Unsere letzten Tage in Tasmanien

Die Rückfahrt zur Hauptstadt Hobart, am Sonntag, 25. Februar konnten wir bei der „Bronte Park Lodge“ auf trockener Strasse starten, darüber war ich sehr froh. Beim „Bradys Lake“ machten wir einen kurzen Halt, wir hatten genügend Zeit für diese Fahrt.

Etwas später sahen wir zwei Wasserkraftwerke, die waren sehr eindrücklich. Wie da das Wasser von den Bergen gesammelt wird, und durch riesige Leitungen zum Kraftwerk gelangt. Tasmaniens Strombedarf wird ausschliesslich durch Wasser-und Windkraft erzeugt.

Den nächsten Halt machten wir in der ländlichen, historischen Stadt Hamilton. Echt, die ist nicht viel grösser als Burkartshaus. *-* Aber es lohnte sich auf jeden Fall dort anzuhalten, nicht nur wegen der Einkehr im „Cafe wild Fennel“. Es gibt da auch einige sehr schöne Sandsteinhäuser zu sehen. Das ehemalige Konvikt stammt aus dem Jahr 1826, und die Post wurde im Jahr 1832 eröffnet. Zum Teil wurden diese Gebäude in eine Unterkunft umfunktioniert, wie z.B. auch das Schulhaus (erbaut 1856).

Die Post wurde im Jahr 1832 eröffnet

Ehemaliges Schulhaus mit Glockenturm

https://en.wikipedia.org/wiki/Hamilton,_Tasmania

Via New Norfolk fuhren wir weiter nach Hobart. Da wir zeitlich noch zu früh waren, um das Auto nach Woodbridge Hill Hideaway zurückzubringen, fuhr Felix direkt zum Hotel „Old Woolstore“. So konnten wir das Zimmer beziehen, bevor wir zu Fintan gingen. Er hatte uns ja noch zu einem gemeinsamen Nachtessen eingeladen. Kaum waren wir im Zimmer erhielten wir von Catherine eine E-Mail. Sie schrieb uns: „Wir planen soeben den Abend. Fintan trifft sich mit einem Freund um 18.00 Uhr, um welche Zeit kommt ihr bei uns an.“ So fahren wir gleich los, schrieben wir zurück. Dann können wir uns von Fintan auch noch verabschieden, andernfalls würden wir ihn nicht mehr sehen. Sofort verliessen wir das Hotel und starteten zum letzten Mal „unseren alten Toyota“. Auf dem gewohnten Parkplatz parkten wir nach insgesamt 5105 von uns gefahrenen Kilometern. Erleichtert darüber, dass wir das mit über 334‘000 km gefahrene Fahrzeug unbeschädigt zurückgeben konnten, gingen wir zu Fintans Haus. Es schien, als würden uns die beiden Hunde wieder erkennen. Catherine öffnete uns sofort die Türe, als wir anklopften. Auch Fintan erschien, beide begrüssten uns freudig. Fintan sagte sofort: „Leider geht es mir heute Abend nicht zum Nachtessen, ich muss einem Freund etwas helfen. Wir kommen morgen Abend in die Stadt und dann gehen wir gemeinsam zum Nachtessen. Ist halb sieben Uhr gut für euch?“ Darauf brachte uns Catherine zum Hotel zurück und auch Fintan machte sich auf den Weg zu seiner Verabredung. Felix und ich gingen dann am Abend allein in einem sehr schönen Lokal essen, zum Abschluss unserer eindrücklichen Rundreise.

Am Montag unternahmen wir nicht sehr viel. Wir schlenderten nochmals gemütlich durch die Stadt. Genossen die Sonne im Park und liessen ganz einfach die wunderbaren drei Monate in Tasmanien Revue passieren. Am Abend machten wir uns zum vereinbarten Termin für das gemeinsame Nachtessen mit Catherine und Fintan bereit. Wir warteten in der Hotel-Lobby, genau wie einst am 10. Dezember 2017. Mit einem Unterschied, dass wir diesmal nicht aufgeregt waren, denn wir kannten jetzt Fintan. „Oh, da kommt er ja schon“, sagte Felix, er hatte sein Auto sofort erkannt, als er auf den Hotelparkplatz fuhr. Als er ausstieg bemerkten wir, dass er noch stärker humpelte als gestern. Wie er uns dann erzählte, hat er einen bösen Fehltritt gemacht, als er vom Bagger hinuntersprang. Catherine fuhr mit ihrem Auto direkt zum Restaurant, denn die beiden Töchter waren zum Nachtessen ebenfalls mitgekommen. Fintan und Catherine wollten natürlich genau wissen, wo wir überall waren. Vor allem an der Westküste, welche er uns wärmstens empfohlen hatte. Fintan berichtete, dass die Stadt Zeehan, welche wir auch besucht hatten, einst die zweitgrösste Stadt Tasmaniens war. Als Vergleich, ca. 10.000 Einwohner im Jahr 1910 und nur noch 845 im Jahr 2006, uns schien dieser Ort fast wie ausgestorben. Der Silber und Blei Boom ist vorüber.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeehan

Sie erzählten uns von den beiden 18 jährigen Burschen, welche uns sozusagen ablösten. Nach einer Woche reisten sie verfrüht bereits wieder weg. „Die wollten nur schlafen, bis 10 oder 11 Uhr. So faule Kerle waren das. Und beim Bretterschichten konnte man sie auch nicht brauchen, deren Stapel wurde ganz schief“, klagte Fintan weiter. Wie schon so oft rühmte er unsere Arbeit auch an diesem Abend. „So gute Hilfen hatten wir schon lange nicht mehr, alles was ihr gemacht habt, war einfach perfekt“, sagte er einmal mehr. Jederzeit dürfen wir uns wieder melden und zurück nach Woodbridge Hill Hideaway gehen.

Am letzten Tag vor der Heimreise, am Dienstag, machten wir einen ausgedehnten Spaziergang zum Botanischen Garten in Hobart. Wir sahen nicht nur einige Papageien (die gehörten in letzter Zeit zum Alltag), auch konnten wir nochmals zum Mt. Wellington hinauf blicken, den Berg, welchen wir in der allerersten Woche bewanderten.

Der Botanische Garten ist ziemlich weitläufig und wunderschön angelegt. Und da gibt es auch prima Glace, ich bekam eine aussergewöhnliche, mit gesalzenem Karamell. Ja, ihr habt richtig gelesen. Die war aber echt super

Nach diesem Besuch verabschiedeten wir uns durch den unteren Ein/Ausgang und so konnten wir direkt dem Derwent River entlang, zur Tasman Brücke und weiter in die Stadt zum Hotel gehen. Das fand ich einen sehr schönen Abschied von Hobart.

Oh, ich hatte ja ganz vergessen zu berichten, dass wir nochmals zum Nachtessen eingeladen worden sind, diesmal von Jodie und Andrew. Ben holte uns am Abend beim Hotel ab, nachdem er Jodie und Eloisa beim Restaurant aussteigen liess. Andrew holte seinen Vater ab, der vor vielen Jahre in der Schweiz gewesen ist und sich immer wieder freut, wenn er ein paar Worte deutsch sprechen kann. So waren wir alle beisammen in einem Indien Restaurant. Wir genossen das gemütliche Beisammensein und das feine Indische Essen. So lieb, Jodie hatte für uns noch die letzten Zwetschgen und Pflaumen mitgebracht, sowie ein paar Äpfel. Denen werden wir, (vor allem ich) schon Meister, bis zu unserem Abflug. Da auch Ferra und Ben am Donnerstag Abschied nehmen werden, fragte Jodie die Service-Angestellte, ob sie von uns allen ein Foto knipsen könne. Was für eine gute Idee.

Mittwochmorgen, schon bald werden wir das Hotel „Old Woolstore“ in Hobart, Tasmanien verlassen um zum Flughafen zu gehen.

Ich habe gemischte Gefühle, einen Teils freue ich mich auf all die lieben Menschen zu Hause, andererseits tut der Abschied hier auch weh.

Unsere Flugangaben: Start in Hobart heute Mittwoch, um 13.15 Uhr, voraussichtliche Ankunft in Kloten, wieder mit der Etihad, am Donnerstag, 01. März um 06. 40 Uhr.

 

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2 Antworten auf „Unsere letzten Tage in Tasmanien“

  1. Nun seid Ihr mit Sicherheit schon wieder Zuhause in der Heimat
    und ich sage nochmals ganz lieben Dank für´s Mitnehmen auf diese
    traumhaft schöne Reise !
    Werde mich bei Dir Alice demnächst wieder melden ….
    Herzliche Grüße aus dem eisigen Taunus ! Inge…..

  2. Willkommen zu Hause in der Schweiz!
    Hallo Alice und Felix

    Noch bin ich nicht dazugekommen mir eure beiden letzten Beiträge in aller Ruhe zu Gemüte zu führen. Etwas oberflächlich habe ich mich aber jedesmal trotz „Zeitnot“ rasch informiert – wo ihr seid, was ihr macht, wem ihr begegnet seid …… Zeitnot, so stelle ich fest, gibt es offenbar auch auf der andern Hälfte der Weltkugel, man scheint auch da ständig unterwegs zu sein, von Abredung zu Abredung – ich bin erstaunt. Dachte ich doch, das ist echt nur schweizerisch 😉. Ein grosses Kompliment euch beiden für den Mut euch so weit entfernt der Heimat umzuschauen. Ein ganz grosses Kompliment auch der Berichterstatterin. Ganz toll gemacht Alice! Spannend erzählt, schöne Bilder eingefügt, ja, auch von uns herzlichen Dank fürs Mitnehmen auf eure Reise.

    Liebe Grüsse aus dem verschneiten Emmental, soeben hat der Winter hier begonnen.

    Anita + Paul

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