Donnerstag, 7.12. Es bleiben uns nur noch drei Tage hier in Hobart und vor genau einer Woche reisten wir zu Hause weg.
Heute erlebten wir schon früh einen Aufsteller, denn wir erhielten von unserer Gastgeberin ein Mail mit dem Angebot, dass sie uns am kommenden Sonntag hier im Hotel abholen wird. Wir freuen uns sehr auf die Zeit in Woodbridge und gleichermassen sind wir gespannt, was uns dort erwarten wird.
Heute fuhren wir per Bus nach Kingston, das ist eine kleinere Stadt südlich von Hobart. Bei einer Kirche schloss uns ein netter Herr, der dort Malerarbeiten verrichtete, die Türe zur alten Kapelle auf. So konnten wir diese, wie auch die neue Kirche daneben, besichtigen. Uns fällt auf, wie nett und hilfsbereit die Menschen hier stets sind. Dann schlenderten wir in Richtung Meer. Da beschlossen wir den Klippenweg hinauf zu gehen zu zwei Aussichtspunkten. Dieser schöne Weg führte meist durch einen Eukalyptus-Wald. Unterwegs trafen wir auf einen Historischen Ort, wo im Jahr 1843 ca. 370 Gefangene zur Bewährung lebten und von 65 Aufsehern überwacht wurden. Von dort aus sahen wir den „Shot Tower“, der über alles hinweg ragt. Wir entschlossen uns den kurzen Weg zum Wachturm auch noch unter die Füsse zu nehmen. Dort angekommen, stellten wir fest, dass der Turm, wegen einer Renovation geschlossen ist. Die Aussicht dort oben wäre sicher herrlich gewesen. Aber so blieb uns der Aufstieg von 318 Treppenstufen erspart. Alles hat zwei Seiten.
Uns gefallen die vielen rothaarigen Menschen hier, vor allem auch die Kinder sind süss. (Rothaarigen werden in Australien oft unschöne Spitznamen gegeben: Sie werden unter anderem “rangas” genannt, was so viel wie Orang-Utan bedeutet. Man nennt sie auch “blood nuts” (Blutnuß) oder “carrot tops” (Karottenkopf). In Melbourne sind jetzt Tausende stolze Rothaarige auf die Straße gegangen, um sich so zu zeigen, wie sie sind.)
Nach einer regnerischen Nacht strahlte die Sonne am Freitagmorgen bereits um 06. 15 Uhr in unser Schlafzimmer. Nach dem Frühstück machten wir uns erneut auf den Weg zur Bus-Station. Diesmal ging es zum historischen Dorf Richmond. Der Bus fuhr über die bekannte Tasman Brücke in östliche Richtung. Weiter fuhren wir durch ein Industrie-Gebiet, in dem viele Menschen aus Hobart täglich zur Arbeit gehen. Schon bald wurde es immer ländlicher, wir sahen weidende Schafe, einige Rebhänge und Weingüter. In einem Erdbeerfeld waren etliche PflückerInnen am Arbeiten. In Richmond besichtigten wir zuerst die älteste Brücke Australiens, die „Richmond Bridge“ aus dem Jahr 1823. Hier am „Coal River“ hatte es einige behangene Fruchtbäume, Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pflaumen und Quitten. Die Aprikosen waren schon ganz schön gross, die werden in ein, zwei Wochen bereits reif sein. Im Dorf hat es einige sehr alte und bewundernswerte Gebäude. Auch die beiden Kirchen, die „St. John’s Catholic Church“ 1836 und die „St. Luke’s Anglican Churche“ aus dem Jahr 1834 fanden wir sehr schön. Auch das älteste Gefängnis von Tasmanien ist in Richmond zu sehen. Etwas abseits entdeckten wir das älteste Primar Schulhaus 1834. Eine Lehrerin erzählte uns, dass zurzeit gut350 Schüler da unterrichtet werden. Hinter dem ursprünglichen Schulhaus entstanden später Erweiterungsbauten. Wir sahen, dass die meisten Schüler von einem Schulbus abgeholt wurden. Eine Mutter berichtete uns, dass sie froh sei über die Uniformpflicht, so habe sie weniger zum Waschen.
Heute Samstag hatten wir „Grosswäsche“, denn wir haben in unserem Hotelzimmer eine Waschmaschine und einen Tumbler. So können wir alle Kleider sauber nach Woodbridge mitnehmen. Sehr praktisch. Sonst nahmen wir es heute sehr locker. Wir schlenderten noch zur Tasman Brücke, die wollten wir noch aus der Nähe betrachten. Die ist sehr eindrücklich. Auf dem Rückweg erhaschten wir einen wunderbaren Blick zum Königspalast (Queens Domain“. Vorbei an einer Kriegsgedenkstätte gelangten wir wieder zurück zum Hafen.
Abschied von Hobart. Am Sonntagnachmittag werden wir von unserem Gastgeber abgeholt. Somit ein letzter Gruss aus der Hauptstadt.
Franklin Square mit rotblühendem „Eisenholzbaum“, bis zu Weihnachten wird er voll im Blust sein. Deshalb wird er auch Weihnachtsbaum genannt.