Start in Bolwarra

Der erste Tag, am Dienstag, 08.01. bei Cami, Felix und ihren beiden Töchtern verlief ganz angenehm und ruhig.  Am Morgen informierte  uns Cami zuerst über ihre Wünsche/Projekte, welche sie sehr froh wäre, wenn Felix diese erfüllen könnte. Für unseren „Chef“ Felix war es sehr wichtig, in der Garage/Werkstatt zuerst Ordnung zu schaffen. Die beiden Männer suchten vorab etwas Holz, um das Sofa bei der Küche zu reparieren. Damit konnte Felix den ersten Wunsch heute bereits erfüllen. In dieser Zeit  leerte und säuberte ich in der Garage die Gestelle. Es ist manchmal lustig, wenn ich Felix etwas frage, schauen beide hin. Auch für die Leser könnte es etwas schwierig werden mit den beiden Felix. Ab sofort schreibe ich Felix jun. für unseren Gastgeber. Er ist übrigens aus Deutschland, ein sehr ruhiger, angenehmer Typ. In der Garage sieht es jetzt noch chaotischer aus, denn es steht fast alles in der Mitte des Raumes, oder auf einem grossen Tisch. Felix jun. muss selber entscheiden, was er wegwerfen kann und was wieder schön eingeordnet werden soll. Bei dieser Aktion wurde die Garage gereinigt und Felix sah, welche Maschinen und Werkzeuge vorhanden sind, das Einräumen wurde vertagt. Am Abend ging Felix jun., wie jeden Dienstag, zu einem Treffen für Väter mit ihren Kleinkindern. So durften wir gleich mitfahren, um die Stadt Maitland, zu der Bolwarra gehört, anzuschauen. Sogar die kleine Yasmine durfte mitkommen und Felix ging mit ihr an der Leine durch die Stadt und dem Hunter Fluss entlang gingen wir wieder zurück. Hier sahen wir viele, sehr schöne, alte Gebäude.

Unser neues Zuhause in Bolwarra, Maitland

https://de.wikipedia.org/wiki/Maitland

Die beiden Mädchen stehen meist kurz nach sieben Uhr auf, so auch heute, Mittwoch, 09.01., dann gingen auch wir frühstücken. Danach erlaubte mir Frieda ihre blond/roten Haare zu kämmen, während sie einen deutschen Kinder-Film angucken durfte. Das war keine so leichte Aufgabe, denn ihre grosse Schwester hatte ihr an drei Stellen Kinder-Knetmasse in die Haare verpasst. Frieda war jedoch äusserst geduldig und ich gab mir alle Mühe ihr nicht allzu sehr weh zu tun. Während sie danach in einen privaten Kindergarten/Hort ging, konnte Jana mit ihrer Mama einen Schwimmkurs besuchen. Die beiden Männer, denn Felix jun. hat diese Woche noch Ferien, planten wie die beiden Projekte am besten gelöst werden können und was für Holz dazu benötigt wird. Felix startete danach mit dem Projekt „ehemaliges Gas-Cheminee“, welches umfunktioniert werden soll. Während ich im Garten eine Blumenrabatte von Unkraut befreite. Erst nach vier Uhr unternahmen wir einen Spaziergang mit Jana, sie zeigte uns den Weg zum nahen, kleinen See und Yasmine durfte natürlich auch wieder mitkommen. Wegen einem Gewitterregen mussten wir dann kurze Zeit unterstehen. Zum Nachtessen machten wir ein „Birchermüesli“, welches alle sehr gern hatten.

Kirche von Bolwarra

Was für ein herzlicher Morgenempfang, denn die kleine Frieda rannte uns buchstäblich entgegen, als wir am Donnerstagmorgen, 10.01. aus unserem Zimmer kamen. Nach dem Frühstück gingen die beiden Männer zusammen Holz einkaufen. Die kleine Frieda nahmen sie gleich mit, um sie in die Tagesstätte zu bringen. Felix erzählte mir später, dass die zweijährige geweint habe, als ihr Papa sie verliess. Unterdessen hatten wir Frauen längst mit der Gartenarbeit begonnen. Nachdem ich ein Stück Garten gepflegt hatte, konnte ich zwischen die Bäume Broccoli verpflanzen. In einem ihrer Hochbeete hatte sich dieses Gemüse von selbst vermehrt. Die Erde war unglaublich trocken, obwohl wir gestern einen Gewitterregen hatten. So wässerte ich kräftig, schon vor dem Pflanzen. Cami holte auf der Wiese nebenan, auf der ein paar Rinder geweidet hatten, einen Eimer voll Kuhdung. Damit machte sie eine Brühe, um düngen zu können. Heute war allerhand los bei uns, der neue Kochherd mit Backofen wurde geliefert und montiert und zum Mittagessen kam ein Spielkamerad von Jana mit ihrer Mutter zu uns. Nach dem Nachtessen machten wir alle zusammen einen Spaziergang. Dabei sahen wir eine ganze Herde Kängurus, die Kinder und ich zählten sie, es waren ganz genau deren 23. Fast alle machten das Männchen und schauten zu uns hoch, das sah lustig aus und ich hatte die Kamera nicht dabei. Das waren übrigens die ersten während diesem Aufenthalt, im Norden hatten wir nie welche gesehen, auch keine toten am Strassenrand.

Unseren freien Tag am Freitag, 11.01. nutzten wir, um mit dem Zug in die Stadt Newcastle zu fahren. Felix jun. brachte uns zur Bahnstation Maitland, das ist zirka zehn Autominuten von uns entfernt. Felix jun. meinte, dass wir am Schalter Fahrkarten erhalten könnten, auf die man einen gewissen Betrag hochladen kann. Bei jeder Fahrt wird von diesem Guthaben der entsprechende Betrag abgebucht. Am Bahnschalter war jedoch niemand. Ein Fahrgast schickte uns ins Café, welches im selben Gebäude ist. Der Herr dort war sehr freundlich und erklärte uns: „Ja, diese Opal-Karten habe ich hier verkauft, aber jetzt nicht mehr, schade, das tut mir leid. Die bekommt man jetzt im „Woolworths“ (Supermarkt), etwas weiter oben im Städtchen.“ Tatsächlich, da hatten wir mehr Glück, im Nu waren wir Besitzer von zwei Opal-Fahrkarten, welche sehr praktisch sind, auch für Busse gültig. Auf dem Rückweg  zum Bahnhof sah ich ein süsses Biedermeier-Haus. Bald darauf standen wir auf dem Gehsteig und „unser“ Zug fuhr ein.

Von Maitland bis Newcastle benötigten wir eine halbe Stunde, denn er hielt oft an. In Newcastle angekommen gingen wir zuerst nebenan in ein Café. Danach schlenderten wir dem Hafen entlang zur Altstadt. Bei der Information holten wir einen Stadtplan, der könnte nützlich sein für Fremde. Vorbei an ein paar prächtigen Gebäuden, wie etwa der Universität, einem Hotel, das aussieht, als wäre es von einer alten Kirche umfunktioniert worden  und ebenfalls einer sehr eindrücklichen, ehemaligen Bahnstation. Bevor wir weiter dem Strand entlang gingen, zum Nobbys Beach und zum Fort hinauf, suchten wir noch ein Coiffeur-Geschäft auf. Mit einem Heisshunger bestellten wir in einem Restaurant zwei Pizzas. Sie sahen sehr schön aus, verziert mit Avocado-Mayonnaise. Das war des Guten zu viel! Nach der Bahnfahrt zurück nach Maitland machten wir einen Fussmarsch von einer Stunde, zurück nach Bolwarra.

Nach einem Gewitter in der Nacht auf Samstag, 12.01. hatten wir schon früh am Morgen herrliches Wetter. Wir durften mit Felix jun. und den beiden Mädels einen Ausflug unternehmen zum Shoal Bay, der ca. eine Autostunde nördlich von uns entfernt liegt. Bis da alles bereit war! Die verfilzten Haare der Mädchen mussten noch gebürstet und geordnet werden, was jedoch die Kleine nicht zuliess, auch von Papa nicht. Dann urinierte Frieda auch noch auf den Boden und ihr Vater suchte seine Lendentasche mit dem Geldbeutel. Das dauerte ganz schön lange bis wir reisefertig waren.  Vorbei an einem grossen Stausee fuhren wir in nördliche Richtung. Ich sass bei den beiden Mädchen auf dem Hintersitz und las ihnen Kinderbücher vor, mal englisch, mal deutsch. Während Felix zuständig war für die Verpflegung, denn schon bald fing Friede an zu jammern, mit Kinder-Biskuits konnte er sie schnell zufriedenstellen und die Kleine schlief ein. Beim gewünschten Strand angekommen, gingen Felix und ich jedoch auf den Tomaree Hill 162 m, diese kleine Wanderung wurde uns wärmstens empfohlen.

Die 360° Aussicht auf dem kleinen Berg war einfach traumhaft schön. Felix jun. hatte mit Kollegen und deren Kinder am Strand abgemacht.

Und Cami, sie hatte heute Morgen einen Auftrag als Masseurin, sie ist freischaffend. Anschliessend genoss sie die Ruhe zu Hause. Bei unserem Abstieg vom Berg begegnete uns eine Art Riesenechse, ein „Monitor Lizard“. Die war ungefähr einen Meter lang. Etwas später, als wir wieder unten waren, sahen wir doch tatsächlich eine zweite „Monitor Lizard“, die war noch etwas länger, dicker und sie hatte uns sogar die Zunge gezeigt, fortwährend züngelte sie. Das waren zwei erlebnisreiche, sehr schöne Tage.

(Visited 138 times, 1 visits today)

9 Antworten auf „Start in Bolwarra“

  1. Oh ! Diese Riesenechse hätte mir Angst gemacht. Die Bilder von der Gegend und den Gebäuden sind aber einladend.
    Ich wünsche euch eine schöne er lebnisreiche Zeit, ohne lange Arbeitstage in einer Wäscherei.
    Liebe Grüße aus Neukirch, wo es heute heftig in den Schnee regnet.

  2. Hallo Alice und Felix,
    Spannend, erneut auf euren Spuren und mit euren Augen Hunter Valley und die weitere Umgebung zu erleben.
    Für euch wirds jedoch heiss nächste Woche, um 40 Grad, melden unsere Bekannten bei Brisbane. Wir trafen neulich deren Schwiegertochter im Hundertwasserbistro, sie sind überwältigt von den Schnee assen im Vorarlbergischen, wo sie bei Bekannten weilen und immer wieder Schneeketten (de) montieren müssen, so wie wir auch zb für Lenzerheide oder Arosa.
    Schöne Bilder aus der eher bessergestellten Gegend. Wir wünschen euch viele interessante Tage, uns auch eine erholsame Woche ab Samstag in Serfaus.

  3. Interessante und schöne Bilder die du uns da präsentierst Alice. Abwechslungsreich scheint eure Arbeit in der Familie zu sein und viel Neues werdet ihr nun offenbar auch in der Freizeit sehen und erleben. So stelle mir vor, dass ihr euch dann wohl erst zu Hause wieder öfter an die vielen verschiedenen Begegnungen in der Ferienanlage zurückerinnern werdet. Dass ihr euch z.B. fragt was der arbeitsscheue Georg macht – oder die Frau die bei eurer Abreise eben erst angekommen und bereits am Kühlschrank putzen war. Ordnung und Sauberkeit liebend, ob sie es aushält ? Für die beiden Chefs, (H+W) wird einfach wieder der Alltag eingekehrt sein – ohne Durchblick in der Wäscherei :-).

    Mit lieben Grüssen aus dem Zug zwischen Freiburg und Lausanne,

    Anita

  4. Liebe Alice, lieber Felix
    Euer Einsatz in Newell liegt nun schon einige Tage zurück. Man kann zusammenfassend sagen, er hat sich für Alice gewaschen, und für Felix hat es an Arbeit auch nicht gemangelt. Es hat uns gefreut, dass ihr die letzten beiden Tage noch Ausflüge machen und die Umgebung erkunden und geniessen konntet. Wir wären dem Tumbler mit der kaputten Türe wahrscheinlich auch mit dem Pickel zu Leibe gerückt, nur hätten Wendy und Hans danach für das zertrümmerte Gerät einen Schrotthändler suchen müssen. A propos Wendy: aus nicht besonders zuverlässiger Quelle haben wir erfahren, dass sie die restlichen 2496 beschädigten Tischtücher bereits per Luftpost in die Ostschweiz hat schicken lassen mit dem Hinweis, dass sie Alice nach ihrer Rückkehr nicht aus der Übung kommen lassen will. Inzwischen seid ihr eine Adresse weitergezogen. Die ersten Bilder und Berichte sind vielversprechend. Wir wünschen euch, dass es euch am neuen Ort gefällt. Dass ihr in Newell euren Job nicht nur klaglos gemacht, sondern auch noch die WG auf Vordermann gebracht habt, ist eine tolle Leistung, die allerdings niemanden verwundert, der euch kennt. Junge Leute würden wohl schnell einmal davonlaufen…
    Liebe Grüsse, Christine und Kurt

    1. Liebe Alice,
      Wie es scheint seid Ihr wieder in einer lieben Familie aufgenommen worden. Das Häuschen ist herzig und die Umgebung gepflegt. Die Stadt sieht auch sehr gepflegt und vornehm aus. Der Strand ist ja riesig. Geht ihr auch zwischendurch schwimmen? Die Echsen sind beeindruckend. Bekommt man bei uns ja nur im Zoo zu sehen. Wie mir scheint hat klein Frieda deine Omaqualitäten bereits entdeckt 😉 Weiterhin viel Spass euch zwei!! Bis bald, lieber Gruss, Brigitte

  5. Hallo, liebe Alice und Felix ,
    mit Spannung und Freude verfolge ich Deine interessanten Berichte , Alice und schaue mir die wunderbaren Bilder an… Ich bin sehr beeindruckt und begeistert von der herrlichen Landschaft…
    Viel Arbeit hattet Ihr ja bis jetzt und trotzdem war noch Zeit , herrliche Ausflüge zu machen , wie die Bilder immer wieder zeigen.
    Nun warten neue Aufgaben auf Euch , mit viel Abwechslung .
    Wünsche Euch weiter eine spannende Zeit mit vielen schönen Unternehmungen !
    Liebe Grüße Inge

  6. Hi Alice and Felix
    What a change from your previous working place to this new one in Bolwarra. Is the house only for your living or do you have to share it with the Family? Thanks for the lovely beach pics. Are you never going for a cool down in the lake or ocean? The two girls take your full attention with there activities.
    The town of Bolwarra looks so clean and organized and the bulidings are beautiful, you can just imagine the colonial style of live many years back.
    Hope you can enjoy and have many great memorable moments to treasure. Looking forward as always to your excellent report and the news update.
    Take care and wishing you both lots of sunny day and wonderfull experience. with my love trix

  7. Hallo zäme,

    interessante Berichte dürfen wir hier lesen. Toll, dass ihr es wieder gut habt am neuen Ort.
    Wie lange bleibt ihr nun dort ? Kann die Familie auch etwas Deutsch ?

    Wir haben nicht soviel Schnee wie in der Ostschweiz. Aber doch genug, dass endlich die Pisten präpariert werden konnten.

    Wir wünschen Euch eine gute Zeit und viel Spass mit den Kindern.
    Liebe Grüsse
    Erika und Walter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert