Gedanken zum Abschied und Heimflug

Heimreise-Tage, Freitag, 15.03. und Samstag, 16.03. 2019. Unsere Koffer waren beide unter 20 kg schwer, etwas leichter als bei der Hinreise. Natürlich, da waren noch die Mitbringsel für die Gastfamilien, insbesondere die Foto-Kalender. Nicht nur die Gepäckstücke sind etwas leichter geworden, auch wir…, aber darüber sind wir ja froh. Ich habe es längst bemerkt, Felix vermisste die feine Schokolade schon ein bisschen.

Wenn wir das Erlebte, der vergangenen vier Monate, sortieren und ebenfalls auf die Waagschale legen könnten, dann hätten die positiven Erfahrungen und Begegnungen bei weitem viel mehr Gewicht. Verloren haben wir während diesem Aufenthalt nichts, aber einige Freunde haben wir gewonnen. Außerdem konnten wir wieder viel dazu lernen. Wir wurden auch spontaner, offener und toleranter. Nach dem Sommer in Australien und Neuseeland, werden wir jetzt zu Hause gleich wieder mit dem Frühling starten.

Der Abschied von Australien und Neuseeland war für mich fast wie eine bittere Tablette, die bleibt bei mir jeweils auch wie ein Kloss im Hals stecken. Per WhatsApp verabschiedete ich mich nochmals von den vier Familien. Unser Flugzeug startete in Wellington um 14.45 Uhr.

Das war ein unruhiger Flug, der Pilot hatte mit Turbulenzen zu kämpfen. Knapp vier Stunden später war die enttäuschende Zwischenlandung in Melbourne, davon hatten wir, wie auch das Reisebüro und andere Fluggäste nichts gewusst. Nach ca. einer Stunde war der Weiterflug nach Singapur.

Mit einer Verspätung von einer Stunde startete der Nachtflug nach Kloten, der verlief sehr ruhig. Ein wunderbarer Sonnenaufgang erfreute uns bereits vor dem Frühstück. Wir benötigten ziemlich genau 36 Stunden von der Hoteltüre in Wellington bis zu unserer Haustüre in Burkartshaus.

Faulenzer-Tage in Wellington

Heute Sonntagmorgen, 10.03. nahmen wir ein simples Zimmerfrühstück ein, dazu machten wir uns einen Instant-Kaffee. Erst später tranken wir in der Stadt einen richtigen Kaffee. Wir werden immer bescheidener ;-)) Danach verliessen wir unsere Bleibe und fuhren per Bus in Richtung Bahnhof. Denn dort befindet sich das RYDGES Hotel, in dem wir für die verbleibenden Tage ein netteres Zimmer bekommen haben. Das macht uns wirklich einen viel besseren Eindruck. Natürlich waren wir noch viel zu früh, um das Zimmer schon zu beziehen, aber die Koffer konnten wir bereits einstellen. Ohne grossen Ballast schlenderten wir zuerst zur Strasse zurück, wo wir bereits zuvor sehr schöne Gebäude entdeckt hatten. Da ist das alte Parlaments-Gebäude, das heute jedoch der juristischen Fakultät der Victoria Universität zur Verfügung steht. Das ist übrigens der grösste Bau dieser Art auf der südlichen Erdkugel, das ist ein einzigartiger Holzbau, aus Hartholz, vom Kauri-Baum, erbaut. Gleich gegenüber ist das neue Parlaments-Gebäude, ganz links der „Beehive“, weil dieser Bau einem Bienenstock gleich sieht. Während rechts davon das prächtige Gebäude der Parlaments Bibliothek steht.

Langsam werden wir auf das kühlere Wetter in der Schweiz vorbereitet. Denn heute war es in Wellington so frisch, dass wir samt Jacke kühl hatten. Wellington trägt den Beinamen „Windy“, weil es hier oft sehr windig ist und das bekamen wir heute ganz deutlich zu spüren. Trotzdem marschierten wir tapfer durch die Strassen, da gab es natürlich noch viel Schönes zu bewundern. Wir freuten uns sehr darauf unser „neues“ Zimmer beziehen zu können, nicht nur des Zimmers wegen, wir wärmten uns auch gerne wieder ein bisschen auf.

Nach dem gestrigen kühlen Tag, waren wir am Montagmorgen, 11.03. schon ganz zufrieden, dass es nicht so kühl war. Wir marschierten durch den alten Friedhof im Botanischen Garten.

Der 25 ha grosse Botanische Garten in Wellington wurde im Jahr 1844 eröffnet. Er beheimatet heute die ältesten exotischen Bäume in Neuseeland. Es gibt einen schönen Rosengarten, ein Glashaus mit Pelargonien, Orchideen und anderen hübschen Pflanzen. Ebenso einen Kräutergarten, wie auch einen Kinder-Spielplatz und ein Café. Durch die Anlage führen nette Fusswege und es fährt auch eine Drahtseilbahn hinauf.

Immer wieder hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt. Vorbei an einigen Gebäuden der Victoria Universität schlenderten wir wieder hinunter in die Stadt, immer mehr in Richtung Süden zum Wanderweg, um auf den Mount Victoria (196 m) zu gelangen. Ein idyllischer Weg führt hinauf, meist durch den Wald.

Oben angelangt waren plötzlich sehr viele Touristen, die meisten fuhren natürlich mit dem Auto hinauf. Obwohl es bewölkt war, hatte man einen sehr schönen Ausblick auf das Meer. Auch den Flughafen von Wellington konnten wir prima sehen, mit der auffallend kurzen Piste. Vorbei an der Kath. Kirche St Gerard’s gelangten wir, nach einem Marsch von ca. ½ Std. durch die Stadt, zurück zum Hotel RYDGES.

Wir hatten uns entschieden, am Dienstag, 12.03. einen Ausflug mit dem Zug zu unternehmen. Der Bahnhof ist nur ca. 2 Min. vom Hotel entfernt, da lösten wir eine Art Tageskarte. Damit konnten wir die Fahrt, innerhalt der gültigen sieben Zonen, auf Wunsch auch unterbrechen. Wir fuhren zuerst bis zur Stadt Upper Hutt, im gleichnamigen Tal. Gleich beim Bahnhof fiel mir eine hübsche Statue auf – eine Mutter mit ihren beiden Kindern im Arm.

Zuerst schlenderten wir durch die Strassen der Stadt, bevor wir beim Info-Büro auf eine schöne Wanderung stiessen. Vorbei an einem grossen Spielplatz gelangten wir zum Wald und ebenfalls auf den, zum Teil ziemlich steilen, Weg hinauf zum Hügel. Auf der Anhöhe konnten wir wunderbar ins Whitemans Valley hinunterblicken.

Ein paar Ziegen kamen daher, um uns zu begrüssen. Auf einer anderen Weide waren einige Schafe zu sehen. In diesem abgeschiedenen Tal gibt es einige sehr schöne Häuser. Wir wanderten weiter dem Hügelzug entlang. Der Blick ins langgezogene Upper Hutt Valley war fantastisch.

Dann trafen wir auf eine erneute Beschilderung des Rundweges, die uns auf steilem Weg, zeitweilig gar durch den Dschungel, wieder hinunter zum Spielplatz führte.

Schon bald hatten wir einen Zug in Richtung Wellington. Der hielt jedoch in Petone, dem Ort, den wir auch noch kurz aufsuchen wollten, nicht an. Deshalb mussten wir in Waterloo umsteigen. In Petone hatten sich im Jahr 1840 die ersten Siedler aus Europa niedergelassen.  Wir waren sehr überrascht, was wir da zu sehen bekamen. Das Herz des Dorfes ist die sehr lange Jackson Street, an der unzählige, bemerkenswerte alte Gebäude stehen.

Bei einem Brunnen füllten viele Menschen ihre Gefässe mit Quellwasser, damit sie herzhaft Wasser trinken können. Denn ihr Leitungswasser ist chloriert und das schmeckt nun wirklich nicht gut.

Heute Mittwochmorgen, 13.03. besuchten wir zuerst eine alte Holz-Kirche aus dem Jahr 1866. Old St Paul’s ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler Neuseelands, ein schönes Beispiel gotischer Holzarchitektur.

Draussen war es ziemlich windig. Übrigens, wenn wir jeweils beim Frühstück sitzen, gehen Menschenmassen vorüber, welche vom Bahnhof her zur Arbeit eilen. Einige mit Jacke und Mütze, andere sommerlich mit Shorts und T-Shirt gekleidet. Dennoch gingen wir beim Bahnhof vorbei zum Meer, um alles dem Wasser entlang zu bummeln. Vorbei an unseren ebenso hohen und beeindruckenden Nachbar-Bauwerken.

Unser Hotel RYDGES

Es waren ziemlich viele Touristen unterwegs. An geschützten Plätzchen war es schön warm, die Sonne vermochte die Luft wieder auf 22°C aufzuwärmen. Wir besuchten nur ganz kurz Neuseelands National Museum „Te Papa“, danach mussten wir wieder hinaus, um den sonnigen Tag zu geniessen. Weiter südwärts konnten wir die Kath. Kirche mit dem Kloster wunderschön sehen. Aus der Nähe, als wir am Montag vorbei wanderten, wirkte dieser Bau viel älter. Wir konnten es nicht sein lassen und stiegen wieder ein bisschen in die Höhe, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.

Am Donnerstag, 14.03. nach einem gemütlichen Frühstück, mit Toastbrot, Müesli und frischen Früchten, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Mit dem Bus 23z fuhren wir durch die Stadt, zum südlich gelegenen Zoo. So liessen wir bei den Tieren unseren letzten Tag in Neuseeland ausklingen. Zuerst schliefen viele Tiere noch. Die Schimpansen hingegen waren bereits sehr aktiv, turnten umher oder spielten miteinander. Da konnten wir später bei der Fütterung zuschauen. Dieser Zoo ist in einen Hang eingebettet, so gingen wir mehrmals auf und ab, um bei den jeweiligen Fütterungen dabei sein zu können. Den roten Pandabären, auch Katzenbär genannt, würde ich am liebsten als Haustier mit nach Hause nehmen und Felix würde sich wahrscheinlich eher für die Löwin Djane entscheiden. Ja, die ist natürlich auch sehr hübsch, das gebe ich ja zu. Diesen schönen Tag genoss ich nochmals sehr.

Morgen Freitag, 15.03. werden wir die lange Heimreise antreten. Der erste Flug von Wellington nach Singapur dauert 13 Stunden. Nach ca. drei Std. Aufenthalt starten wir zum Weiterflug, wieder mit der Singapur-Airline, und so sollten wir,  nach weiteren 13.20 h am Samstagmorgen in Kloten landen.

Eine spannende Familie in Waikanae

Sonntag, 17.02.2019, unser letzter Tag bei Judy und Bruce. Wie schnell doch diese Woche verging in diesem etwas abgelegenen Tal. Das erste  Mal frühstückten wir zu viert, denn Bruce stand sonst meistens früher auf. Judy wollte von uns noch einige Fotos machen im Garten, bei allen unseren Werken 😉   sie freut sich so sehr über ihren „umgewandelten“ Garten, wie sie es stets nannte. Sie machte heute Morgen Rosen-Stecklinge, welche ich gestern zurückschnitt. Auch zeigte sie uns ihre Wurmkultur, die hier, wie auch in Australien, sehr verbreitet ist. Sie hat spezielle Gefässe für diese Art von Kompost, das ist sehr spannend. Judy düngt ihren Garten nur mit diesem Kompost-Dünger. Felix und ich  machten am Morgen einen längeren Spaziergang in ein Seitental.

Und am Nachmittag besuchten wir, zusammen mit Judy, ein Jazz-Konzert im „Founders Park“ in der Stadt. Ähnlich wie bei uns in Ballenberg sind in diesem Park alte Gebäude zu sehen. Diesen kleinen Rundgang genossen wir genauso wie das Konzert. Einige der Zuhörer tanzten sogar. Judy nahm drei Camping-Stühle mit und ebenso ein kleines Picknick. Am Abend gab es eine erneute Herausforderung beim JENGA-Spielen.

Ehemaliges Schulhaus

Wiederum hiess es Abschied nehmen, so packten wir, am Montagmorgen, 18.02. unsere restlichen Sachen und machten uns reisefertig. Nur noch schnell ein Foto von unseren sehr netten Gastgebern musste ich knipsen.

Eigentlich schade, dass nur eine Woche abgemacht war, aber Judy und Bruce haben jeweils die Helfer nur für eine Woche. Judy brachte uns zum Flughafen von Nelson. Wir staunten, dass es da überhaupt keine Kontrolle gibt. Nur ein Flugticket vom Smartphone einlesen, das zweite bestätigen, die Koffern wägen und ebenfalls selbst auf das Roll-Band legen, fertig. Nach einem kurzen Flug, keine halbe Stunde, landeten wir in Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland. Nach der Gepäckentnahme konnten wir gleich mit einem Shuttle-Bus zum Bahnhof fahren. Zuerst lösten wir eine Fahrkarte nach Waikanae, denn dort werden wir von einer jungen Familie erwartet. Danach telefonierten wir unserer Gastgeberin, dass wir Waikanae in einer Stunde erreichen werden.

Das war eine sehr schöne Zugfahrt, oft der Küste entlang und durch ein paar kleinere Tunnels. Der Zug hielt bei allen Stationen an, oh, diese Namen. Diese nachzusprechen sind richtige Zungenbrecher, wie Paraparaumu, so heisst z.B. unsere Nachbarstadt. Die Spannung wuchs, je näher wir unserem Ziel kamen. Kaum waren wir ausgestiegen, kam uns eine junge, sympathische  Frau entgegen, lächelnd und voller Begeisterung. Im Auto wartete ihr kleiner Sohn, bald 4 Jahre alt.

Auf Wunsch unserem Gastgeber-Paar haben wir den Blog-Eintrag gelöscht.

Eine Woche im Todd-Bush Valley, Nelson

Bei unserem letzten Frühstück im Hotel, am Montag, 11.02., waren wieder einige Polizisten anwesend, genau wie in den vergangenen Tagen. Die waren hier wegen dem Grossbrand in der Nähe von Nelson. Wir vernahmen, dass seit dem Jahr 1956 nie mehr ein so schlimmer Brand war in Neuseeland wie jetzt. Diesmal sind 3000 Menschen evakuiert worden. Nach dem Frühstück brachten wir unser Mietauto zurück. In den letzten Tagen hatten wir ein paar Mal WhatsApp Kontakt mit Judy, unserer neuen Gastgeberin. Sie holte uns kurz nach 11 Uhr beim Hotel ab. Sie und ihr Mann Bruce wohnen ausserhalb der Stadt Nelson im Todd Bush Valley in einem sehr schönen Haus.

Zuerst zeigte Judy uns den ganzen Garten. Oh, der ist ja riesig (ca. 1 ha), da gibt es eine Menge Arbeit. Aber in einem so schönen Park Hand anlegen zu dürfen ist wirklich ein Vergnügen. Da gibt es sehr viele riesige Bäume, verschiedene Gemüse-Gärtchen, Beeren und diverse Fruchtbäume, wie auch eine Nashi-Birne, sie sieht aus wie ein Apfel,  im Geschmack ist es aber wirklich eine wunderbare, saftige Birne.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nashi-Birne

Nach einer kleinen Mittagsverpflegung starteten wir unsere Arbeit gleich beim Zufahrtsweg. Was wir heute bei Judy bereits gelernt haben ist, dass man den ganzen Unkrautberg, samt Wurzeln, alles über den Gartenzaun zum Nachbarn werfen darf. Man lernt doch nie aus, sowas hätte ich nie getraut. Jetzt hoffen wir einfach, dass unsere Nachbarn zu Hause, ebenfalls Ziegen haben, wenn wir im Frühling bei uns wieder mit der Gartenarbeit starten.

Bereits am ersten Abend kochten Felix und ich ein Nachtessen, denn Judy war ausser Haus und kam erst nach 19 Uhr wieder zurück. Bruce meinte: “Eine so gute gefüllte Zucchetti habe ich noch nie gegessen.“ Diese mit Käse überbackenen Zucchetti hatten wir mit Reis gefüllt, dazu machten wir einen gemischten Salat. Judy und Bruce sind ebenfalls Vegetarier.

Nach einem feinen Birchermüesli mit frischen Beeren und Pflaumen, machten wir am Dienstag, 12.02. an unserer angefangenen Arbeit im Garten weiter. Zusammen mit Judy blieben wir jedoch etwas länger am Frühstückstisch sitzen. Sie erzählte uns von ihrer Freiwilligen-Arbeit beim Roten Kreuz. Da betreut sie zurzeit eine achtköpfige Familie aus Myanmar. Diese Menschen wurden zuerst täglich betreut. Sie erhielten eine Wohnung, eine einfache Wohn-und  Haushalteinrichtung, einfach ALLES was eine Familie benötigt. Hilfe beim Einkaufen usw. und jetzt natürlich Englisch-Unterricht. Die Verständigung war zu Beginn sehr schwierig, wie Judy erzählte, da sie kein Wort englisch sprachen. Die Arbeit mit dieser dankbaren Familie findet Judy sehr schön. Bruce, ihr Partner, arbeitet zu Hause. In einem sehr kleinen Nebengebäude hat er sein Büro. Per Skype  macht er Beratungen für Klein-Unternehmen.

Es gibt hier sehr viele Zitronen im Garten, dass Judy oft aus frischem Saft Zitronen-Eiswürfel macht. Wenn es heiss ist, ist dies genau das Richtige, mit kaltem Wasser sehr erfrischend. Nach dem Nachtessen, welches Judy zubereitet hatte, spielten wir alle vier draussen Jenga. Das ist ein Geschicklichkeitsspiel mit Holzklötzen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jenga

Am Mittwochmorgen, 13.02. orientierte uns Judy bereits frühzeitig über ihren Tagesablauf. Mit der Einkaufsliste in der Hand fragte sie uns nach unseren Wünschen, so nett. Felix konnte heute das Holz in einen Schopf stapeln, zeitweise musste ich ihm helfen, damit er nicht immer wieder von der Tritt-Leiter steigen musste.  Wir luden das gespaltene, trockene Holz auf den Anhänger, dann musste Felix mit dieser Ladung mit dem Volvo rückwärtsfahren bis zum Holz-Schopf.

Zwischendurch befreite ich eine Baum-Farn-Rabatte vom Unkraut. Später schnitten wir gemeinsam den dürren Farn weg und bedeckten damit gleich den Boden. Wir hatten Judy versprochen, dass wir ein Nachtessen zubereiten werden. Ich ging durch den Garten, fand Bohnen, Tomaten, Zucchini, Gurken und eine sehr spezielle Spinat-Sorte. Davon machten wir einen Kartoffel-Gemüse Gratin mit all diesem Gemüse und aus dem Kühlschrank nahmen wir, der Farbe wegen, noch eine Karotte. Mit den Tomaten, Gurken und dem Spinat machten wir einen Salat dazu. Den Abwasch übernahm Judy. Was hier ganz speziell ist, wir waschen in einem Plastik-Becken ab, damit das Wasser für die Pflanzen gebrauchen werden kann. Der Wassermangel ist hier immerzu ein Thema. Also auch beim Duschen, oder sogar beim Zähneputzen müssen wir stets daran denken, dass man das kostbare Wasser nicht einfach laufen lässt. Wir machten nach dem Essen einen Spaziergang durch das Tal. Da entstehen unglaublich viele Häuser, zuoberst sind gleich sechs Bauparzellen zu verkaufen, das grösste mit 2.2 ha Land für $ 699.000, gut sFr. 480.000. Als wir wieder heim kamen, lud Bruce uns ein zu einem kleinen Ausflug, zur „Boulder Bank“, das ist eine 13 km lange, schmale natürliche Schotterbank.

https://de.wikipedia.org/wiki/Boulder_Bank

Was wir da erlebten, war einfach traumhaft schön. Ein paar Delphine zeigten uns eine prächtige Show, auch Bruce war davon sehr begeistert. Leider kann ich kein Foto zeigen, Felix hatte mehr Glück, er konnte einen Teil dieser Show filmen.

Judy setzte sich auch am Donnerstag, 14.02. zu uns beim Frühstücken. Wir erzählten ihr von Dr. Bircher, da wir wieder ein Birchermüesli gemacht hatten. Sie googelte sogleich und fand einen entsprechenden Artikel, den sie mit grossem Interesse las. Als wir in den Garten gingen, um mit unserer Arbeit zu beginnen, entdeckte ich den flugunfähigen Vogel „Wekaralle“, der ist eigentlich jeden Tag bei uns im Garten, aber heute hatte ich Glück und konnte ihn fotografieren.

Während ich wieder den Kampf gegen das Unkraut aufnahm, spaltete Felix eine Ladung Holz.

Der Garten hier erstaunt mich jeden Tag von neuem. Da ist so viel Schönes zu sehen. Bei der wunderschönen Blüte, der „Naked Lady“, (eine Amaryllis-Art) musste ich wieder den Auslöser meiner Kamera betätigen. Judy hatte uns erzählt, dass diese Pflanze zuerst die Blüten hervorbringt und sich erst später in Blätter hüllt.

Beim Nachtessen wurde uns ein Freund vorgestellt, er war zum Essen bei uns eingeladen, zum Glück hatte heute Judy gekocht. Danach spielten wir zu fünft Jenga, das war echt lustig. Das schmutzige Geschirr und die Resten liessen wir einfach auf dem Tisch stehen. „Das kann warten, komm, jetzt spielen wir zuerst.“ Sagte Judy, als ich abräumen wollte. Bruce wollte mit seinem Kollegen zur Boulder Bank fahren, in der Hoffnung, dass wir wieder Delphine sehen könnten. Wir gingen alle mit, doch diesmal hatten wir kein Glück. Plötzlich zückte Judy ihr Handy und zeigte ihrem Gast das Delphin-Video von Felix. Wir standen alle am Meer und amüsierten uns über die Delphin-Show am Smartphone.  Wir konnten dann jedoch eine ganz spezielle Abendstimmung geniessen, das war ebenfalls sehr schön.

Am Freitag, 15.02. waren wir fast den ganzen Tag allein zu Hause. Das Spargelbeet war ganz eingehüllt mit Winden, so hatten wir die Aufgabe dieses Gemüse von diesem Bösewicht und anderem Unkraut zu befreien. Danach mit Pferdemist, den wir mit Wasser vermischten, zu düngen.  Am Schluss bedeckten wir das ganze Beet mit Stroh.

Auch den schönen Gartenweg, mit seitlichen Verzweigungen, bedeckten wir mit frischem Mulch, hier jedoch mit Holzhäcksel. Diesen Weg konnte man überhaupt nicht sehen vor ein paar Tagen. Ich erinnere mich noch genau an unseren Anreisetag. Als Judy uns den Garten zeigte gingen wir da über hohes Gras, welches sich längst zu Boden gelegt hatte. Echt, wir vermuteten hier keinen richtigen Weg, obwohl er zwischen 80 und 120 cm breit ist. Nur schade habe ich kein Bild gemacht in diesem grasigen Zustand. Judy und Bruce sind so glücklich über diesen schönen  Anblick.

Den Feierabend genossen wir lesend unter den Birken. Dann machte ich  nochmals einen Spaziergang durch den Garten. Judy hat zwei Sorten Spinat, den Neuseeländer und den wunderschönen Ceylon-Spinat, der hat sehr hübsche Blätter und wächst rankend, fast wie Winden.

https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/ceylon-spinat

Oh, da entdeckte ich wieder einen hübschen Vogel. Leider hüpfte er sofort davon, als er mich bemerkte. Schleichend verfolgte ich ihn, und siehe da, er hüpfte auf einen liegenden Holzstamm und liess sich aus einiger Entfernung fotografieren. Ich fragte mich, warum er nicht einfach davon geflogen ist. Dann las ich, dass sich dieser Vogel, eine Schopfwachtel (Crested Quail) überwiegend am Boden aufhält, er kann jedoch fliegen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schopfwachtel

Heute gab es Rösti und ein ziemlich rassiges Ratatouille zum Nachtessen. Wir durften die neue Bratpfanne gebrauchen, welche Judy vor ein paar Tagen gekauft und erst einmal benutzt hatte. So gelang uns die Rösti wirklich sehr schön und Judy und Bruce liebten dieses Essen. Danach spielte Bruce draussen noch ein Weilchen Gitarre. Was für ein schöner Tagesausklang.

Heute Samstagmorgen, 16.02. fragten wir Judy ob es in Neuseeland auch eine Karte, oder ein Abo gibt für den öffentlichen Verkehr. Sie wusste nicht so richtig Bescheid, meinte aber eher nicht. Danach zog sie eine Karte aus ihrem Geldbeutel „Super Gold“, steht da drauf und erklärte uns, dass ALLE ab dem 65. Lebensjahr diese Karte erhalten. Damit gebe es verschiedene Vergünstigungen oder zum Teil sogar Gratisfahrten mit den ÖVs. Felix und ich schauten Judy wahrscheinlich ziemlich komisch an, denn wir waren sehr erstaunt darüber, dass sie bereits Besitzerin dieser „Super Gold“ Karte ist. Es stellte sich dann aber heraus, dass sie sogar ein Jahr älter ist als ich, wir hatten sie jedoch etwa zehn Jahre jünger geschätzt. Heute machten wir noch Ordnung in einem weiteren Gemüsefeld und bei allen Citrus Bäumen, was etwa so viel heisst wie Unkraut jäten, den Boden mit Mist düngen und mit Mulch-Material abdecken.

Am Nachmittag hatten wir frei, so konnte ich unsere Wäsche noch besorgen. Zum Nachtessen wurden wir von unseren Gastgebern in die Stadt zum Nachtessen eingeladen. Wir besuchten ein sehr gutes Vegan-Restaurant. Das Essen sah nicht nur gut aus, es war einfach grandios. Wir verbrachten einen sehr schönen, gemütlichen Abend zusammen.

Eine Ferienwoche in Nelson, Neuseeland

Am Montagmorgen, 04.02. 2019 klingelte der Wecker. Wir durften doch das Tram zum Bahnhof und den Zug zum Flughafen nicht verpassen. Wir benutzten wieder die bequeme Opel-Karte fürs Tram und die letzte Fahrt mit dem Zug. Das Einchecken ging rassig, wie auch die Passkontrolle. Danach gingen wir in einem Café frühstücken, wir hatten noch gut eine Stunde Zeit. Ziemlich pünktlich, um 09.30 Uhr, startete der Flug mit der Virgin Australia. Wir konnten nochmals auf die Stadt Sydney hinunterblicken und erkannten sogar das Opernhaus.

Nach gut drei Stunden landeten wir bereits wieder in Wellington, Neuseeland, ganz im Süden der Nordinsel. Die Verantwortlichen nahmen es hier bei der Einreise sehr genau mit der Kontrolle, sie fragten uns, ob wir Wanderschuhe dabei haben, oder auch Esswaren. Nach 1 ¼ Std. stiegen wir in ein kleines Flugzeug, der Air New Zealand, welches uns nach Nelson, im Norden der Südinsel, brachte. Diese kleine Maschine rüttelte ziemlich, bis sie über den Wolken war. Der Flug dauerte lediglich 40 Minuten. Wir staunten, als wir zum Ausgang kamen, dass das Gepäck, auf zwei Wagen, bereits auf ihre Besitzer wartete.

Landung in Nelson

Mit einem Taxi liessen wir uns zum Hotel chauffieren. Oh, was für ein schönes, grosses Zimmer, daran müssen wir uns zuerst noch gewöhnen. Aber dafür haben wir eine Woche Zeit, denn wir beginnen in Neuseeland mit einer Ferienwoche, bevor wir zur nächsten Familie gehen. Wir gingen zu Fuss in Richtung Meer, entdeckten dann aber die Fussgängerzone und da liessen wir uns gleich nieder zu einem Nachtessen. (Neuseeland ist 12 Stunden vor der Schweiz)

In der Nacht auf Dienstag, 05.02. kamen wir, durch die erneute Zeitverschiebung, um zwei Stunden Schlaf zu kurz. Beim Frühstücksbüffet fragte eine Frau neben mir: „Was isch denn das do für en Chäs?“ Als ich spontan antworte: „Das isch Hüttechäs“, lachte sie und sagte: „Jetz bi ich grad verschrocke, dass Sie au schwizerdütsch rede.“ Vielleicht hatte sie zuvor nur ein Selbstgespräch geführt und es kaum bemerkt. Das feine Frühstück mit „Birchermüesli“ und einigen frischen Früchten genoss ich sehr. Um zehn Uhr wurden wir abgeholt von Herr Mason, einem netten Herrn, der uns ein Auto vermieten durfte. In seinem Geschäft, etwas ausserhalb der Stadt, erledigten wir das Finanzielle. Zuerst fuhren wir zurück in die Stadt, um eine Zwischenverpflegung und Getränke einzukaufen. Dann liessen wir das Auto stehen und spazierten dem Maitai Fluss entlang bis zum Hafen.

„Kunst“ am Flussweg“

Wir studierten die Karte und entschieden uns noch in Richtung Norden zu fahren. Zuerst ging es der Küstenstrasse entlang, bis sich die Strasse in unheimlich vielen Kurven über die Berge schlängelte. Hier ist sehr viel Wald, nur ab und zu sahen wir eine kleine ausgetrocknete Weide mit Pferden, Schafen oder Ziegen. Mehrere Langholz-Transport-Lastwagen kamen uns entgegen. Wir sahen auch ein paar abgeholzte Waldflächen.

Auf dem Rückweg machten wir einen kleinen Abstecher zum Cable Bay, einer kleinen, idyllischen Bucht. Das Wasser war ziemlich ruhig und es badeten auch ein paar Wasserratten.

Bald wieder zurück in Nelson sahen wir eine sehr dunkle Rauchwolke aufsteigen, möglicherweise von einem Waldbrand. Sogar von der Fussgängerzone aus, beim Nachtessen, konnten wir diesen Rauch sehen.

Danach stiegen wir die Treppen hoch zur Kathedrale. Zwei jüngere Frauen machten bei der Treppe „Selfies“. Auch ich wollte von oben die Fussgängerzone fotografieren. Plötzlich sagte eine der Frauen: „Grüezi mitenand!“ Sie erzählten uns, dass sie in der Nähe von St. Gallen, in Uzwil und Oberuzwil, zu Hause sind. Wie klein doch die Welt ist…

Der Mittwoch, 06.02. fing bewölkt an. Es hatte auch stark abgekühlt und wir holten erstmals (seit Mitte November) eine Jacke hervor. Beim Frühstück erfuhren wir von diesem verheerenden Waldbrand gestern Abend. Ein grosses Waldstück sei zerstört worden und das Feuer konnte noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Sie hofften auf Regenfälle. Ja, hier ist alles, was nicht gewässert werden kann, dürr, gelb. Da die Wettervorhersage nicht gerade vielversprechend war für heute, erledigten wir zuerst unsere Wäsche. Hier gibt es einen Gemeinschaftsraum mit je zwei Waschmaschinen und Trockner. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug nach Mapua und zum Mapua-Ruby Bay.

Bei der Retourfahrt nach Nelson

Unterwegs sahen wir viele Apfelplantagen, einige waren mit einem roten Hagelnetz gedeckt. Auch frische Brombeeren, Aprikosen und Pfirsiche werden in Hofläden angeboten. Bei der Einkehr in der Bäckerei in Mapua erzählte uns ein Mann, dass es heute Morgen zu einem zweiten Waldbrand gekommen ist. Er berichtete weiter: „Oft wird ein Feuer durch einen Zigaretten-Stummel entfacht, aber es kann ebenfalls nur durch ein Glasstück, welches von der Sonne erhitzt wird, zu einem Brand kommen.“

Nach dem Frühstück am Donnerstagmorgen, 07.02. gingen wir zuerst zur Rezeption, um nachzufragen, ob es vielleicht gesperrte Gebiete gibt wegen den Waldbränden. Sie schaute nach und sagte uns dann, dass die Strasse ins Pigeon Valley gesperrt sei. Aber in Richtung Upper Moutere sei die Strasse offen. Also fuhren wir unbesorgt los, es war schön sonnig aber noch etwas frisch. Wir müssen uns wieder an kühlere Temperaturen gewöhnen, es gibt keine 40° C mehr wie in Australien, tagsüber vielleicht noch 24°C. Nach einer knappen halben Stunde mussten wir links abzweigen in Richtung Redwood Valley, Upper Moutere, Braeburn, wo die gleichnamigen Äpfel ihren geschichtlichen Ursprung haben. Dieses Gebiet wollten wir doch kennenlernen, wenn wir schon in Neuseeland sind. Dieser Apfel ist übrigens gleich alt wie ich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Braeburn_(Apfel)

Aber diese Fahrt war leider von kurzer Dauer. Wir sahen Helikopter, welche beim Löschen des Waldbrandes eingesetzt wurden und die Strasse für unsere Weiterfahrt war gesperrt. Bei einem frischen Maisfeld wendeten wir und dann fuhren wir zuerst nach Motueka, einem Städtchen nahe am Meer.

Ein Spaziergang dem Meer entlang war sehr angenehm. Am frühen Nachmittag ging unsere Fahrt weiter in nördliche Richtung, nach Kaiteriteri. Dieser Ort ist ziemlich touristisch, aber auch wirklich schön. Wir genossen den Strand und die Wärme. Längere Zeit sassen wir etwas oberhalb des Strandes auf einer Bank und schauten dem Treiben zu. Langsam wurde es wieder Zeit an die Heimfahrt zu denken.

Wir haben uns schon ganz gut an unseren schwarzen Toyota gewöhnt, auch wenn wir letztes Jahr den alten, hellblauen jeweils schneller fanden  ;-))

Bei der Heimfahrt, etwa auf halbem Weg, sahen wir plötzlich wieder Rauchwolken emporsteigen. Das musste in der Gegend von Upper Moutere sein, wo wir bei der gesperrten Strasse wendeten. Es sah viel schlimmer aus als am Morgen, scheinbar konnte dieses Feuer noch nicht gelöscht werden.

Als wir am Freitagmorgen, 07.02. aufstanden war Nelson in einen Rauch-schleier eingehüllt, man konnte den nahen Hügel kaum sehen. Wir hörten alsdann, dass beim gestrigen Brand 2000 ha in Flammen waren, sehr viele Familien mussten evakuiert werden. Ein bedrückender Tag, die Stimmung draussen war genauso. Wir entschieden uns das Auto stehen zu lassen und statt einem Ausflug eine kleine Wanderung in der Nähe zu unternehmen. So gingen wir vom Hotel aus in Richtung Ausgangspunkt. Auf einer Anhöhe entdeckten wir ein prächtiges Haus, der „Melrose Garden“, ein Café. Richtig schön und einladend, fand ich. Aber wir gingen weiter zum Wanderweg-Ausgangspunkt. Was für eine Enttäuschung, über der Karte hing ein Schild: „Extreme Feuergefahr!“ Alle Wanderwege waren gesperrt.

Dann machen wir stattdessen einen Stadtbummel, entschieden wir. Aber was ist denn das für ein Qualm über diesem netten Haus? Fragten wir uns. Der kann nur von einem  Brand sein. Nur einen Augenblick später hörten wir Helikopter fliegen und bei der Kirche, im oberen Stadtteil, sahen wir durch die Bäume den Brand am gegenüber liegenden Hang. Immer wieder loderten an einem andern Ort Flammen auf. Von der Stadt her sah man die Feuerwehr bei ihrer Löscharbeit bei den Häusern und aus der Luft waren fünf Helikopter ebenfalls pausenlos im Einsatz.

Nach dem Frühstück machten wir uns zu Fuss auf den Weg in die Stadt zum Samstagsmarkt, 09.02. der nur ca. 15 Minuten vom Hotel entfernt ist. Auf diesem grossen Platz gibt es jeden Samstag bis 200 Stände mit Textilwaren, Handarbeiten aus Holz, Töpferwaren, selbstgemachte Seifen, Früchte, Gemüse, Honig und natürlich auch etlichen Verpflegungsständen.

Danach gingen wir weiter zu einem sehr schönen Park, dem „Queens Garden“. Der ist sehr schön angelegt mit einem Entenweiher, vielen Sitzbänken und Picknicktischen. Einige  junge Menschen brachten ihr Mittagessen mit und genossen die Mittagspause im Park, genau wie wir. Es gibt auch zwei kleine Brücken im Park und einen hübschen Pavillon, den fand ich ganz besonders schön.

Vom Park aus wanderten wir dem Maitai Fluss entlang Talaufwärts. Das ist ein sehr schöner Kiesweg und dank der vielen Bäume meist im Halbschatten. Auf einmal hörten wir viele Stimmen. Ah, da auf der andern Seite des Flusses hatte es viele Kinder und auch einige Erwachsene. Es wurde ein Geburtstagslied gesungen, Jubel, Trubel, Heiterkeit…, scheinbar war da eine Geburtstagsparty im Gang. Ein wunderbares Plätzchen für solch einen Anlass. Die Kinder vergnügten sich auch im Fluss, obwohl das Wasser bestimmt sehr kühl war. Wir schauten den Kindern ein Weilchen zu, einige hüpften ins Wasser, andere waren mit einem Schlauchboot beschäftigt. Ups, schon kenterte das überfüllte Boot. Macht nichts, die Kleinen schafften es ganz schnell wieder ins Boot zu steigen, unermüdliche Kinder. Wir konnten nicht mehr länger dem Fluss entlang gehen, denn der Weg war da weiter hinauf gesperrt. Wieder mussten wir an den gestrigen Brand denken, der zum Glück relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Unser letzter Ferientag, Sonntag, 10.02. in Nelson, bevor es wieder an die Arbeit geht. Wir entschieden einen Ausflug zum „Golden Bay“ zu unternehmen. Das ist der nördlichste Bay der Südinsel. Zuerst fuhren wir auf der Küstenstrasse von Nelson in Richtung Richmond, weiter durch das langgezogene Städtchen Motueka, welches wir ja schon kannten. Bald darauf, nach Rewaka, führt  eine Passstrasse hinauf über den Takaka Hill. Zu Beginn dieser sehr kurvenreichen Strasse war eine längere Baustelle. Dass es möglich ist, dass man bei einer Ampel sage und schreibe 12 Minuten warten muss, das haben wir heute erfahren. Felix fuhr bis zur Ampel, die rot leuchtete. Sehr interessant war, dass daneben eine weitere Ampel mit drei Lichtern und  Zeitangaben war. Zuerst leuchtete das oberste Licht, da stand: 6-12 Minuten, beim mittleren 2-5 Min. und  beim untersten Licht stand 1 Minute. Beim Hawkes Aussichtspunkt hatten wir die Möglichkeit eine wunderbare Aussicht zu geniessen.

Danach ging die Fahrt mit einigen Serpentinen weiter hinunter zum Meer. Im ruhigen, fast ausgestorbenen Dorf Collingwood am „Golden Bay“ machten wir einen längeren Halt. Zuerst fiel mir das „Cafe COURTHOUS“ auf. Dieses sonderbare Gerichtsgebäude wurde im Jahr 1901 erbaut und als solches genutzt bis 1930. Auch das Postgebäude, aus derselben Zeit, finde ich sehr speziell und schön.

Wir schlenderten dem Strand entlang und da entdeckten wir wunderschönes Schwemmholz. Damit werden Schattendächer oder Windbrecher gebaut, wie wir da sahen.

Auf dem Heimweg machten wir ganz schnell einen Abstecher zum Strand in Pohara. Ein wunderbarer Ferientag geht zu Ende. Wir sind jetzt sehr gespannt was für die kommende Woche für uns auf dem Programm stehen wird.

Lebewohl Bolwarra

Heute Montag, 28.01. machten wir gleich nach dem Frühstück einen Ausflug mit Felix jun. und den beiden Mädchen. Denn in Australien war am vergangenen Samstag Nationalfeiertag. Doch heute hatte nicht nur Felix jun. frei, denn wenn der AU-Feiertag auf ein Wochenende fällt, ist der darauffolgende Montag zusätzlich frei. Cami wünschte nochmals einen ruhigen Tag zum Lernen, und deshalb fuhren wir nach Newcastle zum Dudley-Beach. Das ist ein ganz spezieller Strand mit Versteinerungen und sehr schönen ausgewaschenen Felsen. Nicht nur uns, auch den Kindern gefiel es sehr gut.

Nach einem Picknick wanderten wir in Richtung Newcastle. Felix jun. wollte uns die Glenrock-Lagune zeigen. Da er die kleine Frieda, schon längere Zeit, schlafend in seinen Armen trug, bemerkte er, dass dieses Ziel doch zu weit war. Auch Jana meinte, sie könne nicht mehr zurückgehen, ihre Beine waren ebenfalls müde. So trug ich Jana auf meinem Rücken zurück zu unserem Schattenplatz. Das gefiel ihr natürlich. Sofort begann sie ganz vergnügt ein deutsches Liedchen zu singen. „Ich habe ein Pferd, ein Pferd mit nur zwei Beinen habe ich“, dazu lachte sie zufrieden und wiederholte das Lied mehrmals. Es machte ihr auch Spass, dass wir viel schneller waren als die beiden Männer mit ihrer kleinen Schwester. Beim steilen Aufstieg hinauf zum Parkplatz, sagte sie ganz leise zu mir: “Komm, wir gehen ganz schnell, dass wir wieder zuerst sind.“ Sie spornte mich unterwegs immer wieder an: „Komm, schnell, schnell!“ Beim Auto mussten wir fast eine Viertelstunde auf die andern warten. Aber Jana war sehr erfreut, dass wir beide so schnell oben waren.

Schon früh am Dienstagmorgen, 29.01. informierte mich Cami, dass sie heute wegfahre mit den Mädchen. Sie besuchten zwei Kolleginnen, beide haben einen Pool und ebenfalls kleinere Kinder. Den Pool genossen sie natürlich sehr. Für mich hatte sie verschiedene Arbeiten, welche ich verrichten sollte: Kuhdung einsammeln auf der Wiese, den Zitronenbaum zurückschneiden, einen weiteren Strauch zurückschneiden und mit dem Aushub für zwei Wassertanks beginnen. Nebenbei gab es auch Wäsche zum Abnehmen und eine neue Ladung zum Aufhängen. Felix konnte heute unter einem Sonnendach beim Weg weiterarbeiten, nicht schlecht. Aber nach 14.00 Uhr war es ihm auch da zu heiss, kein Wunder, bei nahezu 40°C.

So wechselte er seinen Arbeitsplatz, denn in der Garage wartete seine Schreinerarbeit auch noch auf ihn. Am Abend füllten wir drei Grünabfuhr-Tonnen von Nachbarn, denn unsere Tonne war bereits voll. Scheinbar wird dies oft gemacht hier, wenn jemand nicht viel Grünzeug hat, kann ein Nachbar einfach nachfüllen. Wie praktisch. Hier bezahlt jeder Hausbesitzer gleichviel, ob der Garten klein oder gross ist. Übrigens, nach dem Zitronenbaum-Rückschnitt waren Felix und ich ziemlich zerkratzt. Ich wäre beinahe am Baum hängen geblieben, die Dornen sind so lang und kräftig, dass man sie echt als Garderobe benützen könnte, was mein Top ausprobieren wollte. Bis am Abend war der Anhänger auch voll mit Humus. So durfte Felix jun. nach Feierabend noch damit wegfahren, um ihn zu leeren.

Am Mittwoch, 30.01. ging Felix jun. etwas früher zur Arbeit, diesmal mit dem Auto, so konnte er gleich Frieda mitnehmen und in den Hort bringen. Cami hatte wieder Massage-Termine. Gleich nach dem Mittagessen machte Felix den Seitenabschluss beim Sofa-Bett fertig und dann konnte er dieses Teil montieren, ich diente dabei als erste Handlangerin.

Als Cami das fertige Sofa-Bett etwas später sah, machte sie gleich ein paar Fotos und am Abend entdeckte auch Frieda die Erneuerung. So erhielten wir gleich zwei Bilder von ihr. Sie erzählte mir, dass sie diese 3 Projekt-Wünsche (Cheminee-Verkleidung, Bettsofa-Lagerraum und den Gartenweg) schon sehr lange hegte. Aber die meisten Workawayer hätten zu wenig handwerkliche Erfahrung für so etwas. Als Feierabend-Überraschung durfte Felix jun. schon wieder mit einem Anhänger voll Erde losfahren.

In der Nacht auf Donnerstag, 31.01. konnten wir sehr lange nicht schlafen. Es war so drückend warm im Zimmer, und mit laufendem Ventilator schlafen wir nicht gerne. Möglichweise waren unsere Körper zu sehr erwärmt und trotz einer kalten Dusche immer noch wie ein Speicherofen. Heute stellten wir übrigens fest, dass wir während unserem vier-Wöchigen Aufenthalt in Bolwarra keinen einzigen Regentag hatten. Regen gab es nur ein paar Mal in der Nacht. Doch auch davon merkte man am kommenden Tag jeweils nichts mehr. Ausser vielleicht, dass die Wäsche an der Leine am Morgen nässer war, als am Abend zuvor. Heute war irgendwie ein ganz spezieller Tag, besonders für Felix. Erstens konnte er das Fussweg- Projekt, sowie das Wassertank-Projekt abschliessen. Es muss nur noch betoniert werden. Cami ist sehr erfreut, ganz besonders über IHREN Gartenweg. Die alten, gefrästen Betonsteine hatte Felix gestern einbetoniert. (Übrigens schauen alle in eine Richtung, wie Sonnenstrahlen, deshalb hatte Felix zuerst Ruten hingelegt, um die Richtung zu markieren.) Heute Morgen hat er die kleinen Zwischenräume mit Zement aufgefüllt und so konnten wir auch dieses Projekt mit dem Auffüllen von feinem Split für uns beenden. Um grössere Flächen zu betonieren ist es hier im Moment noch zu heiss. Das Spezielle an diesem Tag war nicht nur das Abschliessen der beiden Arbeiten, sondern: Felix durfte heute nach dem Mittagessen eine wohltuende Massage von Cami geniessen und nach dem Nachtessen gab es sogar noch etwas Glace. Das erste Mal in meinem Leben habe ich so früh, am 31. Januar, Kartoffeln gesetzt, das war „mein“ spezielles Erlebnis.

Ein etwas aufregender Freitagmorgen, 01.02. für Jana. Schon früh zog sie ihre Schuluniform an, da heute sozusagen ihr „Einschreibe-Tag“ in der Schule war. Sie freute sich sehr auf diese zwei Stunden. Am kommenden Montag ist dann der eigentliche Beginn.

Kurz nach acht Uhr machten wir uns auf den Weg nach Maitland (5.5 km), da genossen wir unseren letzten freien Tag. In der Nacht zuvor hatte es leicht geregnet und die Luft hatte sich wesentlich abgekühlt. Zuerst gingen wir einen feinen L-Cappuccino  trinken. An vielen Orten ist Kaffee in drei verschiedenen Grössen erhältlich, wie bei Konfektionsgrösse S-M-L. Dann schlenderten wir gemütlich durch die ganze Stadt, machten einen kurzen Besuch in der Kunst-Galerie, welche jedoch zum Teil nicht zugänglich war, da gerade ein Ausstellungswechsel stattfand. Überall war Ausverkauf und die Preise purzelten in die Tiefe. Felix erstand ein Herrenhemd für $ 5.-.

Langsam machte sich ein leiser Hunger bemerkbar. Wir gingen in eine Pizzeria, da trafen wir einen Kollegen von Felix jun., der uns erstaunlicherweise sofort wieder erkannte. Wir bestellten uns eine Pizza zum Mitnehmen und gingen damit hinüber zum Hunter Fluss. Danach marschierten wir ein schönes Stück dem Fluss entlang, bevor wir wieder in Stadtrichtung gingen. In einer Nebenstrasse entdeckte ich ein sehr schönes „Häuschen“ ;-)), daneben hat es sehr alte, renovationsbedürftige Häuser. Nach einem ein-stündigen Marsch waren wir wieder Zuhause. Im Garten kam uns Yasmine sofort entgegen, sie freute sich sichtlich, denn sie musste ganz allein zu Hause bleiben. Cami hatte für uns die Hintertüre offen gelassen, als sie zur Blutspende ging. Sofort stopfte ich unsere Schmutzwäsche in die Maschine, ein letztes Mal in Bolwarra. Zum Nachtessen gab es Pizza, vegetarische Bratlinge und Salat. Cami öffnete auch eine Flasche alkoholfreien Roten.

Nach dem Duschen, am Samstagmorgen, 02.02. packten wir die restlichen Sachen in unsere Koffer. Das letzte Mal nahmen wir in der Familie das Frühstück ein. Felix jun. kochte jeden Morgen Porridge mit Wasser, Weinbeeren und gestückelten Bananen. Danach machten wir unser Zimmer sauber. Die Waschmaschine mit der Bettwäsche war längst in Betrieb. Als ich unser Revier und die Küche soweit sauber hatte, verabschiedeten wir uns von Cami. Sie konnte, wegen Platzmangel im Auto, nicht mit uns zum Bahnhof mitkommen. Felix jun. lud uns in Maitland zu einem Kaffee ein und wir alle, ganz besonders die Mädchen, genossen dazu auch ein Süssgebäck. Nach dem Verabschieden ratterte wie so oft, ein mit Kohlen beladener Güterzug vorbei, drei Lokomotiven zogen 96 Wagen.

Schon bald sassen wir im Zug in Richtung Newcastle. In Hamilton hatten wir sieben Minuten Zeit um umzusteigen. Die ganze Fahrt von Maitland nach Sydney dauerte 3.5 Std. und kostete $ 6.08 (sFr. 4.50). Eine lange Strecke fuhren wir durch Wälder, erst später ging es manchmal der Küste entlang. Wir waren in einem Ruhewagen, da herrschte aber wirklich vollkommene Ruhe.

Obwohl es in den Zügen keine Abfalleimer gibt, sind die Wagen sehr sauber. Was uns auch imponiert hat, die Sitzlehnen kann man umklappen und somit der Fahrtrichtung anpassen. In Sydney konnten wir mit dem Tram ganz in die Nähe des Hotels fahren.

Nach unserem Zimmerbezug gingen wir gleich zu Fuss durch die Stadt bis zum Hafen. Da hatten wir eine wunderbare Sicht zum Opernhaus und zur bekannten Hafen-Brücke. Wir gingen sogar hinauf zur Brücke und die untergehende Sonne verhalf mir zu schönen Fotos zum Hafen und Opernhaus. Bei einem Nachtessen liessen wir diesen Tag ausklingen. Mit dem Zug fuhren wir wieder zurück, in die Nähe des Hotels.

Erste Eindrücke aus Sydney ( erstes Bild Stadthalle)

In der Nacht auf Sonntag, 03.02. hörte ich ein leichtes Poltern. Ja, so dachte ich zuerst, das wird eines der Mädchen sein, gleich im Zimmer neben uns. Dann erinnerte ich mich aber sofort daran, dass wir doch im Hotelzimmer in Sydney sind. Sonst war es jedoch die ganze Nacht sehr ruhig und wir erwachten erst um acht Uhr. So lange hatten wir schon lange nicht mehr geschlafen. Da es in unserem Hotel kein Frühstück gibt, gingen wir zur Strasse hinunter und dort fanden wir im Starbucks ein nettes Plätzchen zum Frühstücken. Danach schlenderten wir zum Hyde-Park. Da gibt es verschiedene hübsche Plätzchen am Schatten zum Verweilen. Der Archibald-Brunnen hat uns auch sehr gut gefallen.

Sehr beeindruckend ist natürlich auch die St. Mary’s Kathedrale. Eine unheimlich lange und interessante Unterführung brachte uns zum The Domain-Park.

Vorbei an der Kunstgalerie bummelten wir gemütlich weiter zum Botanischen Garten von Sydney. Da hatte es wiederum sehr viele Sitzbänke am Schatten, worüber alle Besucher bestimmt sehr froh sind, wenn es so warm ist. Beim schön angelegten Seerosen-Weiher hatte es auch unheimlich viele Libellen.

Wir gingen bis zum äussersten Landzipfel, dem Mrs. Maquaries Point. Denn aus dieser Perspektive kann man das Opernhaus, zusammen mit der Hafen-Brücke, fotografieren. Dem Meer entlang promenierten wir zum Opernhaus von Sydney, dem bemerkenswertesten Bauwerk, das wir je gesehen haben.

Aufwendige Projekte

Wieder mal Zeit zum Rasenmähen, Sonntag, 20.01. Das finde ich schon sehr interessant, wie selbstverständlich es ist, dass am Sonntag der Rasen, oder wie heute Nachbars Hecke geschnitten wird. Auch wir arbeiteten natürlich wieder. Felix in der Werkstatt, sein Sofa-Bett Projekt nimmt Gestalt an. Hinter einem der beiden Sofa-Betten soll es einen Stauraum geben, mit einer Schräge zu den Rückenkissen. Das Holz stammt von einem alten Einweg Palette. Drei solche hat Felix zuvor auseinandergenommen und ausgenagelt.

Nach dem leichten Regen in der Nacht, war es etwas kühler und heute zeitweise auch bewölkt. Für mich also wunderbar im Garten zu wirken. Überall riss ich alte Tomatenpflanzen aus, da lagen jeweils sehr lange Triebe am Boden. Aufgebunden wurde nichts, auch die wilden Triebe wurden nicht ausgebrochen. Am Abend klopfte es plötzlich an unsere Zimmertüre und sie wurde ganz sachte von Frieda aufgemacht, Jana war ebenfalls dabei. Sie sagte zu uns es sei Zeit um ins Bett zu gehen. Die Kleine stieg aufs Bett und legte mich hin, tätschelte den Kopf und auf Knopfdruck schnarchte ich. Auch Felix wurde von ihr hingelegt. Selber schlüpfte sie unter die Decke, als möchte sie gleich bei uns übernachten. Frieda ist immer sehr aktiv. Jana ist die ruhigere, sie liebt es, wenn ihr ein Buch vorgelesen wird.

So schnell war der Montag, 21.01. da, die Zeit läuft enorm schnell bei uns. Heute war Wasch-und Putztag. Zu dritt ging dies jedoch ganz schnell, Jana half ganz schön mit. Auch Frieda wollte mithelfen. Von Felix merkte ich heute sehr wenig, nur die Maschinen in der Garage waren zu hören. Er konnte fast nicht aufhören zu arbeiten, bis die drei schrägen Kisten, die als  Camis Lagerraum dienen sollen, beinahe fertig waren.

Am Dienstag, 22.01. ging Cami ziemlich früh weg mit den Kindern. Während ich Jana kämmte, versuchte Cami Friedas Haare zu ordnen, was heute nur zur Hälfte möglich war, oft lässt es die Kleine nicht zu. Also packten wir alles ins Auto und sie fuhren los. Vis-a-vis von uns war am Strassenrand ein Auto mit einem kleinen Anhänger geparkt. Beim Hinausfahren auf die Strasse gab es einen leichten Knall,  Cami hatte dieses Fahrzeug leicht touchiert. Sie hatte in der vergangenen Nacht sehr schlecht geschlafen und jetzt noch dieser Zwischenfall. Sie kamen schon ziemlich früh wieder zurück, die Lust mit den Kindern etwas zu unternehmen war ihr sozusagen vergangen. Am Nachmittag konnte sie, zusammen mit Frieda, ein Weilchen schlafen, während Jana und ich ein Spiel machten. Felix wurde heute ganz fertig mit den Lagerkisten, worüber Cami sich sehr freute. Es fehlt nur noch die seitliche Abdeckung.

Ganz schnell wurden die beiden Mädchen am Mittwochmorgen, 23.01. von Cami und mir gekämmt. Während die Kinder heute beide in den Hort gingen, durften wir einen freien Tag machen. Die Mutter war froh, um ein paar ruhige Stunden, denn sie hatte vier Kunden zum Massieren. Felix und ich durften gleich mit Cami mitfahren, als sie die Kinder in den Hort brachte und danach chauffierte sie uns nach Maitland zum Bahnhof. Wir gingen zum „Blackbutt Reserve“ Park, etwas ausserhalb Newcastle. Das ist ein sehr schönes Naherholungsgebiet für die Bewohner der Stadt, mit vielen Picknickplätzen und auch viel Wald.

http://www.newcastle.nsw.gov.au/Blackbutt-Reserve/Home.aspx

Von Maitland fuhren wir mit dem Zug in Richtung Newcastle, aber in Hamilton stiegen wir in einen anderen Zug um bis Broadmeadow. Von dort konnten wir mit einem Bus ganz in die Nähe des Park-Eingangs fahren. Schon bald sahen wir den Gelbhauben-Kakadu, wie auch viele andere Vögel. Auch sehr schöne alte Bäume konnten wir hier bewundern.

Vorbei an einem Gehege mit Wallabys  und dem riesigen fluguntauglichen Cassowary gelangten wir schliesslich  zu einem Weiher. Dort hat es verschiedene Picknick-Plätze und sogar einen Kiosk. Eine Schulklasse in grüner Uniform picknickte ebenfalls da.

Oh, da war auch ein sehr hübscher Pfau, er spazierte überall umher, natürlich wurde er auch gefüttert. Wie wir dann später aber feststellten leben sogar mehrere Pfaue im Park, ein Weibchen behütete ganz herzig ihre fünf Jungen, das war einfach allerliebst. Über einen Holzsteg erreichte man die etwas höher gelegenen Gehege, wie etwa auch das der Koala-Bären. Die hingen alle schlafend irgendwo am Baum, nur einer erwachte mal kurze Zeit. Felix und ich gingen auch den Regenwald- Rundweg. Der ganze Park ist im Wald angelegt, das ist wirklich sehr angenehm bei diesen Temperaturen. Danach über den Hügel zur anderen Seite, um dort einen direkten Bus nach Newcastle zu erreichen. Nach einem kurzen Nachtessen am Hunter-River in Maitland machten wir uns zu Fuss auf den Heimweg. Etwa auf halber Strecke hielt ein Auto neben uns an und die Fahrerin fragte uns: „Wollt ihr mitfahren?“ Das war natürlich Cami, sie hatte erst so spät, 19.30 Uhr, ihre beiden Mädchen im Hort abgeholt.

Felix konnte am Donnerstag, 24.01. nach dem Frühstück gleich mit Yasmine eine Runde spazieren gehen. Wenn man ihr ruft, oder wenn sie hört, dass man die Leine zur Hand nimmt, kommt sie schnell angerannt. Obwohl Yasmine für mich kein richtiger Hund ist, mag ich ihn eigentlich doch. Felix fehlte das Holz, um den Abschluss beim Sofa zu machen. Deshalb begann er mit dem neuen Projekt: Der Weg vom Haus zum Gartentor soll gemacht werden. Beim Gartentürchen soll dieser Weg breit werden, (ca. 1.1 m) und dann langsam, mit einer leichten Kurve, immer schmäler werdend. Quer wird der Weg mit alten, abgefrästen Betonstücken ein paarmal unterbrochen und die Zwischenräume betoniert. Felix fing an den Weg auszuheben und die Kurve so zu gestalten, wie es sich Cami vorstellt. Am Abend dann, als Felix jun. nach Hause kam, fand er die Idee mit Betonieren wieder schlecht und beim Nachtessen folgte eine grosse Diskussion mit seiner Frau. Kurve zur andern Seite nehmen wegen dem Stewi – Platten legen, dazwischen etwas Beton, wegen Unkraut – zuerst doch den Stewi versetzen usw…, so ging es weiter bis Cami aufstand und den Gemüsegarten wässern ging. „Wenn Cami und Felix jun. sich nicht einig sind, wie soll ich jetzt weiterfahren?“ Das war die Frage von Felix.

Am Freitagmorgen, 25.01. beim Frühstück sagte Felix jun. zu Felix: „Schaue doch heute zuerst wegen dem Stewi, oder dann könntest du auch ein neues Gartentor schreinern, dasjenige ganz hinten im Garten, welches zum Landwirtschaftsland hinaus führt.“ Dann ging er zur Arbeit. Cami meinte dann ganz klipp und klar: „Felix du kannst mit dem Weg so fortfahren wie du begonnen hast, das wird schön so. Ich möchte, dass der Weg gemacht wird, den Stewi kann man später versetzen.“ Sie musste diesen Morgen Material wegführen mit dem Anhänger, dann ging sie bei einem Baugeschäft vorbei, um Splitt zu bestellen für den Weg. Auch biegsames Holz, um den Wegrand in eine schöne Form zu bringen, wurde, zusammen mit dem Splitt, eine halbe Stunde später gleich mitgeliefert. Wir trafen hier zwei sehr nette Menschen, aber beiden gerecht zu werden, das ist besonders für Felix nicht immer leicht.

An unserem freien Tag am Samstag, 26.01. brachte uns Cami zum Bahnhof und wir fuhren mit dem Zug nach Newcastle. Durch die Stadt fuhren wir ein Stück mit dem Bus. Danach machten wir einen längeren Spaziergang dem Strand entlang. Neben einer kleineren Höhle entdeckten wir ein abgegrenztes Meerwasser-Pool. Schon bald sahen wir eine Brücke und wir meinten zuerst es könnte eine Eisenbahnbrücke sein. Dem war aber nicht so, das ist ein Fussgängersteg, der über eine Steilküste führt. Von diesem Steg aus hatten wir einen tollen Blick zu den nächsten Strand-Abschnitten. Im Hintergrund waren Vororte von Newcastle zu sehen, insbesondere Merewether.

Vorbei am Bar-Beach gelangten wir schliesslich zum Merewether-Beach, wo auch wieder ein abgegrenztes Meerwasser-Pool ist. Alle Badegäste mussten ihr eigenes Sonnendach mitnehmen, oder sie waren an der  prallen Sonne.

Für den Heimweg mussten wir nur fünf Minuten auf den Bus warten, der brachte uns zurück in die Altstadt. Wir schlenderten in Richtung Meer und so kamen wir sogar noch bei der wunderschönen Kathedrale vorbei. Zurück in Maitland kauften wir etwas ein, um wieder am Hunter Fluss den Tag abzuschliessen. Es war immer noch recht warm um 20.30 Uhr (tagsüber hatten wir 43 Grad). Nur noch eine Stunde Fussweg nach Hause. Da genossen wir eine kalte Dusche.

Am Sonntag, 27.01. wurde wieder gearbeitet. Die beiden Felix gingen bereits vor dem Frühstück hinaus, bevor es zu heiss wurde. Nach dem „Zmorge“ machte Felix wieder an seiner Sofa-Holzarbeit weiter, denn es soll noch einen seitlichen Abschluss geben. Ich konnte sämtliche Schulkleidchen für Jana, Sommer-kleidchen, weisse T-Shirts, blaue wärmere Jupes, Strumpfhose, sowie Socken, Hut und Schuhe, mit ihrem Namen beschriften. Danach bügelte ich auch ein paar Herrenhemden, dazwischen spielte ich am Boden mit den Mädchen. Cami war froh, dass sie zwischendurch etwas Ruhe hatte, da sie einen Online-Kurs absolviert, damit sie bald wieder auf dem neusten Stand ist, um Lernende in Massage begleiten zu können.

Raclette-und Konzertabend

Am Sonntag, 13.01. bereits vor acht Uhr begann Cami den Rasen zu mähen. Es ist in Australien ganz normal, dass auch am Sonntag gearbeitet wird. Felix ging nach dem Frühstück in die Werkstatt und arbeitete am Projekt  Cheminee weiter. Cami änderte ihren Wunsch nochmals. Sie fragte Felix, ob es möglich wäre, die Form leicht konisch zu schreinern. Bin gespannt auf das Ergebnis. Für mich war wieder Gartenarbeit geplant. Diesmal säte ich verschiedene Gemüse und Salat, diese müssen jedoch bescheiden leben, auf einem kleinen Platz zwischen Beeren oder bestehendem anderem Gemüse. Der einen Seite entlang des Hauses konnte ich ebenfalls noch jäten. Da möchten sie gerne einen Wassertank hingeben fürs Regenwasser. Puh…, da hatte es nicht nur viel Unkraut, sondern auch mehrere Töpfe mit zum Teil verstorbenen Pflanzen, Holzstickel, Netze, Drahtgeflechte und eine abgestorbene Kletterpflanze, welche alle Nachbar- Pflanzen erwürgt hatte.  Jedenfalls hatte nicht alles Platz in der grünen Abfalltonne, obwohl das Unkraut ausserhalb des Gartens deponiert wird. Cami stieg auf die Leiter und so konnten wir gemeinsam die Schlingpflanze wegschneiden. Am Nachmittag machte Cami noch Seife, beim Abfüllen der Masse konnte ich ihr behilflich sein.

Den Montagmorgen, 14.01. nutzten wir um die Wohnung zu reinigen. Danach brachte Cami Jana zum Schwimmkurs, auch Frieda durfte mitgehen. Nur Yasmin musste bei uns bleiben. Felix hatte noch Arbeit mit der Cheminee-Verkleidung. Er musste die fünf Teile zusammenfügen, sozusagen zu einer konisch verlaufenden Kiste. Gemeinsam brachten wir dieses Möbel ins Wohnzimmer, und siehe da, es passt rein. Jetzt muss noch der Rahmen-Abschluss angefertigt werden.

So sah es zuvor aus

Ich hatte noch Wäsche zum Aufhängen, während Cami fort war. Auch unsere Wäsche konnte ich danach noch in die Maschine tun. Im Nu war die Wäsche von zwei Maschinen trocken, nur ein „bisschen“ Wärme und Wind. Vor ein paar Tagen erzählte uns Cami, dass sie einen Raclette-Ofen haben, den sie jedoch noch nie benutzt hatten. Deshalb fragte sie uns, ob wir nicht einmal einen echten Schweizer Raclette-Abend machen könnten. Felix jun. hatte gestern Kartoffeln, Käse und Ananas besorgt. Natürlich findet man hier selten Raclette-Käse, deshalb brachte er Gouda und „Swiss Emmentaler“. Es wurde auch ein befreundetes Ehepaar eingeladen. Veronika ist Österreicherin und John ist Engländer, die beiden wohnen seit mehr als dreissig Jahren in Australien. Gemeinsam brachten wir den Ofen, die Kartoffeln und  sämtliche allgemeinen Beilagen hinaus zum Gartentisch. Alles passte „ausgezeichnet“, sogar weisse Bohnen an Tomatensauce, Sauerkraut und Oliven wurden serviert. ;-)) Die Kinder genossen das Abendessen im Garten genauso wie die Erwachsenen. Beide Mädchen waren ganz übermütig. Als wir immer noch beim Essen waren, brachte Frieda bereits die selbst gemachten Mango-Bananen Glace in den Garten, auf diesen Moment hatte sie schon lange gewartet.

Am Dienstag, 15.01. war für Jana wieder Schwimmkurs auf dem Programm. Cami erzählte mir, dass Frieda leider ohne Windeln im Bett war und dann das Elternbett eingenässt hätte. Sogar die Matratze war nass geworden, der neue Matratzenschoner von Aldi hatte versagt. Die Waschmaschine war deswegen schon sehr früh in Betrieb. Als Cami dann zum Schwimmen fuhr konnte ich die Wäsche besorgen, was sind schon zwei Maschinen voll. Der Stewi hier ist sehr praktisch, er ist mit einer Kurbel höhenverstellbar. Da keine richtige Werkbank vorhanden ist, hatte Felix einige Probleme in der Werkstatt. Auf einem wackeligen, zusammenklappbaren Kunststofftisch war es schwierig die Gehrung in einen speziellen Winkel zu sägen und die Teile danach zusammen zu dübeln. Nach einigen Improvisierungen bei der Fertigung sieht der Rahmen für mich aber perfekt aus. Auch Felix jun. fand, als er nach Hause kam, dass der Rahmen schön aussieht. Übrigens, diese Woche geht Felix jun. wieder zur Arbeit, (per Fahrrad) seine Weihnachtsferien sind vorbei. Cami und ich machten am Nachmittag mit der kleinen Seifenproduktion weiter, die grossen Stücke wurden zugeschnitten. Jetzt müssen sie weitere sechs Wochen austrocknen. Nach dem Rösti-Nachtessen liess Felix jun. Musik laufen. Jana ging sich sogar umkleiden, um zu tanzen. Schon bald waren wir alle sechs auf dem Teppich-Tanzboden. Die Kinder waren so richtig in Fahrt, das machte einfach Spass.

Der Mittwoch, 16.01. verlief bei uns sehr ruhig. Die Kinder gingen wieder mit Mama weg, Frieda geht ja drei Mal pro Woche in den Hort und Jana hatte wieder Schwimmkurs. Felix konnte heute seine Cheminee-Arbeit beenden. Er hat den Holzrahmen geschliffen, alle Kanten abgerundet und am Schluss auch noch mit Kokosöl behandelt. Es war Camis Wunsch, dass er für den Rahmen altes Holz verwendet. Deshalb sieht man ein paar Löcher drin, einige davon konnte Felix brauchen, um den Rahmen zu befestigen. Was Männer nicht alles tun für eine sympathische junge Frau. ;-)) Cami ist sehr glücklich mit dieser Verkleidung, sie meinte: “Genau so habe ich es mir erträumt“.

Am Morgen war ich zuerst kurze Zeit im Garten, bevor es zu heiss wurde. Danach hatte ich Flickarbeiten 😉 …immer wieder bringt Cami mir etwas zum Flicken. Das hatten wir doch schon einmal. Zuerst zwei Schuluniformen von Jana, dann zwei Paar Shorts von Cami, und zwei Sofa-Kissen, welche komplett kaputt sind, das Material ist hauchdünn. Ja, ein Hochzeitsgeschenk hält man in Ehren, das kann ich auch verstehen. Beim Spaziergang mit Yasmine erzählte uns eine Frau von einem Lawinenniedergang in der Schweiz, das hätte sie in den neusten Nachrichten am TV gesehen. Diesmal hatten wir wieder Glück, es waren einige Kängurus auf der Wiese am See und ich hatte diesmal sogar die Kamera dabei.

Nach einer etwas unruhigen Nacht, erwachten wir am Donnerstag, 17.01. etwas früher als gewöhnlich. Da es so heiss war, schlief die ganze Familie im Esszimmer, auf dem Bettsofa (das auf dem Familien-Bild zu sehen ist). Zweimal hörte ich die Kinder weinen oder es rumpelte wieder etwas. Sonst ist es hier sehr ruhig. Für dieses Bettsofa, rechts im Bild, startete Felix übrigens sein neues Projekt. Zwischendurch hatte Jana aber noch eine kleine Bitte, er musste ihr helfen ein ganz kleines Vogelhäuschen zusammenzubauen. So gingen wir zusammen mit dem Material und der englischen Anleitung in die Werkstatt. Nach dem Haare-Kämmen von Jana hatte ich Gartenarbeit. Zuerst konnte ich Kuhdung einsammeln auf der Wiese nebenan. Gegen Mittag wurde es sogar mir zu heiss und ich bevorzugte eine kalte Dusche. Am Nachmittag durfte ich eine Massage geniessen von Cami. Oh, das war sehr wohltuend. Felix wurde fast neidisch, als er mich auf dem Massagetisch liegen sah. Am Abend musste ich das Nachtessen zubereiten, nach einem englisch geschriebenen Rezept auf Camis PC. Das war eine harte Prüfung. Zum Glück hat es allen geschmeckt, aber ich war schon recht nervös.

An unserem freien Tag, Freitag, 18.01. wurden wir um neun Uhr von Veronika abgeholt. Nach dem gemeinsamen Raclette am Montag hat sie uns eingeladen. Dieses befreundete Ehepaar, Veronika und John, wohnt ausserhalb Clarence Town, das liegt ca. ¾ Autostunden nördlich von Cami entfernt. Zuerst fuhr Veronika mit uns jedoch nach Butterwick, dort ist ein ganz spezielles Projekt am Entstehen. Ausserhalb der Ortschaft, auf einer ehemaligen Farm,  entstehen 27 Häuser. Für $100.000 kann man Mitglied werden von dieser Wohngemeinschaft und damit erwirbt man das Recht eines dieser 27 Häuser selbst zu bauen. Das Land gehört jedoch ALLEN. Veronika und John haben ihr Haus bereits gebaut, nur der Innenausbau fehlt noch. Die Fassade haben die beiden mit Hanf und einer kleinen Zugabe von Stroh gemacht. Zu dritt besuchten wir auch ganz kurz ihre direkte Nachbarin, eine fast 80 jährige Frau. Danach stellte Veronika uns ebenso Chris und seiner Frau vor. Dieses junge Paar wohnt seit gut einem halben Jahr, zusammen mit ihrem kleinen Mädchen, in einem lieblichen „Tiny house“. Das haben sie selber gebaut, alles mit altem Holz. Sie haben ebenfalls vor dort ein Haus zu bauen, deshalb wohnen sie jetzt schon dort, aber auf Rädern. Die Frau ist übrigens Westschweizerin. Rechts neben ihrem Häuschen haben sie ein paar ganz spezielle Hochbeete. Da ist unten drin sozusagen ein Wasserreservoir, welches durch ein Rohr von oben wieder nachgefüllt werden kann. Chris, ebenso nett wie seine Frau, hat uns diese Hochbeete erklärt. Natürlich durften wir den ganzen Wohnraum auch besichtigen. Der Besuch auf „Shepherds-Ground“ war für uns sehr interessant und eindrücklich. Danach fuhren wir weiter nach Butterwick, wo wir gemeinsam ein Mittagessen einnahmen und sehr gute Gespräche mit Veronika führen konnten.

Haus von Veronika und John

https://www.shepherdsground.com.au/

Am Samstagmorgen, 19.01. erwachten wir im Erdgeschoss bei Veronika und John. Na, klar, wir durften ja beide freien Tage bei ihnen verbringen, inklusive Übernachtung. Sie erzählten uns von ihrem ersten Hausbau. Vor gut zwanzig Jahren, damals war ihr Sohn Simon noch sehr klein, fingen sie ernsthaft mit diesem grossen Bauprojekt an. Es steht ein kleines Haus daneben, da wohnte die Familie. Die Ton-Bausteine machten sie alle selber, die wurden jedoch nicht gebrannt, nur luftgetrocknet. Oft hatten sie freiwillige Helfer, durch eine Organisation, ähnlich wie „Workaway“. Der Lehm wurde mit nackten Füssen in eine Holz Form gestampft, der Rahmen wurde danach sofort entfernt und die nächste Form wurde gefüllt und gestampft. Das war eine enorme Arbeit, wie wir auch auf Fotos sehen konnten. Dem Lehm wurde damals, wie jetzt beim neuen Haus, auch etwas Stroh untergemischt, um die Feuchtigkeit zu regulieren und zum Binden. Die Struktur durch das Stroh ist sichtbar. Mehrere Jahre dauerte damals dieser Hausbau, da die beiden wirklich alles selber gemacht hatten. Im Alter ist es sicher besser, nicht so einsam zu leben, denn einen Nachbarn gibt es nicht und das Haus steht sozusagen im Wald drin. Ausser den Vögeln, den vielen Zikaden und ihrem Hahn, der uns um drei Uhr kurz aufweckte, hörten wir gar nichts.

Gegen Abend fuhren wir mit ihnen zu einer Mandala-Bio-Farm.  Da trafen wir auch Felix, Cami und die beiden Mädchen wieder. Hier waren wir zu einem Konzert eingeladen mit Nachtessen. Fürs Vegi-Essen gab es einen Unterbruch des Konzertes, danach spielten sie fleissig weiter. Die Zuhörer wurden durch die Sprinkler-Anlage von Petrus ganz fein und kühl eingehüllt. Kaum hörte Frieda Musik zog sie ihre Schuhe aus und fing an zu tanzen, die  zweijährige tanzte auch mit ihrer Mami, nicht etwa auf einer Tanzbühne, nein im Gras.

Start in Bolwarra

Der erste Tag, am Dienstag, 08.01. bei Cami, Felix und ihren beiden Töchtern verlief ganz angenehm und ruhig.  Am Morgen informierte  uns Cami zuerst über ihre Wünsche/Projekte, welche sie sehr froh wäre, wenn Felix diese erfüllen könnte. Für unseren „Chef“ Felix war es sehr wichtig, in der Garage/Werkstatt zuerst Ordnung zu schaffen. Die beiden Männer suchten vorab etwas Holz, um das Sofa bei der Küche zu reparieren. Damit konnte Felix den ersten Wunsch heute bereits erfüllen. In dieser Zeit  leerte und säuberte ich in der Garage die Gestelle. Es ist manchmal lustig, wenn ich Felix etwas frage, schauen beide hin. Auch für die Leser könnte es etwas schwierig werden mit den beiden Felix. Ab sofort schreibe ich Felix jun. für unseren Gastgeber. Er ist übrigens aus Deutschland, ein sehr ruhiger, angenehmer Typ. In der Garage sieht es jetzt noch chaotischer aus, denn es steht fast alles in der Mitte des Raumes, oder auf einem grossen Tisch. Felix jun. muss selber entscheiden, was er wegwerfen kann und was wieder schön eingeordnet werden soll. Bei dieser Aktion wurde die Garage gereinigt und Felix sah, welche Maschinen und Werkzeuge vorhanden sind, das Einräumen wurde vertagt. Am Abend ging Felix jun., wie jeden Dienstag, zu einem Treffen für Väter mit ihren Kleinkindern. So durften wir gleich mitfahren, um die Stadt Maitland, zu der Bolwarra gehört, anzuschauen. Sogar die kleine Yasmine durfte mitkommen und Felix ging mit ihr an der Leine durch die Stadt und dem Hunter Fluss entlang gingen wir wieder zurück. Hier sahen wir viele, sehr schöne, alte Gebäude.

Unser neues Zuhause in Bolwarra, Maitland

https://de.wikipedia.org/wiki/Maitland

Die beiden Mädchen stehen meist kurz nach sieben Uhr auf, so auch heute, Mittwoch, 09.01., dann gingen auch wir frühstücken. Danach erlaubte mir Frieda ihre blond/roten Haare zu kämmen, während sie einen deutschen Kinder-Film angucken durfte. Das war keine so leichte Aufgabe, denn ihre grosse Schwester hatte ihr an drei Stellen Kinder-Knetmasse in die Haare verpasst. Frieda war jedoch äusserst geduldig und ich gab mir alle Mühe ihr nicht allzu sehr weh zu tun. Während sie danach in einen privaten Kindergarten/Hort ging, konnte Jana mit ihrer Mama einen Schwimmkurs besuchen. Die beiden Männer, denn Felix jun. hat diese Woche noch Ferien, planten wie die beiden Projekte am besten gelöst werden können und was für Holz dazu benötigt wird. Felix startete danach mit dem Projekt „ehemaliges Gas-Cheminee“, welches umfunktioniert werden soll. Während ich im Garten eine Blumenrabatte von Unkraut befreite. Erst nach vier Uhr unternahmen wir einen Spaziergang mit Jana, sie zeigte uns den Weg zum nahen, kleinen See und Yasmine durfte natürlich auch wieder mitkommen. Wegen einem Gewitterregen mussten wir dann kurze Zeit unterstehen. Zum Nachtessen machten wir ein „Birchermüesli“, welches alle sehr gern hatten.

Kirche von Bolwarra

Was für ein herzlicher Morgenempfang, denn die kleine Frieda rannte uns buchstäblich entgegen, als wir am Donnerstagmorgen, 10.01. aus unserem Zimmer kamen. Nach dem Frühstück gingen die beiden Männer zusammen Holz einkaufen. Die kleine Frieda nahmen sie gleich mit, um sie in die Tagesstätte zu bringen. Felix erzählte mir später, dass die zweijährige geweint habe, als ihr Papa sie verliess. Unterdessen hatten wir Frauen längst mit der Gartenarbeit begonnen. Nachdem ich ein Stück Garten gepflegt hatte, konnte ich zwischen die Bäume Broccoli verpflanzen. In einem ihrer Hochbeete hatte sich dieses Gemüse von selbst vermehrt. Die Erde war unglaublich trocken, obwohl wir gestern einen Gewitterregen hatten. So wässerte ich kräftig, schon vor dem Pflanzen. Cami holte auf der Wiese nebenan, auf der ein paar Rinder geweidet hatten, einen Eimer voll Kuhdung. Damit machte sie eine Brühe, um düngen zu können. Heute war allerhand los bei uns, der neue Kochherd mit Backofen wurde geliefert und montiert und zum Mittagessen kam ein Spielkamerad von Jana mit ihrer Mutter zu uns. Nach dem Nachtessen machten wir alle zusammen einen Spaziergang. Dabei sahen wir eine ganze Herde Kängurus, die Kinder und ich zählten sie, es waren ganz genau deren 23. Fast alle machten das Männchen und schauten zu uns hoch, das sah lustig aus und ich hatte die Kamera nicht dabei. Das waren übrigens die ersten während diesem Aufenthalt, im Norden hatten wir nie welche gesehen, auch keine toten am Strassenrand.

Unseren freien Tag am Freitag, 11.01. nutzten wir, um mit dem Zug in die Stadt Newcastle zu fahren. Felix jun. brachte uns zur Bahnstation Maitland, das ist zirka zehn Autominuten von uns entfernt. Felix jun. meinte, dass wir am Schalter Fahrkarten erhalten könnten, auf die man einen gewissen Betrag hochladen kann. Bei jeder Fahrt wird von diesem Guthaben der entsprechende Betrag abgebucht. Am Bahnschalter war jedoch niemand. Ein Fahrgast schickte uns ins Café, welches im selben Gebäude ist. Der Herr dort war sehr freundlich und erklärte uns: „Ja, diese Opal-Karten habe ich hier verkauft, aber jetzt nicht mehr, schade, das tut mir leid. Die bekommt man jetzt im „Woolworths“ (Supermarkt), etwas weiter oben im Städtchen.“ Tatsächlich, da hatten wir mehr Glück, im Nu waren wir Besitzer von zwei Opal-Fahrkarten, welche sehr praktisch sind, auch für Busse gültig. Auf dem Rückweg  zum Bahnhof sah ich ein süsses Biedermeier-Haus. Bald darauf standen wir auf dem Gehsteig und „unser“ Zug fuhr ein.

Von Maitland bis Newcastle benötigten wir eine halbe Stunde, denn er hielt oft an. In Newcastle angekommen gingen wir zuerst nebenan in ein Café. Danach schlenderten wir dem Hafen entlang zur Altstadt. Bei der Information holten wir einen Stadtplan, der könnte nützlich sein für Fremde. Vorbei an ein paar prächtigen Gebäuden, wie etwa der Universität, einem Hotel, das aussieht, als wäre es von einer alten Kirche umfunktioniert worden  und ebenfalls einer sehr eindrücklichen, ehemaligen Bahnstation. Bevor wir weiter dem Strand entlang gingen, zum Nobbys Beach und zum Fort hinauf, suchten wir noch ein Coiffeur-Geschäft auf. Mit einem Heisshunger bestellten wir in einem Restaurant zwei Pizzas. Sie sahen sehr schön aus, verziert mit Avocado-Mayonnaise. Das war des Guten zu viel! Nach der Bahnfahrt zurück nach Maitland machten wir einen Fussmarsch von einer Stunde, zurück nach Bolwarra.

Nach einem Gewitter in der Nacht auf Samstag, 12.01. hatten wir schon früh am Morgen herrliches Wetter. Wir durften mit Felix jun. und den beiden Mädels einen Ausflug unternehmen zum Shoal Bay, der ca. eine Autostunde nördlich von uns entfernt liegt. Bis da alles bereit war! Die verfilzten Haare der Mädchen mussten noch gebürstet und geordnet werden, was jedoch die Kleine nicht zuliess, auch von Papa nicht. Dann urinierte Frieda auch noch auf den Boden und ihr Vater suchte seine Lendentasche mit dem Geldbeutel. Das dauerte ganz schön lange bis wir reisefertig waren.  Vorbei an einem grossen Stausee fuhren wir in nördliche Richtung. Ich sass bei den beiden Mädchen auf dem Hintersitz und las ihnen Kinderbücher vor, mal englisch, mal deutsch. Während Felix zuständig war für die Verpflegung, denn schon bald fing Friede an zu jammern, mit Kinder-Biskuits konnte er sie schnell zufriedenstellen und die Kleine schlief ein. Beim gewünschten Strand angekommen, gingen Felix und ich jedoch auf den Tomaree Hill 162 m, diese kleine Wanderung wurde uns wärmstens empfohlen.

Die 360° Aussicht auf dem kleinen Berg war einfach traumhaft schön. Felix jun. hatte mit Kollegen und deren Kinder am Strand abgemacht.

Und Cami, sie hatte heute Morgen einen Auftrag als Masseurin, sie ist freischaffend. Anschliessend genoss sie die Ruhe zu Hause. Bei unserem Abstieg vom Berg begegnete uns eine Art Riesenechse, ein „Monitor Lizard“. Die war ungefähr einen Meter lang. Etwas später, als wir wieder unten waren, sahen wir doch tatsächlich eine zweite „Monitor Lizard“, die war noch etwas länger, dicker und sie hatte uns sogar die Zunge gezeigt, fortwährend züngelte sie. Das waren zwei erlebnisreiche, sehr schöne Tage.

Letzter Arbeitstag, Ausflüge und Umzug

Am letzten Arbeitstag am Newell-Beach, Freitag, 04.01. erwachten wir erst um halb acht Uhr, das hat es noch nie gegeben, den Wecker haben wir jedoch nie gestellt. Aber in der vergangenen Nacht  lagen wir zum Teil wach, das wird der Grund für das spätere Aufwachen gewesen sein. Gleichwohl reichte es uns wunderbar für alles. Wir versuchten am letzten Tag noch möglichst viel Wäsche abzubauen. Was jedoch sehr schwierig ist hier, denn täglich kommen etliche Wäschesäcke voll zurück. Alles Spezielle: Wie etwa farbige Sofa-Kissenbezüge, die wir zuvor mit Vanish eingeweicht hatten und mit besonderer Sorgfalt gewaschen werden musste, haben wir erledigt. Dazu kamen natürlich noch mehr als 20 Waschmaschinen voll Bett-und Frotteewäsche. Damit wir alle sechs Trockner gebrauchen können, mussten wir kreativ sein. Mit einem alten Bickel hat Felix beim grössten Tumbler die Türe fixiert, damit sie sich nicht ständig von selbst öffnet. So klappte es bestens. Dass das Türschloss defekt ist, wissen die Verantwortlichen, dies sollte irgendwann (?) repariert werden. Mich freute es sehr, dass ich heute auch die vierte Tischdecke noch fertig nähen/flicken konnte.

Das war die letzten sieben Wochen unser Zuhause

Unseren freien Tag am Samstag, 05.01. nutzten wir, um erneut einen Ausflug zu unternehmen. Wir durften nochmals das Auto von Javier brauchen. Den ersten Halt machten wir bereits in Mossman, denn dort wollten wir noch ganz schnell Georg besuchen, der sich erhoffte, beim Samstagsmarkt etwas Geld verdienen zu können.

Nachdem Felix den Benzin-Tank noch aufgefüllt hatte, fuhren wir weiter in Richtung „Tableland“. Unser erstes Ziel war Mareeba. Unterwegs sahen wir unheimlich viele,  versteinerte Ameisenhügel (Termitenhügel), die neuen, kleinen Hügel sind kegelförmig. Alsdann kamen wir am wunderschönen „Lake Mitchell“ vorbei, das ist ein Stausee im Nordosten Queensland. Vorüber an längst abgeernteten Erdnussfeldern, leeren Mango-Plantagen (ich habe nicht alle selber gegessen!) und ebenfalls an vielen Bananen-Plantagen, gelangten wir schliesslich ins Dorf Mareeba.

Nach einer kurzen Einkehr in einem sehr netten Café, empfohlen von Wendy, schlenderten wir ein bisschen durch das Dorf. Im Café Angelina’s war eine grosse Vitrine mit Süssigkeiten und ebenfalls eine mit einer Käseauswahl. Da entdeckten wir auch Schweizer-Käse. (Greyerzer umgerechnet sFr. 45.-, Appenzeller sFr. 52.- Emmentaler sFr. 36.-, als Vergleich Mozzarella sFr. 13.-) Nach einem kurzen Besuch in der Kirche fuhren wir weiter nach Yungaburra (ca.700 m ü.M.), da gibt es ein paar schöne, zum Teil historische Gebäude. Am besten gefallen hat mir das Hotel Yungaburra. Von hier aus fuhren wir wieder ein Stück zurück, um die Strasse hinunter, via Kuranda zum Meer zu fahren. Bei einem Aussichtspunkt hatten wir eine gute Sicht zum Flughafen Cairns, der etwas nördlich der Stadt liegt. Wieder zurück am Newell-Beach brachten wir Javier das zum Glück unversehrte Auto zurück. In der Küche der 2. Helfer-WG trafen wir auf Laura, sie war erst angekommen und bereits am Kühlschrankputzen. Die 18 jährige Frau aus Deutschland klagte uns, wie schmutzig hier alles ist. Wir konnten nur schmunzeln…, in unserer WG sah es nicht besser aus bei unserer Ankunft.

Kirche von Mareeba

Flughafen von Cairns in der Bildmitte

Am Sonntag, 06.01. hatten wir einen zusätzlichen freien Tag und Wendy hatte uns eingeladen mit ihr eine Freundin, welche im Daintree-Nationalpark wohnt, zu besuchen. Am Morgen hatten wir noch genügend Zeit, um unsere beiden Koffer zu packen. Es war richtig schön dem Meer entlang zum Daintree Fluss zu fahren. Dort löste Wendy eine Fahrkarte ($28.- retour) für die Fähre, die uns ganz ruhig über den Fluss brachte. Das letzte Stück hinauf zu Carmen war sehr steil und nicht geteert. Ein kleines Wegstück ging sogar durchs Wasser. Auf dem Cockatoo Hill angekommen konnte ich nur staunen, wie schön, gepflegt und sauber hier alles ist. Carmen, aus Frankreich, ist Witwe und besorgt den ganzen Umschwung und die vier Cabins, welche sie vermietet, ganz allein. Von hier aus hatten wir einen wunderbaren Blick zum Thornton Peak (1774m).

Nach einem kühlen,  erfrischenden Drink fuhren wir weiter nördlich zum Cape Tribulation, welcher zur UNESCO gehört. Sehr bemerkenswert sind hier die Sumpf-Mangroven-Wälder in deren Wurzeln unterschiedliche Tiere ihren Lebensraum finden. Das ist ein Baum, der im Salzwasser leben kann. Von einem Aussichtspunkt konnten wir wunderbar zum Cape hinunterblicken.

Dann unternahmen wir zu viert auch eine kleine Wanderung im Regenwald. Was für ein Glück, wir konnten hier sogar das nur hier lebende Pfefferminz-Insekt sehen. Das ist ein Vielfrass, wie es mir scheint. Dieses lange Insekt lebt nur auf den Pandan-Pflanzen und die waren zum Teil stark angeknabbert. (Wenn es tagsüber gestört wird, gibt es einen feinen Sprühnebel aus einer milchigen Substanz mit einem Pfefferminzgeruch ab. Wikipedia) Die Fächerpalme, (Fan Palm) finde ich auch wunderschön, oft hatten wir den Eindruck, dass wir unter einem Sonnenschirm durchwandern. Das war ein sehr beeindruckender, schöner Tag, ein netter Abschluss.

Carmen und Wendy re. unter den Fächerpalmen

Erstmals in den vergangenen Wochen klingelte am Montag, 07.01. unser Wecker. Ganz schnell bezogen wir unser Doppelbett (King-bed) frisch, reinigten das Zimmer und erst danach frühstückten wir. Um 10.00 Uhr wurden wir von Hans abgeholt. Zuvor verabschiedeten wir uns im Büro, von allen Mitarbeitern und natürlich von Wendy. Georg sagte heute Morgen, dass er noch zwei oder drei Tage bleiben werde. Doch kaum hatte er dies berichtet, hörten wir, als wir auf Hans warteten,  wie Stephan, der Schwiegersohn von Wendy zu Georg sagte: „Nein, Georg du kannst nicht bleiben!“ Wir wunderten uns schon lange, über die grosse Geduld, die ihm entgegen gebracht wurde. Hans brachte uns, zusammen mit einem befreundeten Paar, zum Flughafen in Cairns. Unterwegs erzählte er diesem Paar, dass dies eine grosse Ausnahme ist, dass er Workawayer zum Flughafen bringt. „Aber diese beiden Schweizer arbeiteten einfach so fantastisch, ihr solltet die Wäscherei jetzt sehen, so schön sah sie noch nie aus.“ Der Flug von Cairns nach Brisbane verlief sehr gut, wir kamen sogar zu früh an. Die Umsteigezeit von nur einer halben Stunde wurde somit um eine halbe Stunde verlängert. So hatten wir reichlich Zeit, um den Gate zu finden, ha..ha..ha, das war nun wirklich keine Kunst, auf Gate 42 kamen wir an, und auf Gate 43 ging es weiter nach Newcastle. Wir hatten Cami, (Camille) unserer Gastgeberin in Bolwarra, wie vereinbart eine E-Mail geschickt mit der Ankunftszeit. Sie hatte ein paar Tage zuvor versprochen uns am Flughafen abzuholen. Alle Mitreisenden wurden abgeholt und Stöcklins warteten immer noch auf einen Chauffeur. Nach einem kurzen Telefongespräch wurden wir danach vom Gastgeber Felix jun. 45 Min. später abgeholt. Ich erkannte ihn sofort, noch bevor er neben uns einparkte. Cami hatte unsere Nachricht scheinbar nicht gesehen. Zu Hause wurden wir sehr herzlich empfangen und sie entschuldigte sich ebenfalls. Zur Familie gehören zudem die 5-jährige Jana, ihre 2-jährige Schwester Frieda, sowie Yasmine, der kleine, weisse Hund.