Tage über den Jahreswechsel

Am Sonntag, 30.12. begegnete mir schon früh am Morgen eine Kakerlake,  sie hatte sich scheinbar in der vergangenen, ziemlich stürmischen, Nacht in die Wäscherei in Sicherheit gebracht. Mit einem Besen beförderte ich diesen Käfer in die Freiheit. Danach fütterte ich die erste Waschmaschine. In einem Wäschekorb hatte es ein paar Badetücher, die restliche Schmutzwäsche war noch in den Säcken verstaut. Oh, wer sitzt denn da so gemütlich auf den Badetüchern? Ein brauner Frosch. Schnell transportierte ich den Hüpfer auf der Wäsche hinaus auf den Kiesweg. Doch er war ziemlich hartnäckig. Als ich ihn von der Wäsche wegschütteln wollte, durch Rüttelbewegungen des Korbes, blieb er unverdrossen einfach sitzen. Ich musste ihn zuerst ganz lieb bitten, die Wäsche doch zu verlassen. Das alles bereits vor dem Frühstück. Im Laufe des Morgens regnete es nochmals so heftig, wie in der vergangenen Nacht. Kein Auge hatte ich zugetan, drei Bösewichte raubten mir den Schlaf: die tobenden Wellen, der Sturm und der Regen. Bereits gestern Abend hatten wir in der WG angekündigt, dass wir heute für uns  Pellkartoffeln machen werden, da wir noch Hüttenkäse im Kühlschrank hatten, den wir gerne dazu essen möchten. Die beiden Veganer essen ja keinen Hüttenkäse und die andern beiden mögen zwischendurch auch gerne mal wieder Fleisch und nicht stets vegane Mahlzeiten. Was für eine Enttäuschung, als ich nach unserer Arbeit die Kartoffeln kochen ging, fand ich den Hüttenkäse nicht mehr. Ich erinnerte mich genau, dass dieser Frischkäse heute Morgen noch da gewesen war. Alle Mitbewohner wussten von nichts. Dann fand ich den Frischkäse (originalverpackt, Ablaufdatum 03.01.19) obenauf im Kehrichteimer in der Küche. Wie es aussah, hatte ein Mitbewohner ein bisschen davon probiert. Das ist ja durchaus in Ordnung, denn der Inhalt dieses Kühlschrankes ist ja für alle. (Möglicherweise hatte dieser Frischkäse ihr/ihm nicht geschmeckt, deshalb landete er im Eimer.) Aber so etwas dürfte nicht vorkommen. Felix war dermassen verärgert darüber, dass er einen Puls von mindestens 150 hatte! Nicht alle Menschen erfahren dieselbe Erziehung, aber für uns gehören Esswaren nicht in den Kehricht.

Beim Frühstück am Montagmorgen, 31.12.2018 erhielten wir Besuch. Und was für einer, nein nicht etwa Wendy. Es spazierte doch tatsächlich eine Kakerlake frisch fröhlich über unseren Esstisch, als würde sie zu uns gehören. Die wurde aber ganz schnell aus dem Haus geschickt, per A-Post sozusagen. Um die Mittagszeit, als das Reinigungsteam zurückkam, machten sie uns den Vorschlag am Abend gemeinsam bei ihnen, das heisst im andern Helfer-Haus, zusammen ein Nachtessen einzunehmen. Ich erzählte ihnen, dass Felix und ich sowieso vorhätten für unsere WG ein Nachtessen zuzubereiten. Nach kurzer Überlegung was wir für Möglichkeiten haben, sagte ich spontan: „Ist das gut wenn wir wie geplant einen Teigwaren-Gratin mit Butternuss-Kürbis und Pinienkernen machen? Da dies aber nicht reichen wird, könnten wir noch ein Gärtnerinnen-Reis kochen mit Karotten und Broccoli, würde euch das passen?“ Die beiden Chilenen waren sofort begeistert und meinten: „Dann machen wir noch einen Mango-Salat dazu und für die drei Fleischesser ebenfalls noch etwas.“ Auch Kirstin, die neue Hilfe aus Schweden, lächelte zufrieden bei dieser blitzartigen Vereinbarung, übrigens ist auch sie Vegetarierin. Wendy brachte uns die Pinien-Kernen, per WhatsApp hatte ich sie schon zuvor angefragt und darum gebeten. Es klappte alles wunderbar, die Chilenen hatten sogar noch Glace eingekauft. Bevor wir den Backofen beanspruchten, buk Sabina noch schnell vegane Muffins. Wir waren insgesamt neun (6 Vegan/Vegetarier und nur für 3 mit Fleisch.), zwei aus der andern WG hatten es vorgezogen den Abend in Cairns zu verbringen.

Zum Jahresbeginn, Dienstag, 01.01.2019 konnte ich Wendy das dritte geflickte Tischtuch zurückgeben, ich habe übrigens jetzt bereits das vierte an der Arbeit. Wo sie diese auch stets hernimmt? Das ist sozusagen eine Zwischenarbeit, wie wir früher in der Arbeitsschule hatten. Wenn all die Maschinen laufen, kann ich wieder nähen oder Felix beim Leintücher Zusammenlegen helfen. Die ganze Bügelarbeit der Leintücher und Kopfkissen, wie auch das Zusammenlegen der gesamten Frottee-Wäsche und Küchentücher das besorgt Felix ganz allein. Nebenbei hantiere ich auch mit Javel-Wasser, Zitronensaft u. Salz oder mit Vanish, je nach Flecken. Am Nachmittag machten wir einen längeren Spaziergang. Aus verschieden Gärten konnten wir an diesem Neujahrstag Rasenmäher-Lärm hören, das kannten wir ja bereits aus Tasmanien. Die vielen Sträucher und Bäume, welche überall in den Gärten in unterschiedlichsten Farben blühen, gefielen mir wesentlich besser. Ein Strauch duftete zudem so wunderbar.

Am Mittwochmorgen, 02. 01. wurden wir von einem riesigen Wäschestapel auf unserem Arbeitstisch willkommen geheissen, auch vier gehäufte Wäschekörbe warteten auf uns. Natürlich, gestern Nachmittag liessen wir die Maschinen auch nach Feierabend noch laufen, leerten die Trockner und füllten sie erneut ein und alles kippten wir einfach nur noch auf den Tisch. Felix war allein in der Wäscherei, als es an die Hintertüre klopfte. Es war Wendy, sie verlangte von ihm den Schlüssel der Villa nebenan, welcher in der Wäscherei an einem Schlüsselbrett hängt. Dann erzählte sie Felix, dass wir diese Woche nicht nur am Samstag frei hätten, sondern selbstverständlich auch am Sonntag, da wir am Montag abreisen werden. Beim Waschen schaute mir heute stets einer zu, es war diesmal ein junger Baum-Frosch. Während mehreren Stunden haftete er an einer daneben stehenden Leiter. Charlene berichtete, dass wir Menschen sozusagen giftig sind für diese Frösche. Wenn wir ihn berühren würden mit den Händen müsste er sterben, wegen dem Fett auf unserer Haut, fast unglaublich.

Zum Nachtessen machten wir, auf Wunsch von Georg, eine Rösti. Dazu verschiedene Gemüse und noch eine Platte voll Bratkartoffeln. Das Kochen wird hier oft zu einer richtigen Herausforderung. Erstens funktionieren von unserem 4er Heizschlangen-Herd nur 2 Schlangen. Auch die Pfannen sind unmöglich, ohne passenden Deckel, mit wackeligem Griff, oder stark bombiertem Boden. Heute machten wir zum Beispiel zuerst die Bratkartoffeln und das Gemüse, beide Platten stellten wir in den warmen Ofen. So konnten wir auf der kleinen Heizschlange, die grösste ist ja defekt, in der grossen bombierten Bratpfanne die Rösti braten. Egal, Hauptsache es hat allen geschmeckt. Sabina war sehr begeistert, das sei das erste Mal, dass sie frische Rösti esse. Sie wollte wissen wie die gemacht wird. Auch Gissel genoss unser Nachtessen sehr. Georg verlangte heute von uns das Geld zurück, welches er uns zur Aufbewahrung anvertraut hatte. Beim Nachtessen verkündete er, dass er ebenfalls am Montag abreise, er wirkte sehr deprimiert. „Alle bekommen einen zusätzlichen freien Tag, nur ich nicht“, klagte er. Er hatte schon mehrmals ein Abreise-Datum verkündet, blieb dann aber doch. Hier hat er ein Dach über dem Kopf, sogar ein Einzelzimmer und,  was für ihn noch wichtiger ist, stets viele feine Esswaren.

Beim Frühstück am Donnerstag, 03.01. waren wir ganz allein, die WG-Kollegen mussten etwas später mit ihrer Arbeit beginnen. Die Gäste verlassen die Häuser jeweils erst um zehn Uhr, deshalb ist der Arbeitsbeginn oft erst um halb zehn oder zehn Uhr, je nach Arbeitsweg. Da haben wir es schon gut in der Wäscherei, wir sind eigenständig. Offiziell ist unser Arbeitsbeginn stets um neun Uhr, die Maschinen werden jedoch vor dem Frühstück gefüttert. Nach dem Frühstück ist bereits die erste Wäsche in drei Tumblern trocken, denn am Abend zuvor werden drei Waschmaschinen von uns programmiert und als erstes am Morgen in den Trockner gegeben. So läuft das bei uns. Heute hat uns Hans besucht in der Wäscherei. Er wünschte uns noch ein gutes neues Jahr und meinte: „Wir werden euch sehr vermissen, das sieht hier ja so schön aus, als wäre es ein Ausstellungsraum.“ Dann fragte er uns nach der Abflugzeit am Montag, denn er wird uns nach Cairns zum Flughafen bringen. Hans ist immer sehr nett und freundschaftlich. Nach unserer Arbeit machten wir wieder einen gemütlichen Spaziergang. Nach einigen etwas stürmischen, regnerischen Tagen erlebten wir heute wieder sehr schönes Sommerwetter mit 33 Grad. Der Flammenbaum ist jetzt nach ca. sechs Wochen Blütezeit ziemlich verwelkt. Dafür hängen riesige Bohnen, (ungefähr 50 cm lang) herunter.

Am Wegesrand trafen wir auf zwei Aborigines Frauen (Ureinwohner Australiens) welche etwas sammelten. Wir gingen etwas näher und ich fragte die Frau, was sie sammelt, denn ich konnte es nicht richtig sehen. Diese Samen, war ihre Antwort, und sie zeigte uns diese herzigen, nur erbsengrossen roten Samen, welche von einem Baum herunterfallen. „Was machen Sie mit diesen vielen Samen?“ Fragte ich sie. „Halsketten“, antwortete sie ganz nett und machte dazu eine entsprechende Handbewegung. Dann durfte ich diese Frau sogar fotografieren. Beim Verabschieden bedankten wir uns sehr.

Etwas weiter vorne, beim Spielplatz, war ein Mann im grossen Sandkasten mit einem speziellen Gerät. Wir konnten es nicht lassen und traten zu ihm hin. Er erklärte uns, dass er damit Münzen oder auch andere Metalle suchen kann. (das hatten wir im Thurgau auch schon gesehen.) Auf seinem kleinen Display gibt es je nach Material eine entsprechende Nummer an,  das demonstrierte er uns. Seine Frau komme ebenfalls aus der Schweiz, berichtete er. Als wir beim Nachtessenkochen waren, brachte Wendy uns mehrere Taschen Lebensmittel. Bis am Montag werden wir also nicht hungern müssen. ;-))

Immer wieder erhaschten wir einen Blick zum Meer.

Überstürzte Abreise

Am Weihnachtstag, 25.12. hatten ALLE frei, auch die Waschmaschinen gaben keinen Laut von sich. Als wir gegen Mittag in die Küche kamen, sass Lucca mit ein paar Toast-Brötchen auf dem Teller an seinem Laptop im Esszimmer. Auch Sabina kam noch dazu und wir versprachen ein Nachtessen für die Gemeinschaft zu kochen. Als wir später auf Georg stiessen, hatte er eben eine halbe Pfanne voll Kartoffeln samt Schale geschnitten und gekocht. Strahlend erzählte er uns, dass er beim unentgeltlichen Mittagessen in der Gemeinde war und dort sogar noch eine Tasse geschenkt bekam. Unmittelbar zuvor war er erst vom Essen zurückgekehrt. Als wir dann vom gemeinsamen Nachtessen um 17.00 Uhr erzählten, stellte er seine Kartoffeln sofort zur Seite mit der Bemerkung: „Natürlich nehme ich gerne Teil beim Nachtessen mit euch“. Wir fanden dann eine wirklich „riesige“ Auflaufform, welche wir mit Kartoffeln, angebratenen Kürbissschnitzen u. Zucchinirädchen, Zuckermais, Fenchel und einer Sauce mit feinen Pilzen und Tofu darüber, füllten. In solch einer WG kocht man, was der Kühlschrank hergibt. Nur eine Portion blieb übrig. (doch dieser Rest war am nächsten Morgen bereits weg!) In unserer Küche wandern nachts nicht nur Kakerlaken und Geckos umher, sondern auch hungrige Helfer. ;-)) Kaum hatten Felix und ich die Küche wieder in Ordnung gebracht, kam „unsere“ Gissel mit Sack und Pack herbei. Was für eine Freude, sie darf wieder ihr ehemaliges Zimmer beziehen, nachdem die Franzosen vorzeitig verreisten. Im anderen Haus gefiel es ihr  überhaupt nicht, dort waren fünf Frauen in einem Zimmer. Sie erzählte auch, dass die Küche dort immer schmutzig ist und bei uns sei es stets sauber. Nicht nur Gissel ist glücklich, auch wir, denn mit ihr haben wir eine tolle, liebenswürdige Zimmernachbarin, sie weiss auch wo der Spülknopf ist beim WC, nicht wie der Franzose. ;-((

Bekannte Stimmen weckten uns am Mittwoch, 26.12. auf. Sie mussten ganz in unserer Nähe sein. Ich schaute zwischen den Holz-Lamellen hindurch und da entdeckte ich gleich drei Vögel, die trotz dem Regen bei ihrem Frühstück auf dem Ast sassen. Ob sie sich stritten wegen den feinen Beeren, oder ob dieser Lärm eher ein Ständchen für uns war, das weiss ich nicht. Der dritte im Bunde war leider davon geflogen, dieser hübsche Bursche wollte nicht durchs Insektengitter hindurch fotografiert werden.

Zweifarbige Fruchttaube  (Pied imperial pigeon)

Feigenpirole (Figbird) ein andermal fotografiert

Als wir am Donnerstagmorgen, 27.12. beim Frühstück sassen, kam Wendy etwas aufgeregt zu uns und erzählte: „Es gibt Änderungen, denn die Franzosen Frauen haben uns diesen Morgen verlassen.“ Darauf gelangte sie mit der Bitte an uns, in der Villa nebenan das Doppelbett im Erdgeschoss frisch zu beziehen. Denn dort durfte das Italiener-Paar, welches am Heiligabend Wendy unterstützt hatte, übernachten. Das Wetter war heute genauso traurig wie die allgemeine  Stimmung hier. Es gab einige Missverständnisse, gereizte Antworten und unklare Anweisungen. Später erfuhren wir, dass mit den drei Französinnen auch die Paulina aus Deutschland, alle vom selben Zimmer, tatsächlich am Morgen verreisten. Beim Weihnachtsessen waren wir 15 und jetzt sind es nur noch 9, dass uns auch das deutsche Paar verlassen wird, das wussten wir allerdings. Die zurückgebliebenen Helfer aus diesem Haus klagten, dass diese „freche Bande“ sogar noch Lebensmittel aus dem Haus mitgenommen haben. Als Verstärkung sollte eine Kanadierin morgen Freitag ankommen. Am Abend um 18.00 Uhr erhielten wir von Charlene eine WhatsApp  mit dieser Mitteilung: „Wir benötigen morgen eure Hilfe bei der Hausreinigung… einen schönen Abend!“ Nicht nur am Freitag wird niemand in der Wäscherei sein, auch am Samstag nicht, wenn wir frei haben.

Am Freitagmorgen, 28.12. war ein ziemliches Gedränge in der Wäscherei, auch Wendy half die frische Wäsche für die Ferienhäuser bereit zu machen. Felix und ich fuhren mit Javier, dem Chilenen, nach Port Douglas zum Reinigen einer Villa. Heute waren nur drei kleinere Teams unterwegs. Wieder zurück bei uns am Strand, stellten wir die Schmutzwäsche in den Abstellraum. Am Donnerstag hatten wir die ganze Wäsche vom Vortag noch gewaschen.  Da heute nicht gewaschen wurde, wächst der Berg ziemlich schnell an. Jedes Team bringt wieder ein paar Säcke voll Arbeit zurück.

Bei unserem Spaziergang sahen wir auf der Sandbank im Meer draussen etwas, das im ersten Moment aussah wie ein Mann. Vielleicht ist es ein betrunkener Fischer, dachte ich, denn diese Gestalt schwankte leicht. Mit blossen Augen konnten wir es nicht richtig erkennen, das gezoomte Foto bestätigte jedoch unsere Vermutung, es war nur ein grosses, angeschwemmtes Holzstück.

Retour von unserem Spaziergang sass Lucca im Schneidersitz vor der Küche. Während Sabina für uns alle kochte, öffnete er mit einem abgebrochenen Brotmesser eine Kokosnuss. Noch vor dem Nachtessen brachte er uns ein Glas voll Kokosmilch mit zwei Trinkhalmen zum Tisch. Ich staunte, wieviel Flüssigkeit da noch in dieser Nuss war, es waren gut zwei Deziliter. Nach dem reichhaltigen Nachtessen mit Sabina, Lucca, Gissel, Georg und uns beiden konnten wir auch noch die Kokos-Nuss essen. Aus einer zweiten trank das junge Paar die Milch, zuvor hatte Lucca aber ganz herzig ein Gesicht geschnitzt. Ohne Buschmesser (Machete) ist es eine harte Arbeit, eine Kokosnuss zu knacken. Wir sassen sehr lange gemütlich beisammen, das war sehr schön.

Samstag, 29.12. unser freier Tag. Wir durften einen Ausflug unternehmen mit dem Auto der beiden Chilenen. So nett, dass sie uns ihr Auto anvertrauten. Sie meinten, sie brauchen es heute ja nicht, denn sie müssen arbeiten.

Wir fuhren etwas südlich von uns in die Berge hinauf, nach Mt. Molloy. Unterwegs sahen wir viele grosse Zuckerrohrfelder. Auf einer kurvenreichen, aber guten Strasse gelangten wir schliesslich auf eine Hochebene mit weidenden Kühen. Wir sahen auch wenige Bananenplantagen. Die Aussicht war ziemlich getrübt, aber wir waren froh, dass es wenigsten trocken blieb.  So konnten wir dieses kleine Dorf, (historisches Städtchen) besichtigen. Im Jahr 2011 hatte die Stadt 273 Einwohner. Der Ort wirkte auch ziemlich ausgestorben. Erstaunlicherweise gibt es zwei Kirchen, eine Post, drei Restaurants, eine Schule, einen Trödlerladen und ein historisches Hotel. Bei unserer Einkehr erzählte die Gastwirtin, dass ihr Mann auch Schweizer ist, aus Luzern.

Flammenbaum (Flame-Tree)

Danach fuhren wir weiter nach Port Douglas. Nochmals schlenderten wir zum Hafen, dann durch die Einkaufsstrasse. So viele Leute hatte es bei unserem letzten Besuch wirklich nicht. Wahrscheinlich ging es vielen Touristen genauso wie uns, man getraute sich nichts Grösseres zu unternehmen, also fuhr man in die Stadt. Schon bald fing es an zu regnen, ein warmer Sommerregen. Alle eilten von Vordach zu Vordach. Wir hatten uns heute abgemeldet in der WG, so gingen wir eine feine Holzofen-Pizza essen, während es draussen wie aus Kübeln regnete.

Weihnachten am Newell-Beach

Der Sonntag, 23.12. fing ganz schön, sonnig und ruhig an. Das änderte sich aber bald. Es kam eine SMS von Wendy: „Wenn ihr Sabina seht, richtet ihr bitte aus, sie solle am Nachmittag in der Villa nebenan die Böden nass aufnehmen?“ Diese Gäste hatten sich beschwert, die Böden seien nicht sauber. Als ich im Laufe des Morgens, wie üblich am Sonntag, das Büro reinigte, beauftragte mich Wendy, die Böden in der Villa zu reinigen, da diese Gäste soeben für einen Ausflug weggefahren seien. Somit war Felix über längere Zeit allein in der Wäscherei.  Direkt nach Feierabend durften wir uns wieder zum gemeinsamen Mittagessen hinsetzen, Sabina und Lucca kochen sehr gerne gemeinsam. Beim Spaziergang, diesmal durch ein Quartier (vorwiegend Ferienhäuser), sahen wir mehr blühende Sträucher und Blumenrabatten, als Weihnachtsdekorationen. Das sieht natürlich wunderschön aus, aber an Weihnachten denken wir kaum. Am späteren Abend hatten wir ein Gewitter mit heftigem Regen.

Auch am Montagmorgen, 24.12. als wir erwachten regnete es extrem stark. Dieser eigentlich ersehnte Regen verursachte jedoch ein richtiges Chaos. Ein Team kam nicht weit, sie mussten umkehren, da die Strasse richtig überflutet war. Die beiden Neuen, im Zimmer neben uns, welche erst letzten Donnerstagabend spät hier ankamen, entschieden sich nach dieser Umkehr spontan uns sofort zu verlassen – und weg waren die beiden Franzosen. Barfuss hüpfte ich von einer Maschine zur anderen, denn der Weg war unter Wasser. Die vier Waschmaschinen und sechs Trockner sind auf drei verschiedene Standorte verteilt.

Es gab immer wieder kurzfristige Änderungen, sogar die Gäste in der Villa nebenan verliessen uns. (Meine gestrige Bodenreinigung war somit für die „Katze!“) In einigen Ferienhäusern regnete es in die Wohnung, das Team nahm die sauberen Badetücher, um das Wasser sofort aufzusaugen. Etwas später holten sie bei uns wieder frische. ;-)) Nach diesem etwas aufregenden und hektischen Tag waren wir am Abend bei Wendy und Hans zu einem weihnachtlichen Nachtessen eingeladen. Ein italienisches Paar aus Cairns unterstützte Wendy bei den Vorbereitungen in der Küche. Nebst den 15 Helfern war auch eine Nachbarin zum Essen eingeladen, somit waren wir total 20 Personen. Es war ein sehr gemütlicher Abend, Hans geniesst es jeweils sehr und ist voll in seinem Element. Mit einer Nikolaus-Mütze, die ihm sehr wichtig war, verteilte er uns allen ein Geschenk. Leider konnten wir das Weihnachtsessen nicht unten am Strand geniessen,  wie es eigentlich vorgesehen war. Bedauerlicherweise machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Bis um 23.00 Uhr blieb die ganze Gesellschaft gemütlich auf der Veranda vereint. Auf dem kurzen Heimweg (ca.250m) intensivierten sich die Niederschläge so sehr, dass wir echt „tropfend“ nass im Zimmer ankamen. Mehrmals mussten wir überschwemmte Stellen durchschreiten. Warm war es aber trotzdem immer noch.

Steter Zuwachs in der WG

Nach dem gestrigen feinen und gemütlichen Nachtessen bei Wendy war es für uns heute Sonntag, 16.12. ziemlich ruhig. Das Reinigungsteam brachte uns gestern nicht sehr viel schmutzige Wäsche. So konnten wir uns um Kleinigkeiten kümmern, die sonst so oft zu kurz kommen. Als wir von unserem heutigen Spaziergang zurückkamen, hielt Hans an, er stellte uns seine Beifahrerin vor, wieder eine junge Frau aus Frankreich. Denn bereits heute Morgen ist Sydney aus Frankreich angekommen. Hans ist ein Spassvogel, gestern Abend sagte er: „Morgen kommt Sydney aus Frankreich, aber ihr dürft auch Melbourne sagen.“ Aber der Name Sydney stimmt wirklich. Es wird diese Woche noch mehr Zuwachs geben, bis Ende Woche werden wir 17 Helfer sein.

Lustige Situation in der Wäscherei am Montagmorgen, 17.12. Das Reinigungsteam kam, um die Wäsche abzuholen. Dabei waren auch die beiden Neuen aus Frankreich. Sofort begrüsste ich den jungen Mann und stellte mich vor, denn wir hatten uns noch nicht gesehen zuvor. „Ich bin Sydney“, stellte ER sich vor. Ich musste ein Schmunzeln unterdrücken, denn unter dem Namen „Sydney“ stellte ich mir eine Frau vor und jetzt stand doch tatsächlich ein Mann vor mir, Felix ging es genauso. Wendy entdeckte wieder eine nasse Stelle neben dem kleinen Weg ums Haus. Bald darauf war zum dritten Mal ein Sanitär-Fachmann hier. „Morgen muss ich euch den ganzen Tag das Wasser abstellen“, informierte er uns. Wendy schrieb noch eine Info für uns in der WG, dass wir am Dienstagmorgen nur bis acht Uhr Wasser haben werden. Ich machte ihr den Vorschlag, dass wir die gesamte Wäsche vom Montag noch am Abend waschen könnten, damit war sie sofort einverstanden. Da Wendy nach Port Douglas zum Zahnarzt gehen musste, durften wir um 14.00 Uhr gleich mitfahren, um dort den Zoo zu besuchen. Das war eine sehr schöne Abwechslung und das Wetter zeigte sich auch sehr freundlich. Hier fand ich die Eulenschwalme (Frogmouth) ganz besonders hübsch und irgendwie so speziell mit dem breiten Schnabel, der einem Frosch ähnelt. Vor allem das gescheckte Federkleid über den Rücken gefiel mir so sehr.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eulenschwalm

Auch bei den grossen Kängurus, den vielen unterschiedlichsten Wallabys, welche sehr zahm sind, verweilten wir sehr gerne ein Weilchen. Herzig zu sehen wie die fürsorglichen Weibchen ihre Jungen herumtragen, oft schaute eines aus dem Beutel heraus. Sie laufen einem buchstäblich hinterher und sie sind auch sehr gute Zuhörer. Zudem verstehen sie ALLE Sprachen. Als Wallabys werden mehrere kleine Arten aus der Familie der Kängurus bezeichnet. (Wikipedia)

Kurze heftige Aufregung am Dienstagmorgen, 18.12. Denn als wir um 07. Uhr aufstanden, hatten wir kein Wasser. Da wir morgens stets die ersten sind in der Küche, hatten wir versprochen, dass wir in der Küche noch Wasser abfüllen für den Morgenkaffee und für den ganzen Tag. Felix schaute nach, was da los ist, dass das Wasser schon so früh abgestellt worden war. Bei der Hauptleitung zu unserem Haus war ein Rohrbruch, alles war überschwemmt. Er begegnete einer Büroangestellten, welche soeben vom Ferienhaus nebenan zurück kam mit zwei vollen Wasserkrügen. „Sie sagte zu Felix: „Ihr dürft auch dort Wasser holen, oder auch duschen könnt ihr drüben.“ Die Stimmung in der WG war nicht besonders gut, dies legte sich aber bald wieder nach dem Kaffee. Am Nachmittag waren wir an unserem Plätzchen am Strand. Als wir wieder zurückkamen vom Meer hatten wir glücklicherweise wieder Wasser, alles war wieder in Ordnung. Felix und ich spülten gleich das angesammelte Geschirr, bevor wir ein Nachtessen kochten.

Schon ziemlich früh am Mittwochmorgen, 19.12. rannte Wendy nervös umher, es sollten wieder neue Helfer ankommen. Etwas später erhielten wir eine SMS von ihr: „Könnt ihr bitte nachschauen in Gissels Zimmer, ob das Bett für Pauline bereitgemacht ist, sie wird bald ankommen?“ Erst heute konnte ich Wendy die Tischdecke zurückgeben, welche ich neu gesaumt hatte. „Die ist so schön geworden“, sagte sie ganz begeistert, „ich werde dir noch eine bringen zum Nähen“. Und WIE ich mich darauf freue, hoffentlich vergisst sie dies wieder. Statt Pauline, kamen dann heute Sabina und Lucca in unserer WG an, ins Zimmer neben Georg. Am Feierabend brachte uns Hans nochmals nach Port Douglas zum Zoo. Die Eintrittskarte, welche $ 36.- pro Person kostet, ist jeweils vier Tage gültig. So genossen wir nochmals einen Nachmittag bei den Tieren. Diesmal hatten wir echt Glück, denn wir konnten den grossen flugunfähigen Vogel, (Laufvogel) Kasuare (Cassowary) sehen und fotografieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kasuare

Auch die Krokodile besuchten wir wieder, da waren gleich drei Tiere zu sehen, aber diesmal waren sie wach. Oh, da staunten wir echt, als plötzlich ein Riesen-Krokodil sich schleppend ans Land bewegte. (diese Männchen können bis 7 m heranwachsen und 1000 Kg schwer werden, während die Weibchen nur 4 m und 150 Kg erreichen)

In diesem Zoo hat es auch unzählige Vogel-Arten, der wunderschöne Königssittich, (King-Parrot)  liess sich von mir auch gerne fotografieren. Am drolligsten waren natürlich die Koala-Bären. Was wir nicht wussten, die schlafen unheimlich viel, nämlich 20 Stunden pro Tag und sie ernähren sich lediglich von Eukalyptus-Blätter. Das wäre doch ein hübsches, und erst noch anspruchsloses  Haustier.

Wie jeden Morgen hörten wir auch am Donnerstag, 20.12. bereits vor dem Frühstück aus der Villa nebenan das Plantschen der beiden Söhne. Sie geniessen es unüberhörbar sehr im Pool. Beim Frühstück setzten sich Sabina und Lucca zu uns. Die beiden ernähren sich übrigens auch vegetarisch/vegan. Gegend Abend musste „unsere“ Gissel fast notfallmässig in ein drei-Bett Zimmer ins andere Haus umziehen. Da ihr Zimmer für Mathilde und Thomas aus Frankreich benötigt wurde. Wie wir schon merkten, gibt es immer wieder Leute, welche sich nicht an die Termin-Vereinbarung halten und nicht kommen, oder solche die sich sehr kurzfristig für den Newell-beach entscheiden. Als Hans uns gestern vom Zoo-Besuch wieder abholte erzählte er uns lachend: „Manche kommen allein und verlassen uns als Paar. Andere wiederum kommen als Paar und nach einem Weilchen geht die Freundschafft auseinander und sie beziehen wieder getrennte Zimmer.“ Übrigens, seit uns Pepi und Corrigan verlassen haben, ist stets wunderbar Ordnung in der Küche. ;-))  Zu guter Letzt: Wendy brachte mir heute bereits die „versprochene“ 2. Tischdecke, um neu zu saumen.

Am Freitagmorgen, 21.12. wurden wir sehr früh schon überrascht, denn Sabina und Lucca wurden heute zu uns in die Wäscherei umgeteilt. Grund dafür; da hier Schulferien sind, gibt es viele Gäste, das heisst für uns eine Unmenge Wäsche. Deshalb mussten wir die beiden jungen Helfer einarbeiten. Morgen Samstag, wenn wir frei haben, werden sie uns vertreten. Und danach gibt es zwei Schichten, Felix und ich werden weiterhin am Morgen die Wäsche besorgen und Sabina und Lucca übernehmen diese Aufgabe jeweils am Nachmittag. Eine 3. Tischdenke lag heute auch schon auf dem Arbeitstisch, Felix hat diese von Wendy entgegen genommen, als ich beim Waschen war. Wie lange gedenkt sie uns wohl zu beschäftigen? Jetzt muss ich aber Gas geben ;-)) Übrigens, heute wurden wir erstmals bekocht in der WG, Sabina und Lucca revanchierten sich für unser gestriges Mittagessen. Gestern waren wir zu fünft am Tisch: Sabina und Lucca,  wir als „Grosseltern“ und auch „Onkel Georg“ genoss das Beisammensein.

Punkt halb zehn Uhr wurden wir am Samstagmorgen, 22.12. von Hans abgeholt. Er chauffierte uns heute zum Mossman Gorge, im Daintree National Park. Wir hatten vor eine kleine Wanderung im Regenwald zu unternehmen. Zu Beginn gingen wir jedoch an den Fluss, der stellenweise ziemlich breit ist und fast wie zu einem Schwimmbecken geformt ist. Wir staunten, wie viele Wasserratten  hier im Fluss eine Abkühlung genossen.

Überall lagen Taschen oder Rucksäcke umher von den Badenden. Oh, da wühlte und scharrte doch tatsächlich ein Buschhuhn (brush- turkey or bush-turkey) in diesen Taschen, wenn es nichts Fressbares fand, ging es zum nächsten Häufchen.

Beim Rundgang durch den Regenwald entdeckten wir einige sehr interessante Bäume.

Wieder zurück beim Parkplatz durften wir mit einem US-Paar zurück nach Mossman-Dorf fahren. Dort wollten wir noch einkaufen gehen, denn unser Duschmittel ist bald leer! Als wir aus dem Laden  kamen, waren wir sehr erstaunt, dass es bereits regnete. Wie vereinbart telefonierten wir Hans, der uns danach sehr schnell wieder als Chauffeur zu Diensten stand. Als wir ihm ein Kompliment machten, dass er soo…schnell schon da sei, meinte er schmunzelnd: „Mein Fuss ist eben etwas schwer!“ Kaum wieder zu Hause, wurden wir überraschenderweise von Sabina und Lucca wieder zum Nachtessen eingeladen.

Ruhe vor dem Sturm

Schon früh am Sonntagmorgen, 09.12. brachte Wendy mir eine weisse Tischdecke, um den aufgelösten Saum rundherum wieder zu nähen. Mein Gott, das Nähzeug, das sie mir etwas später dazulegte, ist für diese Arbeit echt nicht zu gebrauchen. Eine Spule  schwarzen Faden und ein paar Röllchen weissen Gummifaden! Habe es ihr kurz danach mitgeteilt, scheinbar sind ihre Augen auch nicht mehr so gut. Während sie mit den neuen Helfer ein Ferienhaus reinigen ging, um sie einzuarbeiten, anvertraute sie mir die Reinigung des Büros. Felix machte unterdessen Ordnung im Materialraum. Übrigens, die beiden jungen Menschen, welche gestern erst hier ankamen, leben Vegan. Somit waren wir beim Nachtessen 5 Vegetarier/Veganer, von insgesamt 9 Gästen. Allgemein gesehen merkt man in Australien nichts vom Sonntag, man hört Rasenmäher, jeder wirkt zu Hause was sein muss, oder worauf man Lust hat. Zum Mittagessen gab es bei uns Bratkartoffeln, Blumenkohl und eine grosse Schüssel gemischten Salat. Georg gesellte sich sehr gerne dazu. Es ist schön, dass er überhaupt nicht heikel ist. Kürzlich gab es an unserem Gemeinschaftstisch Polenta mit einer gemischten Gemüsesauce. Georg hatte keine Ahnung was Polenta ist, aber er ass mit und beurteilte das Essen als sehr gut.

Nach einer unruhigen Nacht erwachten wir am Montagmorgen, 10.12. wie gewohnt, auch ohne Wecker, ziemlich früh. Immer noch prasselte der Regen sehr heftig auf die Palmblätter nieder. Als ich hinaus schaute, sah ich ein grosses Palmenblatt auf dem kleinen Vordach, direkt unter unserem Fenster. Dieses Blatt war also schuld daran, dass ich in der Nacht aus dem Schlaf aufschreckte. Als wir beim Frühstück sassen, diesmal ohne Kaffee, sahen wir Wendy mit einem Kontrollblick durch den Garten gehen. Wir sassen im Halbdunkel, denn wir hatten keinen Strom. Deshalb gab es auch keinen Kaffee und kein Toastbrot. Wir gaben uns mit einem frischen Orangensaft und einem Birchermüesli zufrieden. Ohne Strom waren wir schon ein bisschen aufgeschmissen, wir konnten heute Morgen deshalb nicht waschen und bügeln. Die einzige Arbeit die wir erledigen konnten, war: Ausschuss-Badetücher zu Putzlappen schneiden. Erst kurz vor 15.00 Uhr, nach ca. 12 Sunden, erhielten wir den Strom wieder zurück.

Am Dienstagmorgen, 11.12. haben wir uns beinahe verschlafen, kein Wunder, auch diese Nacht war wetterbedingt wieder ziemlich unruhig. Beim Frühstück setzte sich Georg zu uns. (Übrigens, auf dem neusten Arbeits-Wochenplan ist er nicht mehr aufgeführt.) Er erzählte uns, dass er heute eine Verabredung habe, denn er suche einen anderen Platz. „Wendy schmeisst niemanden raus, auch wenn er nur zwei Stunden arbeitet“, sagte er lächelnd. Felix und ich kamen ganz schön voran mit der Wäsche. Es macht uns jetzt richtig Spass. Ganz allein mangte er alles, legte unzählige Badetücher und weitere Frotteewäsche zusammen. Ich schaute nur, dass die Maschinen stets beschäftigt waren. So kam ich sogar dazu von Hand den Tischtuchsaum, wenigstens eine Seite, gut 2 m,  zu nähen. Das war gar nicht so einfach, mit stumpfen Nähnadeln (obwohl sie neu sind) braucht es viel Kraft, um den Stoff zu durchstechen. Schon bald holte ich meine eigene Nähnadel, damit ging es bedeutend besser. Am Schluss kamen wir sogar noch dazu die Wäschesäcke, welche bis anhin nur unter den Tisch geworfen wurden, etwas zu ordnen.

Am Nachmittag als Georg zurückkam fragte Felix: „Bist du glücklich?“ …was er dann aber verneinte. Am Abend fragte er, ob er von seinem Geld $ 50.- zurück haben könnte. „Ich gehe nicht ins Casino damit, ich möchte morgen einen zusammenklappbaren Hocker kaufen für meine Auftritte am Sonntag.“ Letzten Sonntag konnte er ja nicht auftreten, da es den ganzen Tag geregnet hat. Gestern habe er sich mit seinen letzten fünf Dollar ein T-Shirt gekauft, erzählte er weiter.

Der Mittwoch, 12.12. fing ganz ruhig an. Unser Zimmer ist direkt über dem Wäsche und Bügelraum. Deshalb fragte uns unsere Tochter: „Verleitet es nicht dazu, bereits vor dem Frühstück schon mit Waschen zu beginnen, bei einem so kurzen Arbeitsweg?“ Das stimmt durchaus. Heute Morgen habe ich alle vier Waschmaschinen mit Schmutzwäsche gefüttert, bevor wir frühstückten. Noch nicht ganz fertig mit Kaffeetrinken, stand Wendy aufgeregt an der Türe: „Könnt ihr heute bitte in der Villa nebenan beim Reinemachen helfen? Dort sieht es ja schrecklich aus. Der Sturm hat nicht nur den Garten verwüstet, sondern auch den riesigen Sitzplatz. Ebenfalls in die Wohnung hat der Wind einiges geblasen und bereits um 11 Uhr wird der Eigentümer kommen.“ So blieb unsere Wäsche eben in der Maschine liegen, bis wir wieder zurückkamen. Der Besitzer kam ganz pünktlich an, (wir Alle komplett verschwitzt) als wir dabei waren, alle Putzmaterialien im Auto zu verstauen. Obwohl es die Australier sonst absolut nicht ernst nehmen mit der Pünktlichkeit.

Am Donnerstag, 13.12., schon bald nach dem Frühstück, brachte Wendy verschiedene zusätzliche Arbeiten für uns/mich. Mit dieser Arbeit konnte ich Felix nun wirklich nicht begeistern. Ein mehrfach zerrissenes Moskito-Netz, wie auch einen  zerfetzten Tüllvorhang „durfte“ ich flicken. Sehe ich eigentlich so aus, als würde ich gerne (solch unsinnige Sachen) flicken? ;-)) Es gibt immer allerhand fleckige Wäsche. Die von Felix mit Zitronensaft behandelten Rost-Flecken bei der Frotteewäsche sind weg, was für ein schöner Erfolg. Auch die beiden Gartenkissen-Bezüge welche ich mit Vanish-Fleckenmittel eingelegt hatte, sehen fast aus wie neu. Genug gearbeitet. Am Feierabend machten wir einen Spaziergang zur Flussmündung, in der Hoffnung dort einem Krokodil zu begegnen. Die jungen Französinnen hatten kürzlich mehr Glück gehabt. Draussen im Meer war ein grosses Schiff zu sehen, es war ziemlich weit weg. Wir vermuteten, dass es ein Kreuzfahrtschiff sein könnte, was durch das Foto auch bestätigt wurde.

Da ging ein Fischer mit seinem Sohn über die grossen Steinbrocken hinunter zum Wasser, er brachte eine Art Korb-Netz hinauf und irgendetwas bewegte sich da drinnen. Wir gingen in die Nähe, um diesen Fang zu begutachten. Auch seine Frau und die Tochter kamen herbei. Drei Krebse hatten sie gefangen, einer davon war riesig gross und noch grösser des Fischers Freude. Die Frau fragte uns ob wir Krebse auch gerne essen. „Oh, nein, wir sind Vegetarier“, war meine Antwort und sie musste lachen. Diese Familie kam von der Westküste Australiens, aus Perth.

Freitagmorgen, 14.12. im Zimmer neben uns hörten wir schon ziemlich früh Gisel, unsere neue Mitbewohnerin, die spät am Abend zuvor eingezogen ist. Sie kommt aus Chile und wird während drei Monaten hier arbeiten. Heute schafften wir es nicht nach Feierabend auf einen längeren Spaziergang, die Mücken waren so angriffslustig, dass wir es absolut nicht lustig fanden und bald umkehrten. Die erste Zeit hatten wir nie Mücken, erst seit ein paar Tagen. Seit dem Regen, lassen uns diese Tierchen keine Ruhe mehr. Und es soll noch weitere Niederschläge geben, deswegen sind sie vielleicht so wild.

Heute Samstag, 15.12. ist wieder unser freier Tag, und wieder hatten wir Pech. Denn wir wollten, zusammen mit den beiden Chilenen, etwas unternehmen. Da für unsere Gegend heftiger Regen vorausgesagt wurde, war es nicht einfach etwas zu planen. Die Einen sprachen sogar von einem Sturm (Cyclon), der uns stärker treffen sollte, als letzten Sonntag. Andere wiederum meinten, es käme kein Sturm, der verschiebe sich etwas mehr in südliche Richtung. So entschieden wir uns nur nach Port Douglas zu fahren, die Kollegen zum Mittagessen und wir zum Einkaufen. Schon bald fing es an zu regnen, ein warmer Regen. Wir konnten uns wunderbar von einer Überdachung zur anderen retten. Als kleines „Trösterli“ gönnten wir uns eine Glace, übrigens meine erste hier. Beim heutigen Mitarbeiter-Nachtessen werden wir nur acht Gäste sein. Das ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm.

Herausforderndes WG-Leben

Sonntagmorgen, 02.12. um 09.00 Uhr (so pünktlich natürlich nicht) schauten wir wieder in dieselben verschlafenen Gesichter, wie vor einer Woche. Nach dem Essen gestern Abend gingen die Jungen selbstverständlich noch in den Ausgang bis…, ja, wir waren ja auch einmal jung. Wir machten nach der Arbeit einen Spaziergang dem Meer entlang. Jetzt konnten wir Wendys Haus einmal vom Strand her betrachten. Da, auf ihrer Veranda findet samstags jeweils das gemeinsame Nachtessen statt.

Etwas später trafen wir Georg, er lag in der Hängematte hinter „unserem“ Strandhaus. Ich durfte ihn sogar fotografieren, mit dem Deal, dass er auch von uns ein Bild machen dürfe.  Es war wunderschön weiter dem Meer entlang zu schlendern, immer wieder die warmen Wellen über die Beine fliessen zu lassen, unheimlich warm empfand ich das Wasser diesmal.

Im Hintergrund, Bildmitte, ist unser Strandhaus zu sehen

Montag, 03. 12. erlaubten wir uns ziemlich viele Badetücher für Putzlappen zu zerschneiden. Wir hatten riesige Stapel Wäsche zum Ordnen, welche nur noch fürs Personal gebraucht werden darf. Erstens haben wir sowieso zu wenig Platz und zweitens sahen viele Badetücher usw. so fleckig aus, dass wir den Mut hatten diese auszumustern. Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit gingen wir auf dem schmalen, sandigen Weg dem Haus entlang in Richtung Strässchen. Nahe unserer Küche entdeckte Felix ein Loch mitten auf dem Weg, Durchmesser ca. 25 cm und gut einen Meter tief (vermutlich unterspült worden), auf dem Grund war übelriechendes Wasser. Felix meldete diese Gefahrenstelle sofort im Büro, welches im selben Haus ist. Als Felix zurückkam sagte er: „Im Büro arbeiten tatsächlich vier Leute…, über diesen Schaden habe ich Wendy informiert.“ Als wir von unserem Spaziergang zurückkamen, war ein Lieferwagen auf dem Parkplatz. Wendy erzählte uns, das Loch sei soeben zubetoniert worden.

Weihnachtsdekoration bei den Nachbarn

Zusammen mit Georg nahmen wir am Dienstag, 04.12. das Frühstück ein. Dabei fragte er uns: „Wie lange bleibt ihr noch da?“ Noch fünf Wochen, war unsere Antwort.  Er legte ein paar Geldscheine hin mit der nächsten Frage: „Könnt ihr für mich dieses Geld aufbewahren, es sind 250.- Dollar, sonst gehe ich nur ins Casino damit.“ Er habe nie gerne viel Geld auf sich, sonst müsse er spielen. Schulden habe er jedoch noch nie gemacht. Möglicherweise bleibt er nicht mehr so lange hier, er meint, es sei ihm da zu heiss. Da Pepi heute ihren freien Tag hatte, übernahmen wir wieder die Wäscherei. Als ich erneut Wäsche in die Maschinen brachte, kam plötzlich etwas geflogen. In meiner Nähe war ein grasgrüner Frosch. Wir schauten uns ein Weilchen an, er bewegte sich überhaupt nicht, auch nicht die Augen. Ich wurde unsicher und kam auf die Idee, dass mir vielleicht jemand aus Nachbars Garten Angst machen wollte mit diesem Plastik-Frosch. Zu Felix sagte ich etwas später auch: “Komm schaue mal, wahrscheinlich wollte mir ein Nachbarskind mit diesem Spielzeug-Frosch einen Schreck einjagen.“ In diesem Moment sprang der Frosch doch tatsächlich davon, es war ein lebendiges Tier. Am Feierabend las ich, dass dies ein „Grüner Baumfrosch“ ist. Und, dass dieses Tier dem Menschen gegenüber keine Scheu zeigt, das habe ich bemerkt. Es sollen sehr gute Kletterer sein, er findet auch auf glatten Flächen guten Halt. Es war somit kein Kinder-Scherz!

Was wir am Mittwoch, 05.12. erlebten, das hatte es  zuvor noch nie gegeben. „Was ist denn da passiert, ein Wunder, es ist ja Ordnung in der Küche“, sagte Felix spontan, als wir in die Küche kamen. Die  sieht normalerweise ziemlich chaotisch aus. Das benutzte Geschirr steht überall herum, Brosamen, Gewürz, Kaffeepulver, Fruchtrückstände usw. findet man ebenfalls auf der Abdeckung. Dazu die Gewohnheiten unserer Mitbewohner:   Corrigan, er bratet Speck mit Ei in der Bratpfanne und alles ist mit Fett bespritzt. Manchmal schmiert er sich auch zwei Toast und legt gebratene Fischstäbchen dazwischen. Georg, auch er liebt Fischstäbchen, ja, aber es hat genau noch eines übrig für ihn. Ein Stück Fleisch wird dann auch noch in die Pfanne geworfen. Wenn es noch einen Rest hat, von unserem Kartoffel-Gemüsegratin oder sonst etwas vom Vortag, dann ist er stets ein dankbarer Abnehmer. Manchmal kocht er einfach eine Pfanne voll geschnittener Schalen-Kattoffeln. Pepi, sie ist die Schnellste mit „Kochen“, ein Geschirr voll Müeslimischung rührt sie mit Milch an und fertig, oder ein Toastbrot mit einem süssen Aufstrich und schon verschwindet sie wieder aus der Küche. Den Herd oder den Ofen beansprucht sie nur spät am Abend, wenn sie ein süsses Gebäck herzaubert, das Dessert für am Samstagabend.

Durch einen extrem lauten Knall wurden wir am Donnerstagmorgen, 06. 12. um 02.00 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Ein Gewitter, begleitet von einem heftigen Regen, raubte uns den Schlaf. Nur kurze Zeit war es draussen etwas ruhiger, und schon war das Gewitter wieder zurück mit einem genau gleichen Getöse. Als ich aufstand bemerkte ich, dass es bei uns im Zimmer ein paar Wasserrinnen hatte, welche der Wand entlang bereits ihren Weg ins Zimmer suchten. Mit einem Ausschuss-Badetuch konnte ich das Wasser einfangen. Im Laufe des Morgens kam ein Handwerker und betrachtete den Schaden. Hoffentlich konnte er auf dem Dach etwas bewirken. „Melden Sie es Wendy, wenn es noch nicht gut ist“, meinte er, als er sich von uns verabschiedete.

Unser Vorbild fruchtet nicht, denn die schmutzige Pfanne vom Vorabend, stand am Freitagmorgen, 07.12. immer noch genauso da.

Georg blieb heute einfach zu Hause und sass gemütlich vor dem Haus beim Kaffee. Er sagte zu Felix: „Ich arbeite nicht mehr mit Corrigan zusammen, der nervt mich extrem.“ Später, als Charlene, unsere Chefin, ihn rumsitzen sah, erteilte sie ihm spontan Arbeiten bei uns im Garten. (Die hätte er eigentlich schon längst selber sehen müssen.) Wir sind gespannt was passiert, denn ein paar Tage zuvor kamen die Gartenarbeiter viel zu früh von einer Villen-Gartenpflege zurück und wurden deswegen gerügt. Am folgenden Tag zeigte er Wendy unseren Kühlschrank und sagte ziemlich aggressiv: „Wir haben nichts mehr zu essen, der Kühlschrank ist leer.“ (Mit dem Vorrat im Kühlschrank und im Küchenschrank hätte man zu diesem Zeitpunkt noch einige Mahlzeiten herrichten können.)

Als wir aufstanden am Samstag, 08.12. war der Himmel ganz schön blau, doch leider veränderte sich dies bald. Trotz Bewölkung erlebten wir heute 30°C und nachts kühlt es jetzt jeweils auf 25 Grad ab. Im Nebenzimmer war Pepi auch schon früh am Rumoren, denn sie verliess uns heute. Fünf weitere Helfer verabschiedeten sich ebenfalls. Wir freuten uns auf Samstag, um an unserem freien Tag zur Mossman Gorge, im südlichen Daintree Nationalpark, zu gehen. Da es die letzten paar Nächte geregnet hatte, meinte Hans es sei zu nass dort und somit zu gefährlich. So brachte er uns, auf unsere Anfrage hin, nach Mossman, damit wir dieses Dorf genauer ansehen konnten. Beim Samstags-Markt stiegen wir aus. Wir beobachteten gerne eine ältere Frau beim Musizieren. Sie erlaubte mir ein Bild von ihr zu machen, wobei ihre Augen auch beim nächsten Stück wieder ganz vertieft ins Notenheft blickten.

Beim Spaziergang entdeckten wir einen hohen Baum mit unzähligen Baum-Vogelnester. Es war spannend dem Federvieh zuzuschauen. So wie wir beobachten konnten, war das Schlupfloch stets seitlich. Es war ein lautes  Gezwitscher, denn alle Eltern waren am Füttern der Jungen.

Dann schlenderten wir weiter zur Katholischen Kirche, so einen Baustil hatten wir noch nie gesehen. Vergebens versuchten wir Hans zu erreichen, um uns, wie abgemacht wieder abzuholen. Oh, da fuhr er gleich an den Strassenrand, er hatte uns erkannt. Er hatte bereits zwei neue Helfer im Auto, so führte er diese zuerst heim und holte uns danach ab. Er erzählte uns alsdann, dass dieses junge Paar in der Nähe von Hamburg zu Hause ist. Wir werden sie heute Abend beim Nachtessen bei Wendy kennen lernen.

Erinnerungsfoto, zur Verabschiedung von sechs Helferinnen und Helfer

Georg, der Strassenkünstler und ein heftiges Gewitter

Viele müde Gesichter trafen sich am Sonntagmorgen, 25.11. in der Wäscherei. Das Nachtessen bei Wendy am Abend zuvor war wunderbar. Als Felix und ich in ihr Haus kamen, welches ganz in unserer Nähe ist, war erst die Französin Lea dort. Wir konnten alle drei Wendy helfen auf der Terrasse die Tische fertig zu decken. Gläser, Servietten, sowie Besteck sollten noch gedeckt werden für die Helfer-Familie. Auch Stühle brauchte es noch ein paar mehr, denn bei diesem Essen waren 13 HelferInnen, zwei junge Frauen aus Frankreich kamen erst ein paar Stunden vorher hier an. Zusammen richteten wir die Salatteller und Felix brachte diese zum Tisch. Kaum fertig damit trudelten alle andern ein und man begab sich zu Tisch. Nach dem Salat wurde ein Teller mit Reis, Aubergine und Hühnchen serviert. Für die drei Vegetarier natürlich ohne Fleisch. Zum Dessert genossen wir alle die exotischen Früchte, Käse und das selbstgemachte Gebäck von Pepi. Es war ein sehr gemütliches Beisammensein. Hans, als Familien-oberhaupt strahlte richtig, er ist ein zufriedener, gemütlicher „Papa“. Zurück zu den müden Gesichtern. Die jungen sassen nach der Heimkehr von Wendy scheinbar noch bis um 03.30 Uhr morgens zusammen. Deshalb erschienen sie mit ziemlich kleinen Äugelein zur Arbeit. Felix und ich „durften“ wieder bei Pepi in der Wäscherei weiter Ordnung schaffen, so einfach ist das aber gar nicht, denn der nötige Platz fehlt. Da wir Pepi bald vertreten werden, erklärte sie uns kurz die verschiedenen Waschmaschinen und die Trockner. Felix machte seine ersten Erfahrungen mit der Wäschemangel.

Georg hatte frei und so versuchte er sein Glück als Strassenkünstler in Port Douglas. Von Kopf bis Fuss in Silber eingehüllt steht er jeweils als leblose Statue da und verdient dabei etwas Geld. Heute Sonntag stand das Glück jedoch nicht auf seiner Seite. Die Menschen suchten eher eine Abkühlung, und auch ihm war es zu heiss in seinem Gewand. Deshalb kam er ziemlich früh schon wieder zurück. Ein andermal hatte er uns dazu verschiedene Geschichten erzählt, denn er tritt schon länger als Strassenkünstler auf.

Süsskartoffeln von Georg kreativ bemalt

Diesmal hatte Pepi zwei Tage frei, deshalb war am Montag, 26. 11. niemand in der Wäscherei. Wir fuhren heute zu viert ins Hinterland von Port Douglas, zur Villa Mali-Mali. Dort oben hat man eine sensationelle Aussicht in die Berge wie auch zum Meer. Diese Villa kostet übrigens pro Nacht nur $950.-, aber da fehlt wirklich nichts.

https://www.executiveretreats.com.au/accommodation/mali-mali/

Wir machten in Tasmanien die Erfahrung, dass in jeder Küche ein gutes Rüstmesser fehlt. Deshalb nahmen wir vier davon aus der Schweiz mit, für jede Gastfamilie ein Rüstmesser, wie auch ein Sparschäler. Hier profitiert unsere WG davon. Corrigan, der Kanadier schwärmte richtiggehend von diesem Messer und sagte: „Seit ich dieses Messer entdeckt habe, nehme ich stets dieses.“ Wir schmunzelten, als wir sahen, dass er sogar am Tisch sein Fleisch und die Nudeln damit schnitt. Wendy erzählte uns, dass heute mit 40°C in Cairns der heisseste Tag war zu dieser Jahreszeit. Das hätte es in der Geschichte noch nie gegeben. Wir merkten jedoch nichts Aussergewöhnliches, denn nass sind wir eigentlich beständig. Egal, diese Wärme finde ich herrlich! Am Nachmittag war es richtig schön am Meer, es ging eine angenehme Brise. So genossen wir es bestimmt zwei Stunden, natürlich unter den Bäumen. Bei dieser aussergewöhnlichen Wärme hielten es die Flughunde (flying fox) nicht mehr aus, sehr viele fielen tot von den Bäumen. Vor allem in Cairns, wie wir hörten.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Graukopf-Flughund

Das Frühstück vom Dienstag, 27.11. konnte ich nicht so richtig geniessen. Denn wir wollten, dass die ganze Bettwäsche schön auf dem Tisch bereit lag, wenn die zwei Teams diese abholen kamen. Alles klappte aber wunderbar. Die Waschmaschinen und die Tumbler liefen alle auch auf Hochtouren. Bis am Mittag waren die Wäscheberge versorgt. Zugegeben, wir hatten bereits gestern einiges gewaschen. Felix konnte doch nicht warten, bis er Mangeln durfte.

Im Laufe des Nachmittags gab es ein Gewitter. In unserem Garten stürzte sogar eine Palme und beschädigte das Dach leicht. Felix schaute nach und sah, dass diese Palme hohl war. Hans begutachtete die Situation ebenfalls und meinte: „Morgen wird ein Spezialist kommen, um die Palme wegzuräumen.“ Als wir zu kochen begannen, gab es einen längeren Stromunterbruch. So mussten wir warten, nicht einmal rüsten konnten wir, es war zu dunkel. Georg genoss es dann sichtlich wieder mit uns essen zu dürfen.

Schon ziemlich früh am Mittwochmorgen, 28.11. hörten wir einen Motorsägelärm. Das war ein Fachmann, welcher die gestern umgefallene Palme zersägte. Georg hatte den Auftrag alle herumliegenden Äste in unserem Garten einzusammeln, damit es wieder Ordnung gibt. Während wir wieder in der Wäscherei weiter Ordnung schafften. Charlene meinte: „Oh, sieht das schön aus, jetzt bin ich richtig glücklich“, darauf brachte sie uns Beschriftungen, um die bereits fertigen Wäsche-Stapel neu zu kennzeichnen. Bereits um 14.00 Uhr setzten wir unsere Hüte auf und zottelten zum Strand. Da lagen auch etliche Palmblätter am Boden, durch das gestrige Gewitter. Der Sandstrand war diesmal ziemlich schmal und die Flut-Wellen etwas lebendiger. Nach einer Weile entdeckten wir draussen im Meer erstmals etwas für uns Unbestimmtes. Eine Frau, die mit ihrem Hund dem Strand entlang spazierte, sagte mir, dass dies zwei kleine Inseln sind, die Snapper-und die Woody Insel.

Am Donnerstag, 29.11.  kurz nach acht Uhr, als wir vom Frühstück hinauf in unser Zimmer kamen, polterte es auf dem Dach. Das war der Spengler, er reparierte schon das demolierte Balkon-Dach. Wieder durften wir im „Kühlraum“ wirken, so erleben wir die Wäscherei, denn die wird auf 25°C runtergekühlt. Als die Kolleginnen und Kollegen vom Putzen zurückkamen, sahen sie aus, als wären sie schwimmen gewesen. Auch Charlene besuchte uns tropfend. Sie war wieder ganz begeistert von unserem Aufräume-Werk und sagte ganz euphorisch: „So schön hat es hier noch nie ausgesehen, noch gar nie.“ Am Abend, nach dem Nachtessen, klopfte es bei uns an die Küchentüre und Wendy trat ein. In der einen Hand einen grossen Bund Orangen und in der andern Hand eine Einkaufstasche. Ich war soeben dabei den Kühlschrank wieder zu reinigen.  Denn Corrigan, unser WG Kollege aus Kanada, hatte tatsächlich Fleisch in einer Folie ins Gemüsefach gelegt. Die Karotten und Peperoni hätten in absehbarer Zeit schwimmen können. Felix half Wendy den gesamten Einkauf im Auto zu holen und ich versorgte alles. Als Felix eine grosse Toblerone-Schokolade entdeckte strahlte er wie ein Glückskäfer. Nach diesem Bettmümpfeli kann er sicher gut schlafen.

Am Freitag, 30.11. starteten wir nochmals in der Wäscherei. Nach Feierabend verpflegten wir uns nur mit einer Kleinigkeit, wir kochen selten am Mittag. Da kam Wendy wieder zu uns und brachte eine ganze Tasche voll Bananen. Früchte für Zwischendurch geniessen wir jeweils sehr. Man muss aber stets auf der Hut sein, damit sie nicht verderben, bei diesen hohen Temperaturen. Später kochten Felix und ich Teigwaren an einer Tomatensauce und Salat. Georg, wie auch Corrigan nahmen die Einladung gerne an. Sie schätzen es jedes Mal wenn sie von den „Eltern“ bekocht werden. Die beiden Männer besorgten danach zusammen das Saubermachen der Küche. Als ich später unsere Wäsche in die Maschine brachte war Pepi in der Küche und machte einen Pizza-Teig, wahrscheinlich für morgen bei Wendy. Später war sie dabei noch einen Dessert zu machen, sie backt sehr gerne. In einer Woche wird sie unsere WG verlassen, wie übrigens auch Corrigan. Wir sind gespannt, wie lange wir danach nur noch zu dritt sind in unserer WG.

Hans chauffierte uns am Samstag, 01.12. nach Port Douglas, ca. ½ Autostunde von uns entfernt.  Zuerst fuhr er mit uns durchs Städtchen, zeigte uns den Hafen, den Strand und danach lenkte er hinauf zum Aussichtspunkt.

Dann verabschiedete er sich, und wir vereinbarten zu telefonieren, wenn wir wieder zurück fahren möchten. Wir  schlenderten zum Strand hinunter. Dort hätten wir sogar im Meer baden können, jedoch in einem schützenden Netz. Wir stiegen hinauf in Richtung Aussichtsturm, auf dieser Seite hatten wir eine tolle Sicht zum Strand.

Danach bummelten wir durch die Einkaufsstrasse, wo Felix sogar noch ein paar Shorts kaufte. Vorbei an der beliebten Hochzeitskirche, laut Hans werden da manchmal sechs Paare pro Tag getraut, gingen wir zum Hafen, um dort einzukehren. Der Durst hatte sich schon wieder bemerkbar gemacht und unser Wasservorrat  im Rucksack war inzwischen wärmer geworden. Das Glas wurde beinahe aufgefüllt mit Eis, aber zusammen mit unserem Getränk schmolz es nur so dahin. Beim Hafen war nicht viel Betrieb, scheinbar kommen die Ausflugsschiffe erst um 16.00 Uhr zurück. Es klappte wunderbar mit Telefonieren und Hans brachte uns wieder nach Hause. Unterwegs zeigte er uns wieder dies und jenes und er vergass auch nicht uns an das bevorstehende Nachtessen bei ihnen zu Hause zu erinnern.

Die erste Woche am Newell Beach

Bevor wir am Dienstagmorgen, 20. 11. wieder nach Port Douglas fuhren, holten wir in der Wäscherei die für uns nötige Wäsche fürs Ferienhaus. Diesmal waren wir mit zwei Männern aus Chile zusammen. Bis nach Port Douglas fährt man ca. ½ Stunde. In diesem Gebiet sieht man sehr viele Zuckerrohrfelder und in der Ferne ist der Daintree-Nationalpark zu erkennen. Wieder zurück von unserem Tageswerk plauderten wir ein Weilchen mit unserem 53 jährigen Mitbewohner Georg. Auf dem Papier ist er Deutscher, fühlt sich jedoch nicht danach. Zu unserem Vorteil spricht er immer englisch mit uns, deutsch mag er gar nicht. Gegen Abend machten wir einen Spaziergang zur nahen Flussmündung und dem Strand entlang bummelten wir wieder zurück zu unserer Unterkunft.

Als wir am Mittwochmorgen, 21. 11. die erforderliche Bettwäsche in die Säcke packten zum Mitnehmen, kam gerade Wendy um die Ecke mit zwei vollen Taschen die sie in unsere Küche brachte. „Alice kannst du mir bitte helfen das Auto auszuräumen und danach kannst du die Sachen alle versorgen?“ Beim Auto angelangt fragte ich sie welche Taschen für uns sind. Schmunzelnd antwortete sie: „ALLE!“ Da war ich schon fast geschockt. Gemeinsam trugen wir die vollgestopften Taschen in die Küche. Kartoffeln, Zwiebeln, Käse, Jogurt, Milch, Karotten, Rotkabis, Salat, Knäkebrot, verschiedene Früchte, Teigwaren usw, usw…, ich wusste fast nicht wohin mit all dieser Ware. Die „Guetzli“ werden bestimmt zuerst verschwinden in unserer WG.

Als ich alles versorgt hatte, ging ich in die Villa direkt neben uns, dort hatte das Team bereits mit dem Bettenbeziehen angefangen. Vier Doppelzimmer, eine riesige Wohnküche und entsprechend viele Nassräume durften wir in Ordnung machen. Der Ausblick von der Wohnküche ist einmalig, Pool und Meerblick inmitten von Palmen.  Traumhaft schön.

Preis pro Nacht $950.00 ($2,850 für min. 3 Nächte)

https://www.executiveretreats.com.au/accommodation/renewell/

Anschließend kochten Felix und ich, wir hatten auch Pepi und Georg zum Essen eingeladen. Gemütlich sassen wir zusammen beim späten Mittagessen. Georg, unser Lebenskünstler, erzählte von seinen Volontär-Erfahrungen in aller Welt. Von was er lebt und seine Reisen finanziert, ist uns jedoch noch ein Rätsel. Er ist einfach froh, wenn er ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen hat. Das Rauchen finanziert er mit PET-Flaschensammeln. (angeblich bekommt er 10 Cents pro Flasche)

Am Donnerstag, 22.11. wurde der ganze Plan auf den Kopf gestellt. Da die Flugzeuge in Sydney wegen zu starkem Dunst nicht starten und landen konnten, gab es eine Verschiebung mit Gästen. Heute lernten wir Charlene kennen, sie ist die Verantwortliche für unsere Teams. Übrigens, einige arbeiten hier einen Monat als Volontär und danach zwei Monate als Festangestellte, vor allem diejenigen mit einer Arbeitsbewilligung aus Chile oder Argentinien. Heute musste Felix das erste Mal mit einem Team-Auto fahren, denn den Teams stehen 3 Kombis zur Verfügung. Hier können wir sehr gut entspannen. Am Feierabend gingen wir in den Park am Meer, da war es richtig angenehm zum Lesen. Diesmal habe ich den Lesestoff nicht vergebens mitgenommen. Wie ich schon zu Hause gegoogelt habe, sollte man hier nicht schwimmen gehen, es gibt in den Sommermonaten oft tödliche Quallen, auch Krokodile könnte es haben. Vielerorts sind Warntafeln aufgestellt. Das ist echt schade, aber keine Angst, wir sind nicht so mutig, obwohl es mich heute Abend schon gelockt hätte.

Bei uns wird jeden Tag gewaschen. Heute Freitag, 23. 11. durften wir in der Wäscherei mithelfen. Das heisst, Felix und ich sollten etwas Ordnung in diesen sehr überfüllten Raum bringen. Die 22 jährige Pepi, die Argentinierin, ist für die Wäscherei zuständig. Die Waschmaschinen stehen draussen neben der Türe und die sind täglich mehrere Stunden in Betrieb. Wir hatten es sehr angenehm, denn in diesem Raum gibt es eine Klimaanlage. Später spazierten wir dem Meer entlang, diesmal bei Ebbe, da waren ein paar Sandbänke zu sehen. Den Heimweg gingen wir auf dem Natursträsschen. Vorbei an einigen Ferienhäusern gelangten wir zum Spielplatz. Dort liessen wir uns nieder zum Lesen. Zwischendurch ging ich mit dem Fotoapparat auf die Pirsch. Ich hatte Glück, den wunderschönen, grün glitzerigen Loris-Papagei konnte ich bei seiner Nektarsuche einfangen. Dieser Vogel lebt von Nektar, deshalb heisst er auch Honigpapagei.

Am Samstag, 24.11. erwachten wir wieder sehr früh, die Vögel gaben uns ein Konzert. Diesen freien Tag wollten wir nutzen, um nach Mossman zum Markt zu gehen. So machten wir uns gleich nach dem Frühstück zu Fuss auf den Weg. Wir versuchten Autostopp zu machen. Denn es wäre nicht sehr schön diese sechs Kilometer der Strasse entlang zu gehen. Das vierte Auto stoppte, es war Charlene, die Chefin. Ziemlich müde erzählte sie: „Gestern Nacht arbeitete ich für eine Hochzeit und danach konnte ich nicht schlafen. Diesen Morgen tankte ich in Mossman. Nun hat die Polizei telefoniert und berichtete, ich hätte das Benzin nicht bezahlt. Sehr entsetzt darüber, dass mir so etwas passieren konnte, bin ich jetzt auf dem Weg, um meine Schulden zu begleichen.“ Das war unser Glück, so schlenderten wir schon bald auf dem Markt umher. Da gab es frische Früchte, Gemüse, Kleider wie auch Handarbeiten. Wir schauten einem Verkäufer zu wie er geschickt mit einem Buschmesser, (Machete) die Kokosnüsse zuspitzte, um die Milch daraus trinken zu können.

Danach gingen wir noch im Woolworths Supermarkt einkaufen. Da sahen wir rot markierte Bananen, Bio für $ 10.- per Kg, doppelt so teuer wie die „weniger gesunden“.

Bevor wir uns auf den Heimweg machten gingen wir zum kleinen Park am Fluss. Viele Familien, besonders die Kinder, vergnügten sich im erfrischenden Nass. Da stand sogar ein belegter Picknicktisch im Wasser. Ein kühlendes Fussbad während dem Essen, das ist bestimmt sehr wohltuend.

Nach einer Weile machten wir uns auf den Heimweg. Zum Glück hielt auch jetzt wieder ein Auto an und die Fahrerin brachte uns bis zur Abzweigung zum Newell Beach. Vorbei am Golfplatz gingen wir die letzten 2 km noch zu Fuss. Schon bald bremste ein heller BMW. Wer hielt denn da, ohne, dass wir darum ersuchten? „Ah, das ist ja Wendy, sagte Felix.“ Sie wollte nicht, dass wir bei dieser Wärme zu Fuss gehen mussten. Bei dieser Gelegenheit hat sie uns noch daran erinnert, dass um 19.15 Uhr das traditionelle Abendessen für alle Mitarbeiter bei Wendy und Hans stattfindet.

Reise nach Australien und die ersten Tag danach

Es war ein nebliger Morgen, Donnerstag, 15. November 2018, als unsere Nachbarin uns um halb acht Uhr abholte und zum Bahnhof chauffierte. Während der Zugfahrt nach Kloten waren wir noch etwas müde, die vorige Nacht hatten wir nicht sehr gut geschlafen. In Kloten mussten wir uns ziemlich beeilen, denn wir hatten keine zwei Stunden Zeit zur Verfügung. Bis alles erledigt war, konnten wir gleich ins Flugzeug einsteigen. Der lange Flug nach Singapur war sehr angenehm und ruhig. Wir wurden auch sehr verwöhnt von der Crew, es gab sogar eine Möwenpick-Glace zum Dessert. Bei mir machte sich kurz vor unserer Zwischenlandung in Singapur eine Migräne bemerkbar. Der Schmerz steigerte sich so schnell während der Wartezeit, dass ich zu einem Medikament griff. Eine Maschine der Silkairway brachte uns dann nach Cairns im Norden Australiens. So kamen wir gegen Abend des 16. 11. im Hotel Bay Village in Cairns an, nach ca. 25 Reisestunden. Die Müdigkeit plagte uns nicht allzu sehr, so unternahmen wir noch einen Abendspaziergang.

Samstag, 17. 11. Bei einem Stadtbummel organisierten wir für unser altes Smartphone eine australische Simkarte, jetzt sind wir gut vorbereitet. Die Promenade gefiel uns so gut, dass wir wahrscheinlich einige Kilometer dort zurücklegten. Wir hatten auch grosse Freude beim super eingerichteten Spielplatz, wie auch am wunderschönen, öffentlichen Pool am Meer.

Für Sonntag, 18. 11. hatten wir den 15.00 Uhr Port-Douglas-Bus reserviert. Dieser Bus fährt nicht sehr oft, ohne Reservation hat man keine Chance mitfahren zu können. So hatten wir noch genügend Zeit vorher das Aquarium in Cairns zu besuchen. Es war sehr eindrücklich zu sehen, was da alles für Tiere im Australischen Gewässer leben. Wunderbare bunte Fische, wie aber auch furchterregende, hässliche Krebse.

Pünktlich um 15.00 Uhr warteten wir beim Hotel auf den Bus, der dann mit 20 Min. Verspätung endlich erschien. Nach gut einer Stunde stiegen wir in Port Douglas aus. Unser Gastgeber Hans wartete bereits auf uns. Während der Fahrt nach Hause, zum Newell Beach, in der Nähe von Mossman, erfuhren wir von Hans, dass er 81 Jahre alt ist und seine Frau Wendy erst 66 Jahre. Die beiden Gastgeber verwalten ca. 60 Beach-Häuser, teilweise auch Villen, nicht wie wir meinten nur ein paar Beach-Häuschen. Er zeigte uns unsere Unterkunft, welche wir als Wohngemeinschaft mit drei weiteren Bewohnern teilen. Das Bad teilen wir jedoch nur mit Pepi, der jungen Frau aus Argentinien. In unserer Gemeinschaftsküche mussten wir mehrmals leer Schlucken, der Kühlschrank ist übervoll und den Herd sieht man kaum vor Schmutz. Nach einem kurzen Erkundungsspaziergang kam Wendy angefahren, um uns zu begrüssen, sie brachte uns diese Ginger-Blumen.

Arbeitsbeginn, Montag, 19. 11. um 09.00 Uhr. Wir arbeiten hier nach einem Wochenplan. Ein junges Paar, welches in der zweiten Wohngemeinschaft für Angestellte wohnt, holte uns ab. Wir beluden das Auto mit frischer Bett-und Frottierwäsche und fuhren zu einer Villa in Port Douglas. Was für eine Ferienunterkunft, da konnten wir nur staunen. Wir begannen die vier Doppelzimmer frisch zu beziehen. Danach reinigten wir zusammen auch die vier Duschen, zwei gigantische Badezimmer, sowie die exklusive Küche. Als Abkühlung erhielten wir eine Glace, denn die letzten Gäste hatten diese im Tiefkühler gelassen. Alle Lebensmittel, welche jeweils in der Wohnung zurückbleiben, darf das Reinigungsteam mitnehmen.

Biografien von Wendy und Hans: https://www.executiveretreats.com.au/about/

Rückschau, Winter 2017/2018 in Tasmanien

Wir durften in Tasmanien eine so tolle Zeit erleben, dass wir am liebsten gleich wieder verreist wären als wir heimkamen. Ich glaube, ich bin gar nie richtig zu Hause angekommen, meine Seele blieb auf dieser wunderbaren Wanderinsel. Noch lange erzählten wir immer wieder Erlebnisse oder kleine Begebenheiten aus dieser schönen Zeit. Ab und zu kam der Gedanke auf, kommenden Winter nochmals mit „Workaway“ nach Australien zu verreisen. Für uns war es klar, dass wir, falls wir wieder gehen würden, neue Erfahrungen machen möchten. Obwohl wir zu Fintan, wie auch zu Jodie, sofort wieder gehen könnten.  Aber, ein kleines „aber“ hielt uns noch ein bisschen zurück. Denn Felix, mit Jahrgang 1948, hatte im August einen runden Geburtstag. Würden wir überhaupt nochmals einen „Job“ finden?

 

Startschuss

Am 05. August 2018 erhielten wir eine Anfrage aus Australien, denn unser Profil war immer noch freigeschaltet bei Workaway. Was nun? … das Fernweh wurde wieder deutlicher. Unglaublich, nur einen Tag darauf erhielten wir nochmals eine E-Mail mit einem weiteren Wunsch, ihnen unter die Arme zu greifen. (insgesamt erhielten wir 5 Anfragen!)

Aktivferien Winter 2018/2019      

Unsere Reise nach Ozeanien ist eingefädelt. Als Aktivferien sehen wir diesen vier-monatigen Aufenthalt in der Ferne. Bei Wendy und Hans, am Newell Strand, in der Nähe von Cairns, im tropischen Norden Australiens werden wir am Sonntag, 18. November erwartet.

Unser Flug, mit der Singapur Airline, ist am Donnerstag, 15. November um 10.35 Uhr – Ankunft in Cairns ist am Freitag 16. Nov. um 17.20 Uhr Ortszeit.

Zeitverschiebung: Cairns ist 9 Stunden vor Neukirch-Egnach