als Felix jun. nach Hause kam, fand er die Idee mit Betonieren wieder schlecht und beim Nachtessen folgte eine grosse Diskussion mit seiner Frau. Kurve zur andern Seite nehmen wegen dem Stewi – Platten legen, dazwischen etwas Beton, wegen Unkraut – zuerst doch den Stewi versetzen usw…, so ging es weiter bis Cami aufstand und den Gemüsegarten wässern ging. „Wenn Cami und Felix jun. sich nicht einig sind, wie soll ich jetzt weiterfahren?“ Das war die Frage von Felix.

Am Freitagmorgen, 25.01. beim Frühstück sagte Felix jun. zu Felix: „Schaue doch heute zuerst wegen dem Stewi, oder dann könntest du auch ein neues Gartentor schreinern, dasjenige ganz hinten im Garten, welches zum Landwirtschaftsland hinaus führt.“ Dann ging er zur Arbeit. Cami meinte dann ganz klipp und klar: „Felix du kannst mit dem Weg so fortfahren wie du begonnen hast, das wird schön so. Ich möchte, dass der Weg gemacht wird, den Stewi kann man später versetzen.“ Sie musste diesen Morgen Material wegführen mit dem Anhänger, dann ging sie bei einem Baugeschäft vorbei, um Splitt zu bestellen für den Weg. Auch biegsames Holz, um den Wegrand in eine schöne Form zu bringen, wurde, zusammen mit dem Splitt, eine halbe Stunde später gleich mitgeliefert. Wir trafen hier zwei sehr nette Menschen, aber beiden gerecht zu werden, das ist besonders für Felix nicht immer leicht.

An unserem freien Tag am Samstag, 26.01. brachte uns Cami zum Bahnhof und wir fuhren mit dem Zug nach Newcastle. Durch die Stadt fuhren wir ein Stück mit dem Bus. Danach machten wir einen längeren Spaziergang dem Strand entlang. Neben einer kleineren Höhle entdeckten wir ein abgegrenztes Meerwasser-Pool. Schon bald sahen wir eine Brücke und wir meinten zuerst es könnte eine Eisenbahnbrücke sein. Dem war aber nicht so, das ist ein Fussgängersteg, der über eine Steilküste führt. Von diesem Steg aus hatten wir einen tollen Blick zu den nächsten Strand-Abschnitten. Im Hintergrund waren Vororte von Newcastle zu sehen, insbesondere Merewether.

Vorbei am Bar-Beach gelangten wir schliesslich zum Merewether-Beach, wo auch wieder ein abgegrenztes Meerwasser-Pool ist. Alle Badegäste mussten ihr eigenes Sonnendach mitnehmen, oder sie waren an der  prallen Sonne.

Für den Heimweg mussten wir nur fünf Minuten auf den Bus warten, der brachte uns zurück in die Altstadt. Wir schlenderten in Richtung Meer und so kamen wir sogar noch bei der wunderschönen Kathedrale vorbei. Zurück in Maitland kauften wir etwas ein, um wieder am Hunter Fluss den Tag abzuschliessen. Es war immer noch recht warm um 20.30 Uhr (tagsüber hatten wir 43 Grad). Nur noch eine Stunde Fussweg nach Hause. Da genossen wir eine kalte Dusche.

Am Sonntag, 27.01. wurde wieder gearbeitet. Die beiden Felix gingen bereits vor dem Frühstück hinaus, bevor es zu heiss wurde. Nach dem „Zmorge“ machte Felix wieder an seiner Sofa-Holzarbeit weiter, denn es soll noch einen seitlichen Abschluss geben. Ich konnte sämtliche Schulkleidchen für Jana, Sommer-kleidchen, weisse T-Shirts, blaue wärmere Jupes, Strumpfhose, sowie Socken, Hut und Schuhe, mit ihrem Namen beschriften. Danach bügelte ich auch ein paar Herrenhemden, dazwischen spielte ich am Boden mit den Mädchen. Cami war froh, dass sie zwischendurch etwas Ruhe hatte, da sie einen Online-Kurs absolviert, damit sie bald wieder auf dem neusten Stand ist, um Lernende in Massage begleiten zu können.

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7 Antworten auf „Aufwendige Projekte“

  1. Hallo ihr zwei Schwerarbeitende
    es ist schon toll, wenn man Feriengäste hat, die enorm praktisch sind. Was ihr nicht alles fertig bringt!! Das Sofa sieht gut aus und die vielen Näharbeiten von Alice sind bestimmt auch sehr gut.
    Wir wünschen euch weiterhin viel Freude an eurem Aufenthalt in Australien und dass ihr nie mehr „zwischen zwei Fronten“ kommt bei euren Gastgebern. Liebe Grüsse Esther & Peter

  2. Genussvoll, Alice, dein neuster Blog. Felix ist ja ein wahrer Allroundman, und zu was du nicht allem gebeten wirst! Und wenn das Wetter endlich normal wird, wie viele Reiseandenken ihr nach Hause bringt, einfach toll.
    Alles Liebe und Gute weiterhin.
    PS ihr habt bestimmt gehört, dass monatelang wegen einer Lawine der Säntis blockiert ist!

  3. ja, der handwerker strahlt auf dem foto. auch wenn er bissweilen zwischen den fronten zu stehen scheint.
    nur was es mit den hasle-ruten auf dem weg auf sich hat begreiffe ich nicht ganz.
    geniesst die wärme in australien. hier ist es unmöglich….

    michael

  4. Meine Lieben
    Nebst Kinderbetreuung, Haus- und Gartenarbeiten stehen nun also auch noch Gartenwege bauen und Möbel anfertigen auf der Arbeitsliste. Bestimmt gibt es in ganz Australien kein zweites Team dem man solches übertragen könnte.
    So verschieden euer Aufenthalt in Australien von demjenigen im Tasmanien! Aber so verschieden und einmalig ja auch allein jeder einzelne Einsatzort.
    Eine grosse Flexibilität ist da erforderlich. Eine Flexibilität die belohnt wird mit wertvollen Erfahrungen und Einblicken in Land und Leute.

    Schön euch virtuell begleiten zu können.

    Weiterhin alles Gute und ein herzlicher Sonntagabendgruss

    Anita

  5. dear Alice and Felix
    absolutly stunning, your all round Programm. Hope the gabs have been cleard off between your hosts. It is just every days life like everywhere. Your such great and flexible workers. They sure will miss you once your leave.
    At least you always find time to spend in beautiful places and discover new land for you.
    The heat has cought up with you as well as down in South Australia. Thanks for the Pictures , just lovely.
    Take care and with my love trix

  6. Hallo Ihr zwei. Also zuerst ein Riesenkompliment an Euch beide. Ihr seid zwei Superkräfte im Haus und Garten. Wäre ich Euer Gastgeber müsstet Ihr Euch bei mir für mindestens 2 Jahre verpflichten. :-)) Immerhin lernt ihr als Belohnung ein wunderschönes Land kennen. ich beneide Euch!! Bei uns liegt immer noch Schnee, aber er taut langsam weg.
    Wie lange bleibt Ihr noch in Neuseeland? Freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen.
    Herzlichst, Brigitte

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