Nochmals Waldarbeit, Montag, 17. Februar – Daheim arbeitet man meistens im Winter im Wald. Deshalb kommt es uns jetzt eigenartig vor, im Sommer mit der Kettensäge in den Wald zu gehen. Felix sägte heute den dicken Ast eines Eucalyptus-Baumes, welcher heruntergefallen war. Der lag auf einem grünen Busch, welcher wahrscheinlich ziemlich leiden musste unter diesem Gewicht. Das ist ein sehr hartes Holz und wie Felix sagte, mühsam zum Sägen. Auch ich war im Wald beschäftigt, ich habe wieder kleinere Äste, Rinden und dürres Laub mit der Karette zum Feuerplatz geführt. Der Haufen ist jetzt riesig geworden, das gäbe ein schönes 1. August Feuer. Es gibt so viele Arten der Eucalyptus-Bäume, allein schon mit weissen Rinden, gibt es mehrere Arten. Hier wachsen etliche Bäume mit weisser Rinde, die gefallen mir sehr gut, sie erinnern mich an Birken. Nicht nur der schönen, hellen Rinde wegen, auch der elegante, schlanke Wuchs gefällt mir. Wir brachten all das gesägte Holz hinüber zum Holzschopf. Dazu noch viele längere Äste, die im Wald lagen, welche Felix morgen daheim sägen wird. Am Nachmittag schnarchte Felix, während ich ein paar Karten schrieb. Danach putzte ich den Kühlschrank gründlich, denn jetzt ist nicht mehr so viel drin, dann ist es einfacher. Morgen werden Denise und Pete wieder kommen, sie wird den Kühlschrank wieder auffüllen.

Entzückende Begegnung, Dienstag, 18. Februar – Zuerst wollte ich den Kehricht in der Küche, in den Container hinter dem Haus, leeren. Gleichzeitig hielt ich Ausschau nach dem schwarzen Lizard. Gestern Abend verabschiedete sich eine Echse von mir, sie guckte so bezaubernd über einen Baumaterial Stapel. Da raschelte etwas, nein, das war keine Echse, auch keine Schlange. Ein kleines, gelbes Vögelchen war am Boden auf dem Laub, flog aber gleich auf einen Ast in der Nähe, dann hielt es sich am dünnen Stamm fest. Nur einen kleinen Moment, aber diese Zeit genügte mir, um ein Foto zu knipsen. Als ich gegen Abend das Bild Denise zeigte, sagte sie: «Diesen Vogel habe ich hier noch nie gesehen, der ist so schön, noch gar nie habe ich den gesehen, unglaublich.» Laut Google müsste es einen «Old World babbler» sein. Auch einen anderen Vogel, den wir hier täglich sehen und hören, konnte ich fotografieren, den Flötenkräherstar, (Gymnorhina tibicen) er wird meistens als Flötenvogel bezeichnet, das sagte mir Denise. Oft fliegen ein paar miteinander hier umher, sie lieben diese hohen Bäume.


Auch zur Wiederverwertung hatte ich einiges Material in der Küche, auch dies musste geleert werden. Hier wird für Recycling nicht sortiert, ob Glas, Blechdosen, Karton, sowie weiches Plastik, alles kommt zusammen. Die Zeit reichte mir nach dem Frühstück noch mit dem Staubsauger Küche und Wohnzimmer zu reinigen, auch feucht aufwischen wollte ich noch. Erst danach half ich Felix, der mit dem Holz beschäftigt war. Nach zehn Uhr kamen unsere Gastgeber zurück von Perth. Wir sassen ein Weilchen draussen zusammen und tranken einen Tee, dazu gab es ein paar Bisquits. Natürlich sahen sie die Veränderung im Wald und sie bedankten sich für all die Arbeiten, welche wir während ihrer Abwesenheit erledigt hatten. Ganz entspannt sass Pete am Tisch, schon bald sagte er: «Oh, ist das schön ruhig hier, im Vergleich zur Stadt.» Das ist ein riesiger Unterschied, das stimmt, obwohl die beiden in einem sehr ruhigen Gebiet in der Stadt Perth wohnen. Mit vielen Parks und auch mit etlichen hübschen Vögel. Von Denise wissen wir, dass er am liebsten gleich morgen hierher umziehen möchte. Ihr Umschwung ist zwei Hektaren gross, da gibt es immer viel zu tun und an baulichen Veränderungsideen fehlt es bestimmt nie bei Pete. Im Wohnraum hatten wir heute ein paar Wespen, die Orientalische Mauerwespe «Sceliphron Caementarium». Die sahen wir auch an anderen Orten bereits, scheinbar gibt es viel davon. Denise erzählte mir, dass sie in letzter Zeit auch neue Wespen haben, aus Europa, wenn sie eine sehen, müssen sie dies melden. Pete zeigte Felix heute einen ihrer Jarrah Trees, auffallend ist die dunkle Rinde. Der Jarrah gilt als einer der sechs Waldriesen, die in Westaustralien zu sehen sind. Mir gefallen die Eucalyptus Bäume mit der hellen Rinde jedoch besser, auch diese gehören zu den sechs Waldriesen.



Der Sanitärinstallateur kommt, Mittwoch, 19. Februar – Es war schwierig einen Sanitärinstallateur zu finden, das wissen wir von Pete, doch heute klappte es. Zuerst wirkten wir nochmals im Wald, bevor Pete uns den nächsten Job erklären konnte. Neben dem Anbau mussten wir Sand weg schaufeln. Mit dem vielen Sand, es gab einige Karetten voll, konnten wir viele Löcher neben der Zufahrt auffüllen. Wir hatten Glück, denn es war noch etwas bewölkt, das war für diese Arbeit angenehmer. Da muss auch das gefestigte Kies, welches seinerzeit für die Strasse um das Haus angelegt wurde, noch weg. So führt der Fahrweg nicht zu nah am Anbau vorbei. Ob wir morgen noch etwas dazu beitragen können? Ganz in der Nähe von unserem Arbeitsplatz, steht ein grosser Feigenbaum. Das war praktisch für mich, da musste ich natürlich nicht nur einmal probieren von diesen Früchten. Die sind sehr gut und süss, jedoch kleiner als unsere zu Hause. Die Vögel lieben sie ebenfalls, sie streiten manchmal darum. Zwei ziemlich kleine Vögelchen, mit einem gelben Fleck an der Kehle, liessen sich nicht stören bei ihrem Schmaus.


Am späteren Nachmittag machten wir, mit Denise und Pete, einen Ausflug zum «Canal Rocks Beach.» Der ist ebenfalls in Yallingup, etwas südlicher vom Yallingup Beach, zu dem wir zu Fuss gingen. Pete ging allein schwimmen. Während Denise mit uns auf den Steg hinaus schlenderte. Drei Männer machten sich bereit, um mit dem Boot aufs Meer hinaus zu gehen, um nach Lobster zu fischen. Denise plauderte ein Weilchen mit ihnen. Sie erzählte uns danach, dass sie pro Person acht Lobster fischen dürfen pro Tag. Das muss eine Delikatesse sein – aber eindeutig nicht für mich. Das Fischerei-Gesetz sei sehr streng und die Bussen extrem hoch. Als die drei Fischer losfuhren entdeckten wir drüben am Hang ein kleines Dorf. Denise sagte, dass dies Yallingup ist, ihr Haus konnten wir jedoch nicht sehen, das ist ganz schön versteckt im Wald.


Dieser Beach hat sozusagen eine ganz kleine, vorgelagerte Felsen-Insel. Zwischen dem Festland und diesen Felsen ist ein Durchgang zum offenen Meer, der als Kanal betitelt wird. Viele erfahrene Schwimmer geniessen diese Passage, für Denise, so sagte sie, ist dies jedoch zu gefährlich. Wir gingen auch auf einem Holzsteg um den Fels, dort konnten wir den Kanal sehr gut sehen. Nur eine gute Stunde später hätte man an dieser Stelle den Sonnenuntergang sehen können. Das ist eine sehr spezielle Felsen-Landschaft – ein wunderbarer Gegensatz zum Sandstrand.


Als Pete wieder zu uns herüberkam, fuhren wir weiter zum Smiths Beach. Da spazierten wir Frauen und Felix ein Stück dem Strand entlang und Pete ging nochmals ins Meer. Er fand es schön, zum Abschluss eines Tages noch eine Abkühlung im Meer geniessen zu können. Aber er vermisste jedoch die Wellen, denn er liebt es so sehr, mit den Wellen schwimmen zu können. Im ruhigen Meer ist es ihm scheinbar zu langweilig. Denise erzählte uns, dass hier eine riesige Hotelanlage am Hang, im Nationalpark, geplant sei. Die ganze Bevölkerung sei sehr erbost darüber, sie wehren sich kräftig dagegen.


Pickeln, schaufeln und geniessen, Donnerstag, 20. Februar – Bereits vorigen Abend hat Pete den Anhänger zu unserem Graben neben dem Anbau gebracht. So machten wir uns heute Morgen gleich an die Arbeit. Es war nicht so leicht, den befestigten Kies mit einem Pickel zu lösen, da wurde anno dazumal perfekt gearbeitet beim Stampfen. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden hatte Felix den Anhänger gefüllt. Ich konnte herzlich wenig dazu beitragen, ausser Felix wieder versorgen mit Trinkwasser. Einige Bausteine, welche hinter dem Haus lagen, lud ich in die Karette und brachte diese zu dem angefangenen Stapel. Pete meinte «Kommt herein, macht eine Pause, das war eine strenge Arbeit.» Nach einer ausgiebigen Pause, kuppelte er den Anhänger an sein Auto. Die Ladung war sehr schwer, aber sein VW schaffte es. Wir fuhren damit der Zufahrtsstrasse hinunter und entluden das Material langsam, indem wir Unebenheiten auffüllten. «Woher kommt eigentlich der viele Sand hier oben, hat der Wind diesen hoch getragen vom Meer? Oder war da früher vielleicht auch Meer»? Denn unter der Kiesschicht ist eine dicke Sandschicht, überall ist Sand. Pete hob seine Schulter und sagte: «Das ist für mich auch ein Rätsel. Es ist möglich, dass der Wind etwas bringt vom Strand her, (1.5 km Luftlinie enfernt) oder von den Waldbränden, deshalb ist er zum Teil dunkel. Aber es kann auch sein, dass da früher Meer war. Vor vielen, vielen Jahren, daran erinnere ich mich nicht.» Wir mussten alle Drei herzhaft lachen.



Nach dem Duschen machten wir uns alle bereit für den gemeinsamen Ausflug. Denn Denise und Pete luden uns ein zu einem Mittagessen bei einem Weingut. In dieser Gegend gibt es sehr viele Reben, grosse Rebgüter. Nach einer kürzeren Fahrt parkten wir beim «Aravina Estate» in Yallingup. Was wir da sahen, war einfach traumhaft schön. Vom Parkplatz aus führt ein Treppenweg hinunter durch ein Blumenmeer von Hortensien, es hat aber auch schöne Farne und riesige Bäume. Wie wir von Denise wussten, ist dieser Ort sehr beliebt für Hochzeiten. Das kann ich gut verstehen, die ganze Anlage ist sehr idyllisch, es gibt auch einen Pavillon für die Trauung. Ein zweiter für Livemusik und unter dem ziemlich grossen Restaurant ist ein kleiner See. Wir hätten bleiben können, denn sie waren bereits am Vorbereiten für ein Hochzeitsfest.


Im Restaurant wurde uns ein Tisch angeboten. Sofort brachte der Kellner eine Flache Wasser und dazu die Speisekarte. Denise und ich entschieden uns für einen Kombucha Drink, die Männer für ein Bier, mit und ohne Alkohol natürlich. Wir bestellten eine Vegi-Pizza. Danach einen speziellen Randensalat und Blumenkohl-Steak, alles zum Teilen, welches sehr gern gemacht wird hier, so kann man alles probieren. Pete bestellte für sich ebenfalls noch Fisch. Andere Länder andere Sitten, aber fein war alles, ich liebe es Neues zu probieren. Die Resten packte der Keller für uns in kompostierbare Behälter ein zum Mitnehmen.


Denise fragte nach dem Essen: «Möchtet ihr gerne noch den Gemüsegarten sehen?» «Ja, gerne, darauf bin ich gespannt.» Antwortete ich spontan. Ein Angestellter war beschäftigt bei den Hochbeeten. In einem sahen wir Buschbohnen im nächsten Zwiebeln, Kohl, Tomaten, Aubergine und Kräuter. Wir durften alles besichtigen. Ein grosser Picknick-Platz gehört auch dazu, die Esswaren müssen/sollten jedoch im Restaurant gekauft werden. Daneben ist ein grosser eingezäunter Spielplatz, damit keines der Kinder im See ertrinkt. Auch am Weiher ist es sehr schön, mit Blick hinüber zu den Reben. Das ganze Weingut sei zirka 130 Acres gross – das sind gut 50 Hektaren. (1ac = 4046.8 m2)


Auf dem Heimweg besuchten wir einen Familienbetrieb, in welchem Öl hergestellt und weiter verarbeitet wird. Dort entstehen auch etliche Kräuter- und Kernenprodukte mit oder im Oel, aber auch verschiedene Seifen, sowie diverse Kosmetikartikel. Im Ausstellungsraum konnten wir alles besichtigen und natürlich auch kaufen.



Ich bin mächtig gespannt, wie stark eure Muskeln sich vergrössert haben 😉
Nun wünschen wir den Waldarbeitern noch einen gebührenden, schönen Abschluss und dann eine gute Heimreise. 👋👋👋👋 Bis bald, herzlich,
Anita und Paul
wunderbar – diese farbigen Eindrücke (und bald schöne Erinnerungen) alle!
Kommt gut nach Hause. glg
Liebe Alice, lieber Felix,
zum Abschluss nochmals kräftig mithelfen. Eure Gastgeber werden euch vermissen. Ihr werded dafür auch immer mit wunderschönen Ausflügen belohnt. Win win Situatuion.
Nun wünsche ich euch einen guten Heimflug, und hoffentlich einen nicht zu schweren Abschied von Australien.
Bis bald, lieber Gruss
Brigitte
When I read the comments above, is it really soon time for you to say GOOD BYE to the world down under? I’m sure your hearts will be heavy to leave just wonderful people behind. But for the time beeing you still there, enjoy and make the best out of it.
Here spring slowly progresses and the spring flowers competing among them selves to show there bloosom and let us enjoy some spring atmosphrere…
Take care and looking forward to hear from you tirx&fredy