Der Abschied fällt uns schwer

Ausnahmsweise bekamen die Pflanzen Wasser, bevor wir frühstückten. Denn wir waren heute Sonntag, 16. Februar 2020 etwas später dran, obwohl wir auch ohne Wecker kurz nach sechs Uhr erwachten. Meistens wecken uns die Vögel, wenn nicht, scheint uns die Sonne ins Gesicht. Heute unternahmen wir eine kleine Buschwanderung, direkt von unserem „Ferienhaus“ aus.

Debbie überliess uns für eine Woche ihr Haus

Wir benötigen also kein Auto, um in den Wald zu gelangen. Diese weiss blühenden Bäume (Marri Eucalyptus callophylla), sieht man sehr viel, auch in Debbies Wald. Wenn sie blühen ziehen sie die lästigen Stechfliegen, (Märzfliege) an, welche von diesem Nektar leben.  

Weiss blühende Eucalyptus Bäume
Nahaufnahme dieser Blütenpracht
Schöne Buschwanderung
Schöne Entdeckung mitten im Busch

Wir hatten die Küche bereits am Vorabend abgeräumt, denn Scott wollte am Montag, 17. Febr. doch zuerst mit der Montage des Dampfabzuges beginnen. Er nahm Rücksicht auf mich, denn ich wünschte, die Küche wieder sauber zu machen bevor Debbie zurückkommt.

Die Küche ist bereit für die Montage des Dampfabzuges

Zuerst starteten Scott und Felix mit einem Ausschnitt für die Blechverkleidung. Später, als ich im Wald war, sah ich sie auch auf dem Dach. Bis zur Mittagspause war der Dampfabzug in der Küche bereits montiert. Nach dem gemeinsamen Essen mussten die Männer nur noch den Rohrdurchbruch auf dem Dach fertig montieren und abdichten. Die mitgelieferten Chromstahl-Einsätze reichten nicht weiter nach unten, deshalb mussten sie den Abzug so hoch montieren. Mit einem weiteren Blechteil könnte er jedoch weiter herab versetzt werden.

Scott mit seinen optimalen Arbeitsschuhen
Hoffentlich ist Debbie gross genug, um den Abzug in Betrieb zu setzen (sie schafft es!)

Nach beendeter Arbeit spielten die Männer noch einmal Tischtennis, Australien versucht weiter gegen die Schweiz zu gewinnen. Sie hatten auf jeden Fall Spass!

Schon vor dem Frühstück am Dienstagmorgen 18. Febr. sah ich etwas Rostrotes, eine Person, drüben im Wald. Sofort erinnerte ich mich daran, dass ein Florist kurz vor dem Valentinstag bei uns anklopfte, und nachfragte, ob er Zweige von den „Cootamundra wattle“ Bäume abschneiden dürfe. Debbie sagte nicht nein, denn sie hat mehrere solcher Pflanzen, zu viele meint sie. Sie sagte dem Floristen auch, er dürfe jederzeit, ohne zu fragen welche holen. Felix und ich gingen nach dem Bewässern auch wieder in den Wald. Auch diesmal rissen wir einige „Cootamundra wattle“ Jungpflanzen aus. Bis am Mittag hatten wir abermals viel Anfeuerholz beisammen, Debbie wird grosse Augen machen.

Grosser Vorrat an Kindlings (Debbie meinte, das ganze „Lager“ reiche ihr für drei Jahre)

Nach dem Nachtessen nahm Felix eine Schokoladen-Kugel, „Bliss Ball“, zum Dessert, die hatte Debbie extra für ihn gemacht. Lachend sagte sie: „Du darfst jeden Tag eine nehmen, aber nur wenn du ein braver Junge warst.“ …und das entscheidet Felix stets selbst 😊

…und es blieben nur noch zwei Bliss Balls übrig!

Bereits kurz vor sechs Uhr erwachte ich am Mittwoch, 19. Febr., schnell stand ich auf. Bewaffnet mit meiner Klick-Kamera eilte ich ins Wohnzimmer, in der Hoffnung wieder ein Känguru zu sehen. Dem war jedoch nicht so, stattdessen huschte ein wildes Kaninchen davon hinunter zum Wald. Die Tiere haben es sehr gut hier, der Wald, in dem sie sich sicher fühlen, ist sehr nah.

Auf zwei Seiten des Hauses ist der Wald sehr nah

Beim Giessen warfen wir einen Blick zu den gestern fertig erstellten Laubhaufen. „Das sieht so komisch aus, Debbie bekommt einen Schock, wenn sie ihren Wald sieht“, meinte Felix.

Insgesamt sind es etwa 40 Laubhaufen (wir haben die Übersicht verloren)

Kaum waren wir fertig mit dem Wohnungsputz kam Debbie wieder zurück von ihrer Ferienwoche bei ihren Angehörigen in Perth. Von unterwegs sandte sie uns zuvor eine WhatsApp, mit der Frage: „Werde bald heimkommen, ich könnte noch einkaufen gehen in Donnybrook, was benötigen wir?“  Schnell schickten wir ihr eine Antwort, ¾ Stunden später kam sie mit zwei vollen Einkaufstaschen zu Hause an. Das erste was sie nach der Begrüssung sagte war: „Der Wald sieht so schön aus, ihr habt aber viel gearbeitet.“ Sie wusste viel zu erzählen von ihren Familienangehörigen und ihren Unternehmungen. Aber sie konnte in der Stadt nicht so gut schlafen, sie hatte Sehnsucht nach ihrem ruhigen Zuhause. Nach dem Nachtessen kam der Florist wieder zu uns. Er plauderte ein Weilchen mit Debbie. Als sie wieder zu uns rein kam meinte sie: „Das ist ein lustiger Kerl, er fragte mich, ob er diese Laubhaufen haben darf für Kompost.“ Leider hat er im Moment sehr viel Arbeit, aber er hat, nach meiner Zusage, gesagt, dass er das ganze Laub abholen wird. 

Als ich am Donnerstagmorgen, 20. Feb. vom Bett aus die schöne Morgenstimmung sah, konnte ich nicht mehr länger liegen bleiben. Die Sonne färbte den Himmel fast kitschig rötlich und die Bäume am Waldrand wurden durchflutet vom Sonnenlicht.

Tägliche Morgenstimmung, nur habe ich sie manchmal verschlafen

Direkt vor unserem Zimmerfenster ist eine kleine Blumenrabatte mit Hortensien, welche jedoch verblüht sind und einem ca. 1 Meter hohem Geranienbusch. Wir mussten stets Acht geben, dass wir diese Rabatte nicht vergessen beim Giessen, unser Duschwasser genügte nicht bei dieser Hitze.

Von dieser wunderschönen Geranie hat Debbie Jungpflanzen gezogen

Nach vergangener Woche ohne Debbie schätzen wir ihre Gesellschaft umso mehr, so blieben wir zu Dritt etwas länger am Frühstückstisch sitzen. Am Nachmittag gab es eine grosse Überraschung. Eine Mitarbeiterin von Neroli kam, um sich von uns zu verabschieden. Sie überreichte uns eine Karte und ein Geschenk. Neroli war geschäftlich in Sydney und konnte deswegen nicht mitkommen.

Süsse Verführung

Heute machten wir in der Doppelgarage erneut Ordnung. Den Tischtennistisch räumten wir wieder weg, aber erst nachdem Felix und ich nochmals gespielt hatten. Denn Debbies Sohn Matt brachte seinen Pickup, welcher hier auf einen Platz in seinem zukünftigen Haus warten muss. „Das wird noch lange dauern“, Anmerkung von seiner Mutter. Danach beluden wir den Pickup mit einem alten Tiefkühler und einem ebenfalls defekten Kühlschrank. Debbie wird das Vergnügen haben, mit dieser Ladung zur Entsorgung zu fahren.

Der Pickup wartet auf Debbie

Vor dem Nachtessen kam Scott auch noch vorbei, um sich von uns zu verabschieden. Er war ein bisschen enttäuscht, dass er nicht mehr spielen konnte mit Felix. Wir verstanden uns gut mit ihm.

Das letzte Morgenessen mit Debbie, am Freitag, 21.2. genossen wir alle drei sehr. Diese nahezu sechs Wochen in Debbies Haus waren eindeutig zu kurz für alle unsere Gespräche 😉 „Jetzt müssen wir aber packen gehen und das Zimmer reinigen“, bemerkte ich, als ich auf die Uhr schaute. Zum Glück arbeitete wenigsten die Waschmaschine längst, so konnte unsere Bettwäsche bald an die Leine gehängt werden zum Trocknen. Plötzlich rief uns Debbie herbei: „Ich habe auch noch ein Abschiedsgeschenk für euch.“ Man sah, mit welcher Freude sie uns das Geschenk überreichte. Praktische Sachen hatte sie in der Tasche für uns, und für Felix ebenfalls, Tim Tam, wie Neroli. Dazu hatte sie einen sehr lieben Brief geschrieben für uns, in Handschrift. Der Abschied rückte fühlbar ein Stück näher.

So eine Überraschung…

Bald hatten wir unser Zimmer, sowie das Bad, gereinigt und wir konnten losfahren. Wir hatten alle drei das Gefühl, dass Debbie uns erst abgeholt hatte beim Hotel, dazwischen lagen aber fast sechs Wochen. In Bunbury angekommen, besuchten wir zuerst die Kunst-Ausstellung. Danach lud uns Debbie zum Mittagessen ein, bevor sie uns zum Hotel brachte. Das Abschiednehmen war herzbewegend. Der einzige Trost ist, dass uns Debbie nächstes Jahr in Burkartshaus besuchen wird.

Ein letztes, schönes Beisammensein
Nach dem Busch-Leben noch ein paar Tage im Hotel
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2 Antworten auf „Der Abschied fällt uns schwer“

  1. Gute Restzeit in Australien! Norin möchte wissen, wann ihr mal wieder bei uns vorbeikommt?

    NORIN ANNA LUNIS NANDO PERTA 89101112 12345678910 BIOBUR WIBERI MANDLÄ GHÄSCHIUNOS ÄPFU BANANÄ HAFÄFLÄKLI NORIN

  2. Unsere Lieben
    Danke für die vielen und interessanten Berichte. Ein spannender Winter / Sommer geht für euch vorbei. Wir haben aus der Ferne daran Teil genommen. Abschied nehmen von Menschen die man liebt ist nicht einfach. Wie ich lese wird Debi euch im Sommer besuchen. Seit herzlich willkommen in der Schweiz. Eure Unternehmungslust macht mir Spass. Reisen erweitert den Horizont. Wir sind ab Freitag für 4 Wochen in Grand Canaria (San Augustin). Danke für die Karte. Alles Gute Esther und Peter

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