Die erste Woche am Newell Beach

Bevor wir am Dienstagmorgen, 20. 11. wieder nach Port Douglas fuhren, holten wir in der Wäscherei die für uns nötige Wäsche fürs Ferienhaus. Diesmal waren wir mit zwei Männern aus Chile zusammen. Bis nach Port Douglas fährt man ca. ½ Stunde. In diesem Gebiet sieht man sehr viele Zuckerrohrfelder und in der Ferne ist der Daintree-Nationalpark zu erkennen. Wieder zurück von unserem Tageswerk plauderten wir ein Weilchen mit unserem 53 jährigen Mitbewohner Georg. Auf dem Papier ist er Deutscher, fühlt sich jedoch nicht danach. Zu unserem Vorteil spricht er immer englisch mit uns, deutsch mag er gar nicht. Gegen Abend machten wir einen Spaziergang zur nahen Flussmündung und dem Strand entlang bummelten wir wieder zurück zu unserer Unterkunft.

Als wir am Mittwochmorgen, 21. 11. die erforderliche Bettwäsche in die Säcke packten zum Mitnehmen, kam gerade Wendy um die Ecke mit zwei vollen Taschen die sie in unsere Küche brachte. „Alice kannst du mir bitte helfen das Auto auszuräumen und danach kannst du die Sachen alle versorgen?“ Beim Auto angelangt fragte ich sie welche Taschen für uns sind. Schmunzelnd antwortete sie: „ALLE!“ Da war ich schon fast geschockt. Gemeinsam trugen wir die vollgestopften Taschen in die Küche. Kartoffeln, Zwiebeln, Käse, Jogurt, Milch, Karotten, Rotkabis, Salat, Knäkebrot, verschiedene Früchte, Teigwaren usw, usw…, ich wusste fast nicht wohin mit all dieser Ware. Die „Guetzli“ werden bestimmt zuerst verschwinden in unserer WG.

Als ich alles versorgt hatte, ging ich in die Villa direkt neben uns, dort hatte das Team bereits mit dem Bettenbeziehen angefangen. Vier Doppelzimmer, eine riesige Wohnküche und entsprechend viele Nassräume durften wir in Ordnung machen. Der Ausblick von der Wohnküche ist einmalig, Pool und Meerblick inmitten von Palmen.  Traumhaft schön.

Preis pro Nacht $950.00 ($2,850 für min. 3 Nächte)

https://www.executiveretreats.com.au/accommodation/renewell/

Anschließend kochten Felix und ich, wir hatten auch Pepi und Georg zum Essen eingeladen. Gemütlich sassen wir zusammen beim späten Mittagessen. Georg, unser Lebenskünstler, erzählte von seinen Volontär-Erfahrungen in aller Welt. Von was er lebt und seine Reisen finanziert, ist uns jedoch noch ein Rätsel. Er ist einfach froh, wenn er ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen hat. Das Rauchen finanziert er mit PET-Flaschensammeln. (angeblich bekommt er 10 Cents pro Flasche)

Am Donnerstag, 22.11. wurde der ganze Plan auf den Kopf gestellt. Da die Flugzeuge in Sydney wegen zu starkem Dunst nicht starten und landen konnten, gab es eine Verschiebung mit Gästen. Heute lernten wir Charlene kennen, sie ist die Verantwortliche für unsere Teams. Übrigens, einige arbeiten hier einen Monat als Volontär und danach zwei Monate als Festangestellte, vor allem diejenigen mit einer Arbeitsbewilligung aus Chile oder Argentinien. Heute musste Felix das erste Mal mit einem Team-Auto fahren, denn den Teams stehen 3 Kombis zur Verfügung. Hier können wir sehr gut entspannen. Am Feierabend gingen wir in den Park am Meer, da war es richtig angenehm zum Lesen. Diesmal habe ich den Lesestoff nicht vergebens mitgenommen. Wie ich schon zu Hause gegoogelt habe, sollte man hier nicht schwimmen gehen, es gibt in den Sommermonaten oft tödliche Quallen, auch Krokodile könnte es haben. Vielerorts sind Warntafeln aufgestellt. Das ist echt schade, aber keine Angst, wir sind nicht so mutig, obwohl es mich heute Abend schon gelockt hätte.

Bei uns wird jeden Tag gewaschen. Heute Freitag, 23. 11. durften wir in der Wäscherei mithelfen. Das heisst, Felix und ich sollten etwas Ordnung in diesen sehr überfüllten Raum bringen. Die 22 jährige Pepi, die Argentinierin, ist für die Wäscherei zuständig. Die Waschmaschinen stehen draussen neben der Türe und die sind täglich mehrere Stunden in Betrieb. Wir hatten es sehr angenehm, denn in diesem Raum gibt es eine Klimaanlage. Später spazierten wir dem Meer entlang, diesmal bei Ebbe, da waren ein paar Sandbänke zu sehen. Den Heimweg gingen wir auf dem Natursträsschen. Vorbei an einigen Ferienhäusern gelangten wir zum Spielplatz. Dort liessen wir uns nieder zum Lesen. Zwischendurch ging ich mit dem Fotoapparat auf die Pirsch. Ich hatte Glück, den wunderschönen, grün glitzerigen Loris-Papagei konnte ich bei seiner Nektarsuche einfangen. Dieser Vogel lebt von Nektar, deshalb heisst er auch Honigpapagei.

Am Samstag, 24.11. erwachten wir wieder sehr früh, die Vögel gaben uns ein Konzert. Diesen freien Tag wollten wir nutzen, um nach Mossman zum Markt zu gehen. So machten wir uns gleich nach dem Frühstück zu Fuss auf den Weg. Wir versuchten Autostopp zu machen. Denn es wäre nicht sehr schön diese sechs Kilometer der Strasse entlang zu gehen. Das vierte Auto stoppte, es war Charlene, die Chefin. Ziemlich müde erzählte sie: „Gestern Nacht arbeitete ich für eine Hochzeit und danach konnte ich nicht schlafen. Diesen Morgen tankte ich in Mossman. Nun hat die Polizei telefoniert und berichtete, ich hätte das Benzin nicht bezahlt. Sehr entsetzt darüber, dass mir so etwas passieren konnte, bin ich jetzt auf dem Weg, um meine Schulden zu begleichen.“ Das war unser Glück, so schlenderten wir schon bald auf dem Markt umher. Da gab es frische Früchte, Gemüse, Kleider wie auch Handarbeiten. Wir schauten einem Verkäufer zu wie er geschickt mit einem Buschmesser, (Machete) die Kokosnüsse zuspitzte, um die Milch daraus trinken zu können.

Danach gingen wir noch im Woolworths Supermarkt einkaufen. Da sahen wir rot markierte Bananen, Bio für $ 10.- per Kg, doppelt so teuer wie die „weniger gesunden“.

Bevor wir uns auf den Heimweg machten gingen wir zum kleinen Park am Fluss. Viele Familien, besonders die Kinder, vergnügten sich im erfrischenden Nass. Da stand sogar ein belegter Picknicktisch im Wasser. Ein kühlendes Fussbad während dem Essen, das ist bestimmt sehr wohltuend.

Nach einer Weile machten wir uns auf den Heimweg. Zum Glück hielt auch jetzt wieder ein Auto an und die Fahrerin brachte uns bis zur Abzweigung zum Newell Beach. Vorbei am Golfplatz gingen wir die letzten 2 km noch zu Fuss. Schon bald bremste ein heller BMW. Wer hielt denn da, ohne, dass wir darum ersuchten? „Ah, das ist ja Wendy, sagte Felix.“ Sie wollte nicht, dass wir bei dieser Wärme zu Fuss gehen mussten. Bei dieser Gelegenheit hat sie uns noch daran erinnert, dass um 19.15 Uhr das traditionelle Abendessen für alle Mitarbeiter bei Wendy und Hans stattfindet.

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4 Antworten auf „Die erste Woche am Newell Beach“

  1. Unsere Lieben
    voller Spannung habe ich deinen interessanten Beitrag gelesen. Es freut uns sehr, dass es euch gut geht, und anhand der schönen Bilder kann man es auch sehen. Geniesst den Sommer. Bei uns „sperrt“ der Regen immer noch. Heute waren wir in Mammern auf einem Krankeitsbesuch, ist ja schon beunruhigend dieser Wassertiefstand. 80cm tiefer als vor einem Jahr!!! Morgen feiern wir( Weihnachten ) mit Debora und Familie, die am 30.nach Südafrika abfliegen. Seid ganz lieb gegrüsst aus Roggwil
    Emil und Barbara

    1. Good day mates
      I’m glad that you’re quite happy now with the living arrangements. it showed that you were a bit disappointed at the arriving, not quite as you imagined.
      Thanks for the lovely Pictures you send. I know its a beautiful stretch of the Australian coast line up North were you are. Hopefully you have time to visit the Daintree Nat. Park where you can enjoy its beauty and diversity.
      Your job is so different from your previous in Tasmania. But we never to old you learn new Tasks.
      It seems you have a lovely international team to do your daily Chores with and it might be very interesting to listen to their life stories and learn something of there culture.
      Enjoy the beautiful scenery and your discovery of the places you travel.
      Here on the other side of the planet we have rather foggy days lately.With begining of the Christmas Season, decorated houses with xmas lights giving the gray days a Little warms and brightness. We’re doing fine and are quite busy not only with house work, severals Event coming up like B’days celebration, visiting Musical and Chrismas markets, doing charity work, i.e. selling items for Terre des Homme at differnt X-mas Markets, which I did for years now.
      Since the Rechsteiner Family Christmas is at our place this year I have soon to start organise everything.
      Hope you enjoy the warm weather and take care, love to hear again from you both. We send you our love trix&fredy

  2. Meine Lieben
    „Das Leben ist entweder ein mutiges Abenteuer oder nichts“ hat mal irgendwer geschrieben. Ich ersetzte mal Leben durch Reisen. – So unterschiedlich scheinen scheinen diesmal das Klima, die Leute, die Arbeit etc…………… zu sein, verglichen mit Tasmanien. Und ihr scheint euch bereits wieder recht gut eingelebt zu haben. Wenn ich lese am Morgen wecken uns die Vogelstimmen, da werden bei mir Erinnerungen an weit zurückliegende Ferienreisen wach und Fernweh kommt auf.
    Bei den Gefahren im Meer hätte ich auf den Hai getippt, bin sehr überrascht.

    Wenn sich heute Abend bei uns der Mond zeigt, der gleiche wie bei euch, werde ich an euch denken ;-))
    Weiter alles Gute und herzliche Grüsse aus der nebelverhangenen und leider immer noch trockenen Schweiz (ausgenommen die Südseite).
    Anita

  3. Liebe Alice , lieber Felix ,
    nun geht Eure zweite Woche dem Ende zu und Ihr habt Euch hoffentlich bereits etwas eingelebt ! Wie ich gelesen habe , gab´s auch schon einiges zu tun… Besonders schöne und auch interessante Bilder konnte ich schon betrachten…..
    Es wird sicherlich wieder ein aufregender und eindrucksvoller Aufenthalt in Australien für Euch !
    Ich wünsche Euch weiter spannende Momente und schöne Erlebnisse ! Freue mich sehr auf die wunderbaren Bilder und interessanten Beiträge ♥
    Liebe Grüße aus dem Taunus , Inge

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