Leben im Busch

Mit einem gültigen Ticket in der Tasche gingen wir am Samstag, 11. Januar 2020 zur Bushaltestelle. Beim Bahnhof angekommen mussten wir ein Weilchen warten bis unser Zug ankam, dann wurden diese beiden Wagen zuerst noch gereinigt.

Vor unserer Abreise in Perth

Ein Bahnangestellter stellte eine Art Rednerpult in die Nähe des Wagen-Eingangs. Jeder Fahrgast zeigte seine Fahrkarte, man wurde auf seiner Liste abgehakt und dann erhielt man sozusagen Grünlicht zum Einsteigen.

Einsteigen bitte…

Die Fahrt nach Bunbury dauerte 2 ½ Stunden, es müssen gut 170 km sein. Bunbury ist nach Mandurah die dritt-grösste Stadt in Westaustralien. Das war eine sehr kurzweilige, herrliche Fahrt.  Wir fuhren durch Buschland, dann sahen wir wieder weidendes Vieh, Rinder oder Schafe, meist auf Steppenland, dann auch abgemähte Felder mit unheimlich vielen Heuballen.

Aus dem fahrenden Zug

Auf der Ostseite war die Landschaft oft hügelig, während die Westseite flache Felder zeigte. Felix sah sogar eine Wallaby Familie, welche ich jedoch leider nicht erblickte. In diesem Zug gab es einen Kiosk, welcher sehr rege besucht wurde. Nach der Ankunft in Bunbury fuhren wir gleich mit dem Bus in die Nähe des Hotels. Am Nachmittag erkundeten wir diese kleine Stadt zu Fuss. Im Zentrum fand ein Stabhochsprung Anlass mitten auf der Strasse statt, da schauten wir ein Weilchen zu.

Viele Zuschauer beim Stabhochsprung in Bunbury

Es gibt auch hier einige hübsche Plätzchen am Wasser, Wassersport, Papageien in den Bäumen, einen Leuchtturm und einen Aussichtsturm, den wir natürlich auch bestiegen. Dort hatten wir einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt, wobei wir auch unser Hotel entdeckten.

Fast 100 Stufen führen zum Aussichtspodest
Ganz rechts neben dem Wahrzeichen von Bunbury ist unser Hotel

Am Sonntag, 12. Jan. machten wir einen Faulenzer-Tag. Am Morgen konnten wir zuerst unsere Wäsche noch erledigen. Im Hotel „Lord Forrest“ steht den Gästen eine Waschmaschine, sowie ein Trockner zur Verfügung. Obwohl ich vor unserer Abreise in Busby, alles noch gewaschen hatte, war unser Beutel bereits wieder voll. Danach machten wir uns auf den Weg durch die Stadt zur Promenade. Wir gingen zum Koombana-Beach, im Norden von Bunbury. Das ist ein langer, sauberer Sandstrand, jedoch gibt es nur wenige Schattenplätze. Viele Besucher nehmen ihren eigenen Sonnenschirm mit, oder lassen sich an der Sonne bräteln.

Beim Koombana-Beach

Ein paar Mal setzten wir uns auf eine Schattenbank. Besonders gut gefiel es uns bei der Marlston-Promenade, da konnten wir den Wassersportlern zuschauen. Dort gibt es auch recht bequeme Stühle, so konnte ich noch ein Weilchen lesen. Nach einem kleinen Nachtessen gingen wir gegen Abend wieder zurück zum Hotel, vorbei an einem besonders hübschen Kreisel. Bis es eindunkelte, und das ist hier bereits um ca. 20.00 Uhr, sassen wir noch auf dem Balkon.

Vergnügen im Wasser
An der Marlston -Promenade
Kopflos – Kreisel

Beim Frühstück im Hotel waren wir heute Montag, 13. Jan. fast allein. Wir wunderten uns schon gestern, dass nicht sehr viele Gäste zum Frühstück erscheinen. Trotzdem gibt es jeden Tag ein Büffet, was wir sehr schätzen.

Frühstücksraum neben dem Pool

Gut gestärkt gingen wir gleich vom Hotel aus zu Fuss in südliche Richtung. Vorbei an zwei Kirchen gelangten wir schliesslich zum Naturschutzgebiet.

St Patricks kath. Kathedrale von Bunbury
Saint Boniface engl. Kathedrale von Bunbury

Es ist ein schöner Rundweg um diesen natürlichen Weiher, zum Teil führt er über Stege. Da hat es uns sehr gut gefallen, wir fanden sogar ein Schatten-Bänkli, auf dem wir die Ruhe so richtig geniessen konnten. Ausser den Vögeln oder dem Plantschen der Wasservögel hörten wir nichts. Nur Schlangen und Schildkröte, welche ebenfalls dort ihren Lebensraum haben, sahen wir nicht.

Naturschutzgebiet
Verschiedene Tiere im Teich
Wandern über Holzsteg

Angrenzend an dieses Gewässer ist gleich noch ein kleiner Tierparkt. So schauten wir auch dort noch hinein. Es gibt da sehr viele Papageien, wenige Reptilien, Beuteltiere sahen wir nur ein paar, aber Koala-Bären leben dort keine. Wir waren ein wenig enttäuscht, dass wir nicht eine grössere Vielfalt an Tieren beobachten konnten.

Haariger Nasen Wombat

Nach ein paar Tagen in Bunbury, wurden wir heute Dienstag, 14. Jan. von unserer neuen Gastgeberin Debbie beim Hotel abgeholt. Unterwegs, bevor wir in das Ferguson Tal abbogen, gingen wir zusammen bei einem grossen Bauern-Markt einkaufen. Da gibt es unheimlich viele Früchte und ebenso frisches Gemüse. Debbie wohnt allein in ihrem eigenen Haus im hügeligen Lowden, etwas ausserhalb des Dorfes. Ihr Anwesen umfasst 50 Acres = 20 ha Land, wobei der grösste Teil ein steiles Waldstück ist.

Unser momentanes Zuhause

Debbie ist 64 Jahre alt und ihr Mann starb bereits vor sechs Jahren. Beim Mittagessen erzählte sie uns von ihrem verstorbenen Mann und auch von ihren beiden Söhnen. Erst gegen Abend, als es kühler wurde, zeigte sie uns den oberen Teil ihres Umschwungs. Da gibt es verschiedene Fruchtbäume, die wir morgen alle bewässern können. Bei einer Tasse Tee und selbstgebackenem Kuchen sassen wir am Abend noch ein Weilchen beisammen.

Wir hofften Alle, dass wir draussen frühstücken könnten, aber es war zu windig am Mittwochmorgen, 15. Jan., so setzten wir uns an den wunderschönen Tisch aus eigenem Holz. Der Baum, von dem dieses Holz stammt, ist unter dem Namen „Jarrah“ bekannt, das ist eine Eukalyptus-Art, die es nur hier in Westaustralien gibt.     https://de.wikipedia.org/wiki/Eucalyptus_marginata                         

Aus eigenem Eukalyptus Holz gefertigt

Felix verschwand nach dem Frühstück zum Holzschuppen, dort spaltete er Hartholz, welches schon längere Zeit gelagert wurde. Dabei hatte er lange Zeit zwei Zuschauer, Pferde eines Nachbarn, welche hier weiden dürfen. Debbie hat im Wohnzimmer einen Ofen, den sie in den Wintermonaten einfeuern kann. Da fallen die Temperaturen nachts manchmal knapp über den Gefrierpunkt, tagsüber gibt es jedoch ca. 14° C. Deswegen ist sie glücklich, wenn ihr jemand das Holzlager wieder auffüllt.

Leeres Holzlager…

Für mich stand giessen auf dem Programm. Einige Frucht-Bäume, Ziersträucher und Rabatten-Pflanzen werden einmal pro Woche automatisch bewässert. Heute erhielten sie noch einen zusätzlichen feinen „Tropfen“ zwischendurch. Beim Fensterputzen sah ich unheimlich viele Vögelchen, auch die Vielfalt der Papageienarten ist erstaunlich. Nach dem Nachtessen, welches wir zubereitet hatten, zeigte uns Debbie ihren riesigen Johannisbrotbaum (Carob), zurzeit sind die Bohnen noch nicht reif. (Das Fruchtfleisch wird auch zu Carobpulver vermahlen, das dem Kakaopulver ähnlich, aber nicht so bitter ist. Carobpulver kann Kakaopulver in allen Funktionen ersetzen. Wikipedia)

Johannisbrotbaum-Frucht (Carob)

Heute Donnerstag, 16. Jan. starteten wir den Tag wieder mit blauem Himmel, auch war es nicht so windig, so konnten wir draussen an meinem Lieblingsplatz frühstücken. Im Pavillon ist es auch am Nachmittag sehr schön, schattig und nicht zu heiss. Ein wunderbarer Ort, um all die bunten Vögel zu beobachten.

Unser Lieblingsplätzchen
Bunte Gesellen

Felix arbeitete zuerst mit der Motorsäge, da sich einige Holzstücke nicht spalten liessen.  Dann holte er mit dem Mini-Traktor noch zwei „Ladungen“ an einem anderen Ort dieses Grundstückes. Als er alles fertig gespalten und aufgeschichtet hatte gab es Mittagspause, was für uns auch Feierabend bedeutet. Ein Kollege von Debbie kam heute Nachmittag, er stellte sich mit dem Namen Scott vor und setzte sich ein Weilchen zu uns in den Pavillon. Er hatte eine Schweissarbeit für Debbie zu erledigen.

„Grosser Holztransport“
Interessierte Zuschauer

Was erwartet uns wohl in den nächsten Tagen?

(Visited 84 times, 1 visits today)

2 Antworten auf „Leben im Busch“

  1. Hallo ihr zwei. Wau ihr scheint es ja wieder super getroffen zu haben mit Debby. Sie freut sich sicher auch über eure Gesellschaft. Neuerdings seid ihr mal von Kühen und Pferden umgeben. Abwechslung zu den Kängurus und Schafen in Neuseeland. Es sieht richtig traumhaft aus. Bei uns herrscht trübes Wetter in Egnach. Kein Schnee in Sicht. Freue mich auf den Frühling.
    Bis bald Felix und Alice.
    Liebe Grüsse, Brigitte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert