Am letzten Arbeitstag am Newell-Beach, Freitag, 04.01. erwachten wir erst um halb acht Uhr, das hat es noch nie gegeben, den Wecker haben wir jedoch nie gestellt. Aber in der vergangenen Nacht lagen wir zum Teil wach, das wird der Grund für das spätere Aufwachen gewesen sein. Gleichwohl reichte es uns wunderbar für alles. Wir versuchten am letzten Tag noch möglichst viel Wäsche abzubauen. Was jedoch sehr schwierig ist hier, denn täglich kommen etliche Wäschesäcke voll zurück. Alles Spezielle: Wie etwa farbige Sofa-Kissenbezüge, die wir zuvor mit Vanish eingeweicht hatten und mit besonderer Sorgfalt gewaschen werden musste, haben wir erledigt. Dazu kamen natürlich noch mehr als 20 Waschmaschinen voll Bett-und Frotteewäsche. Damit wir alle sechs Trockner gebrauchen können, mussten wir kreativ sein. Mit einem alten Bickel hat Felix beim grössten Tumbler die Türe fixiert, damit sie sich nicht ständig von selbst öffnet. So klappte es bestens. Dass das Türschloss defekt ist, wissen die Verantwortlichen, dies sollte irgendwann (?) repariert werden. Mich freute es sehr, dass ich heute auch die vierte Tischdecke noch fertig nähen/flicken konnte.
Das war die letzten sieben Wochen unser Zuhause
Unseren freien Tag am Samstag, 05.01. nutzten wir, um erneut einen Ausflug zu unternehmen. Wir durften nochmals das Auto von Javier brauchen. Den ersten Halt machten wir bereits in Mossman, denn dort wollten wir noch ganz schnell Georg besuchen, der sich erhoffte, beim Samstagsmarkt etwas Geld verdienen zu können.
Nachdem Felix den Benzin-Tank noch aufgefüllt hatte, fuhren wir weiter in Richtung „Tableland“. Unser erstes Ziel war Mareeba. Unterwegs sahen wir unheimlich viele, versteinerte Ameisenhügel (Termitenhügel), die neuen, kleinen Hügel sind kegelförmig. Alsdann kamen wir am wunderschönen „Lake Mitchell“ vorbei, das ist ein Stausee im Nordosten Queensland. Vorüber an längst abgeernteten Erdnussfeldern, leeren Mango-Plantagen (ich habe nicht alle selber gegessen!) und ebenfalls an vielen Bananen-Plantagen, gelangten wir schliesslich ins Dorf Mareeba.
Nach einer kurzen Einkehr in einem sehr netten Café, empfohlen von Wendy, schlenderten wir ein bisschen durch das Dorf. Im Café Angelina’s war eine grosse Vitrine mit Süssigkeiten und ebenfalls eine mit einer Käseauswahl. Da entdeckten wir auch Schweizer-Käse. (Greyerzer umgerechnet sFr. 45.-, Appenzeller sFr. 52.- Emmentaler sFr. 36.-, als Vergleich Mozzarella sFr. 13.-) Nach einem kurzen Besuch in der Kirche fuhren wir weiter nach Yungaburra (ca.700 m ü.M.), da gibt es ein paar schöne, zum Teil historische Gebäude. Am besten gefallen hat mir das Hotel Yungaburra. Von hier aus fuhren wir wieder ein Stück zurück, um die Strasse hinunter, via Kuranda zum Meer zu fahren. Bei einem Aussichtspunkt hatten wir eine gute Sicht zum Flughafen Cairns, der etwas nördlich der Stadt liegt. Wieder zurück am Newell-Beach brachten wir Javier das zum Glück unversehrte Auto zurück. In der Küche der 2. Helfer-WG trafen wir auf Laura, sie war erst angekommen und bereits am Kühlschrankputzen. Die 18 jährige Frau aus Deutschland klagte uns, wie schmutzig hier alles ist. Wir konnten nur schmunzeln…, in unserer WG sah es nicht besser aus bei unserer Ankunft.
Flughafen von Cairns in der Bildmitte
Am Sonntag, 06.01. hatten wir einen zusätzlichen freien Tag und Wendy hatte uns eingeladen mit ihr eine Freundin, welche im Daintree-Nationalpark wohnt, zu besuchen. Am Morgen hatten wir noch genügend Zeit, um unsere beiden Koffer zu packen. Es war richtig schön dem Meer entlang zum Daintree Fluss zu fahren. Dort löste Wendy eine Fahrkarte ($28.- retour) für die Fähre, die uns ganz ruhig über den Fluss brachte. Das letzte Stück hinauf zu Carmen war sehr steil und nicht geteert. Ein kleines Wegstück ging sogar durchs Wasser. Auf dem Cockatoo Hill angekommen konnte ich nur staunen, wie schön, gepflegt und sauber hier alles ist. Carmen, aus Frankreich, ist Witwe und besorgt den ganzen Umschwung und die vier Cabins, welche sie vermietet, ganz allein. Von hier aus hatten wir einen wunderbaren Blick zum Thornton Peak (1774m).
Nach einem kühlen, erfrischenden Drink fuhren wir weiter nördlich zum Cape Tribulation, welcher zur UNESCO gehört. Sehr bemerkenswert sind hier die Sumpf-Mangroven-Wälder in deren Wurzeln unterschiedliche Tiere ihren Lebensraum finden. Das ist ein Baum, der im Salzwasser leben kann. Von einem Aussichtspunkt konnten wir wunderbar zum Cape hinunterblicken.
Dann unternahmen wir zu viert auch eine kleine Wanderung im Regenwald. Was für ein Glück, wir konnten hier sogar das nur hier lebende Pfefferminz-Insekt sehen. Das ist ein Vielfrass, wie es mir scheint. Dieses lange Insekt lebt nur auf den Pandan-Pflanzen und die waren zum Teil stark angeknabbert. (Wenn es tagsüber gestört wird, gibt es einen feinen Sprühnebel aus einer milchigen Substanz mit einem Pfefferminzgeruch ab. Wikipedia) Die Fächerpalme, (Fan Palm) finde ich auch wunderschön, oft hatten wir den Eindruck, dass wir unter einem Sonnenschirm durchwandern. Das war ein sehr beeindruckender, schöner Tag, ein netter Abschluss.
Carmen und Wendy re. unter den Fächerpalmen
Erstmals in den vergangenen Wochen klingelte am Montag, 07.01. unser Wecker. Ganz schnell bezogen wir unser Doppelbett (King-bed) frisch, reinigten das Zimmer und erst danach frühstückten wir. Um 10.00 Uhr wurden wir von Hans abgeholt. Zuvor verabschiedeten wir uns im Büro, von allen Mitarbeitern und natürlich von Wendy. Georg sagte heute Morgen, dass er noch zwei oder drei Tage bleiben werde. Doch kaum hatte er dies berichtet, hörten wir, als wir auf Hans warteten, wie Stephan, der Schwiegersohn von Wendy zu Georg sagte: „Nein, Georg du kannst nicht bleiben!“ Wir wunderten uns schon lange, über die grosse Geduld, die ihm entgegen gebracht wurde. Hans brachte uns, zusammen mit einem befreundeten Paar, zum Flughafen in Cairns. Unterwegs erzählte er diesem Paar, dass dies eine grosse Ausnahme ist, dass er Workawayer zum Flughafen bringt. „Aber diese beiden Schweizer arbeiteten einfach so fantastisch, ihr solltet die Wäscherei jetzt sehen, so schön sah sie noch nie aus.“ Der Flug von Cairns nach Brisbane verlief sehr gut, wir kamen sogar zu früh an. Die Umsteigezeit von nur einer halben Stunde wurde somit um eine halbe Stunde verlängert. So hatten wir reichlich Zeit, um den Gate zu finden, ha..ha..ha, das war nun wirklich keine Kunst, auf Gate 42 kamen wir an, und auf Gate 43 ging es weiter nach Newcastle. Wir hatten Cami, (Camille) unserer Gastgeberin in Bolwarra, wie vereinbart eine E-Mail geschickt mit der Ankunftszeit. Sie hatte ein paar Tage zuvor versprochen uns am Flughafen abzuholen. Alle Mitreisenden wurden abgeholt und Stöcklins warteten immer noch auf einen Chauffeur. Nach einem kurzen Telefongespräch wurden wir danach vom Gastgeber Felix jun. 45 Min. später abgeholt. Ich erkannte ihn sofort, noch bevor er neben uns einparkte. Cami hatte unsere Nachricht scheinbar nicht gesehen. Zu Hause wurden wir sehr herzlich empfangen und sie entschuldigte sich ebenfalls. Zur Familie gehören zudem die 5-jährige Jana, ihre 2-jährige Schwester Frieda, sowie Yasmine, der kleine, weisse Hund.