Uns gefällt es hier, wir bleiben noch

Nachdem ich am Sonntagmorgen, 02. Februar unsere Wäsche aufgehängt hatte, führte uns Debbie aus. Zuerst gingen wir nach Kirup in einen sehr speziellen Gemüseladen. Dort darf man eine leere Ölflasche zum Auffüllen bringen. Das Gemüse sowie die Beeren sind vorwiegend von einem Landwirt aus der Nähe.

Rustikaler Gemüse-Laden

Mit einer schweren Tasche gefüllt mit Gemüse, Früchte und feinem Brot, fuhren wir weiter nach Balingup. Ein wunderbarer Duft kam uns entgegen als wir in ein Café eintraten. Wir setzten uns draussen auf der Veranda hin und liessen uns verwöhnen mit Tee und etwas Süssem.

Beim Sonntagsausflug mit Debbie

In Bridgetown, gut 70 km von uns entfernt, durften wir eine historische Unterkunft, das „Ford house Retreat“ besichtigen. Die Räume sind alle sehr hoch, deshalb sind die Zimmer auch recht kühl. Eine Angestellte führte uns in manche Zimmer und auch den Frühstücksraum konnten wir besichtigen.

Dieses Doppelzimmer ist mit Ballroom angeschrieben
Etwas überladener Frühstücksraum

In einem kleineren Nebengebäude ist ein Geschenkladen, da fand Debbie eine sehr schöne Laserarbeit. Glücklich über ihren hübschen Einkauf fuhr sie weiter und parkte am „Blackwood River“. Debbie erzählte: „Im Jahr 1945 wurde diese Brücke 1.5 Meter überflutet und viele Häuser in der Nähe des Flusses wurden zerstört.“ Das kann man kaum glauben, wenn man die hohe Brücke sieht. Jetzt konnten wir bestimmt einen minimalen Wasserstand sehen.

Holzbrücke über den Blackwood-River in Bridgetown
Am Blackwood-River

Auf dem Retourweg lud uns Debbie zu einem feinen Essen im lauschigen Restaurant „The Cidery“ in Bridgetown ein.

Unser Verwöhn-Tag

(Anmerkung: Eine Gebäudeversicherung ist in AU nicht obligatorisch. So gibt es hier viele Leute, welche ALLES verlieren, sei es durch Fluten oder Brände.)

Am Montagmorgen, 03. Febr. verliessen mich Debbie und Felix direkt nach dem Frühstück. Sie fuhren nach Bunbury, um in einem Gebrauchtwaren-Laden für Haus & Garten eine Türe und sonst noch allerhand einzukaufen. Müde, aber zufrieden kamen die beiden erst kurz vor 13.00 Uhr wieder zurück. Sie hatten Glück, sie fanden eine Aussentüre mit den genau richtigen Massen, für das Pool-Häuschen, welche Felix auswechseln soll. Auch die nötigen Schrauben, Dübel, usw., für verschiedene Arbeiten, erhielten sie dort. Nach dem Mittagessen montierte Felix gleich das gestern erstandene Kunstwerk, welches jetzt die von mir frisch gestrichene weisse Aussenwand schmückt.

Blumige Dekoration

Eigentlich hatten wir geplant drei Wochen bei Debbie zu bleiben, somit wäre heute Dienstag, 04. Febr. unser Abreisetag gewesen. Sie hatte uns aber vor zwei Wochen gefragt, ob wir nicht länger bleiben könnten. „Gerne möchte ich Mitte Feb. nach Perth gehen, um meine Eltern zu besuchen. Gleichzeitig könnte ich meine beiden Geschwister wieder einmal sehen, sowie natürlich Ben und Matt, meine Söhne.“ „Überlegt es euch, ihr könnt mich in den nächsten Tagen informieren, wie ihr euch entschieden habt“, fügte sie hinzu. Zum Glück hatten wir für den Februar nichts abgemacht, so konnten wir ihre Anfrage am andern Morgen mit Freude bejahen. Sie strahlte, sie war richtig glücklich über diesen Entscheid. Deswegen sind wir also immer noch bei Debbie – nicht nur, damit Felix die gestern gekaufte Türe heute noch montieren konnte. Nachdem ich einige Pflanzen umgetopft hatte, ging ich wieder ans Fensterputzen. Plötzlich hörte ich ein lautes Gekreische. Es war mir nicht entgangen, dass Scott kurze Zeit vorher gekommen war, er hatte für Felix ein Werkzeug gebracht. Was machen denn die Männer, dass es so laut zu und her geht? Fragte ich mich. Erst dann merkte ich, dass dieses Gegröle aus der Doppelgarage kam. Die beiden spielten Tischtennis, nur ganz schnell einen Match. Dennoch wurde Felix fertig mit der Montage der Türe. Jetzt ist nur eine Frage offen: „Wer hat Lust diese Türe weiss zu streichen?“

Aussparung für das Scharnier
Bohrung für die Schloss-Montage
Fertig montierte Türe

Debbie musste schon frühzeitig weg, so waren wir am Mittwoch, 05. Febr. allein beim Frühstück. Bevor es zu heiss wurde, wollte ich die Rabatte beim Pool ausräumen, denn es soll dort zum Teil neu bepflanzt werden.

Vorbereitungsarbeit für die Neuanpflanzung

Im grossen Schuppen, (5×7.5 m) oberhalb des Hauses, konnte Felix nochmals eine defekte Türe reparieren. Die Blechverkleidung dafür hatten sie ebenfalls am Montag eingekauft. Das Schloss musste er ebenfalls auswechseln und anpassen. Debbie ist froh, wenn man diesen Raum wieder abschliessen kann, denn da gibt es zum Teil wertvolle Möbel.

Vorher
Nachher, mit neuem Schloss

Ich finde es immer wieder schön, wenn ich die vielen Vögel beobachten kann. Sie geniessen die drei Vogeltränken offenbar sehr. Sogar während dem Kochen haben wir die Möglichkeit dem Spektakel zuzuschauen.

Immer wieder ein schönes Schauspiel

Gegen Abend kam unser Nachbar Rex zu uns. Er hielt einen Vogel in der Hand. „Rex was ist denn mit dem Vogel passiert, lebt er noch?“ fragte ich ihn. „Ja, er lebt noch, er ist nur etwas benebelt.“ Rex setzte den Vogel ins Gras und berichtete weiter: „Das ist ein „Laughing Kookaburra“, der ist auf der Weide in den Wassertank gefallen. Der wird davonfliegen, sobald er sich erholt hat.“ Auch Debbie kam herbei und knipste ein Foto. Nach ca. 15 Min. flog er davon, nachdem er zuvor seine Flügel an der Sonne getrocknet hatte.

Laughing Kookaburra – oder lachender Hans

Am Donnerstag, 06. Febr. kurz nach dem Frühstück waren Debbie und Felix verschwunden. Dann hörte ich sie aber in der Garage, die beiden hatten schnell einen Tischtennis-Match gemacht. Danach fuhren wir los nach Donnybrook, denn Felix und ich hatten einen Termin beim Coiffeur. Es war Zeit, dass wir unsere Haare wieder kürzen liessen. Eigentlich war es schade um den frischen Haarschnitt, gleichwohl setzten wir unsere Sonnenhüte auf den Kopf und zottelten weiter in Richtung Fluss. Der Preston River führt jetzt nur sehr wenig Wasser mit, im Winter, so erzählte uns Debbie, ist der Wasserstand um vier bis fünf Meter höher. Es war richtig schön, so wildromantisch.

Am Preston River, mit sattem Grün
Die Sandbank, sowie auch unser Weg, wird im Winter nicht mehr sichtbar sein

Unterwegs stiessen wir auf eine eingestellte Bahnlinie. Der ÖV sei früher besser gewesen, wie wir von Debbie gehört hatten. Sie findet es sehr schade, dass nicht mehr investiert wird. In dieser Gegend fährt weder ein Zug noch ein Bus.

Der Zugverkehr scheint hier schon lange eingestellt worden zu sein

Auch der ganze Güterverkehr ist auf den Strassen, besonders deswegen findet sie es so schade. Sehr oft sieht man auch Langholzwagen.

Schwer-Transport

Nach einem feinen Mittagessen im „Orchard-Café“, am Ende des langgezogenen Dorfes, gingen wir wieder retour, vorbei beim riesigen Spielplatz.

Grösster Spielplatz in dieser Gegend
Apple-Fun-Park
Dorfstrasse mit Apfel-Deko

Donnybrook ist das Zentrum der Apfel Produktion in Westaustralien. Die Äpfel werden hier zwischen März und Mai geerntet. Es gibt jedoch auch sehr viele Reben. Als wir bei der Information auf Debbie warteten, hörten wir einen Lärm. Hoch oben im Baum sassen Vögel, das waren die Galah (Eolophus roseicapilla), welche sich so heftig bemerkbar machten.

So hübsche Gesellen

Der Freitag, 07. Febr. verlief für uns sehr ruhig, während Debbie nach Bunbury zum Zahnarzt gehen und sonst einige Dinge erledigen musste. Nach dem Giessen machten wir einen zweiten Anstrich bei der ersetzten Türe beim Pool.

Achtung: Frisch gestrichen!

Danach spaltete Felix wieder Holz, diesmal vom frisch gefällten Baum. Die Rabatte beim Pool wollte ich fertig vorbereiten für eine Neubepflanzung. Es hatte immer noch viele alte Wurzeln drin, die mussten weg. Als Debbie heimkam, hatte sie tatsächlich fünf junge Pflanzen dabei. Erst gegen Abend, nach einer längeren Pause, pflanzten wir diese Gräser ein.

Bald sind wir fertig…
Sieht die Rabatte wieder hübsch aus?

Obwohl es nach Wettervorhersage heute Samstag, 08. Febr. nicht mehr so warm sein sollte, war es gegen Mittag wieder heiss. Debbie hat mir gestern noch mehr Pflanzen gebracht. Auch zwei weitere Wasserspeicher-Kistchen hat sie gekauft, in diese pflanzte ich heute Morgen den Schnittlauch, Spinat und Schnittsalat. Auf der Veranda sieht es bald aus wie in einer Gärtnerei.

Kräutergarten auf der Veranda

Felix hatte strengere Arbeit, er hat das Holz vom kürzlich gefällten Baum heute fertig gespalten. Somit wird Debbie jetzt für Minimum fünf Winter mit Holz versorgt sein, worüber sie sehr glücklich ist.

Beim unteren Holz-Lager-Schuppen

Nebst der grossen Doppelgarage gibt es hier, etwas oberhalb des Hauses, noch einen grossen Schopf welcher als Lagerraum dient, darin haben wir heute etwas Ordnung gemacht. Da sind drei wunderschöne Tische versorgt, der grösste ist 1.8 x 1.8 m gross, für eine Person eindeutig zu gross. Ausserdem findet man hier auch ein uraltes Motorrad, eine Holzfräse, Steinsäge, Stühle und vieles mehr.

Oberer Schuppen mit einer Grösse von 7.5 x 5 m

In Australien ist es kein Problem weitere Gebäude aufzubauen, so hat es hier auch zwei Holzlager-Schuppen, einen Pavillon und ein separates kleines Häuschen, welches jetzt als Werkstatt für Scott dient. So viel Platz mit unendlichen Möglichkeiten, das ist und bleibt wahrscheinlich für Viele ein Traum.

Grosser Vorplatz
(Visited 83 times, 1 visits today)

5 Antworten auf „Uns gefällt es hier, wir bleiben noch“

  1. Hi Alice and Felix
    super, dass ihr in diesem schönen und grosszügigem Haus bleiben könnt. Debbie and her husband are really nice friends and take care of you. I know you don’t need to be taken care of because you have you have enough self-esteem but it’s nice when friends spoil you a bit. The place must look all new when your leaving. Enjoy and don’t sweat too much while working….. take time out…thanks for your lines.
    Here we have Typhoon weather, very strong wind with gusts up to 170 kmh and more. We were safe and now waiting for the second weather front which should pass over during Tuesday night with even stronger wind.
    with our love from a stormy Europe trix&fredy

  2. So schön u interessant, mit Bild und Text (aber ohne Arbeit) mit euch zu sein. Bei uns zum 3.mal stürmisch, in D ist Bahnverkehr eingestellt (heute Mo., 10.2.). Geniesst es weiter. Glg A&O

  3. Hallo , Ihr Aktiv- Urlauber ,
    bin immer wieder über die Vielfalt in diesem Land überrascht…..
    mit Aktiv meine ich narürlich die vielen interessanten Arbeiten die Ihr dort verrichtet… Finde den kleinen Steingarten sehr
    schön , der ist Euch echt gut gelungen ! Aber auch die Natur und die vielen netten Freunde die ihr gefunden habt sind eine große Bereicherung für Euch – und auch für uns in der Ferne….
    Danke für die wunderbaren Eindrücke , in Bildern und Beschreibung, an denen wir teilnehmen dürfen !

    Habt weiter eine gute Zeit
    und seid herzlich gegrüßt aus dem Taunus ,
    Inge und Siegfried !
    PS.
    Hier ist das Wetter nach wie vor grau und nass mit viel Sturm !

  4. Hallo ihr zwei.
    Ich glaube bald ihr denkt ans Auswandern. So wie ihr schwärmt vom schönen Australien. Ihr habt mit Debbie wirklich eine liebe Freundin gefunden. der Bahnverkehr bei euch im Busch ist wohl schon lange eingestellt. Bei den verwachsenen Schienen. Alles sieht sehr trocken aus. Man kann sich kaum vorstellen, dass noch soviel Wasser kommen soll. Der Steingarten sieht hübsch aus, Alice und Felix war auch wieder fleissig.
    Nun wünsche ich euch noch einen guten restlichen Aufenthalt in Australien und freue mich auf ein Wiedersehen.
    Herzliche Grüsse, Brigitte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert