Flug nach Cairns, Queensland, Australien – und die ersten Tage bei Tracie

Abschied von Burkartshaus, Dienstag, 26. November 2024 – Nach einer recht ruhigen Nacht, machten wir uns am Morgen bereit für die weite Reise. Unsere liebe Nachbarin Christine holte uns um 06.15 Uhr ab und chauffierte uns nach Amriswil zum Bahnhof. Zum Glück war es nicht so kalt, wie noch die Tage zuvor. So konnten wir uns im Zwiebelschalenprinzip anziehen – einen Wintermantel brauchen wir definitiv nicht in Australien. In Kloten angelangt gingen wir zum Check-in Schalter und wurden da um ziemlich genau 30 Kg Ballast erleichtert, wie wohl das tat! Erst dann gönnten wir uns noch eine heisse Schokolade, die wir sehr genossen. Das Frühstück nahmen wir zuvor aus dem Rucksack ein, mit Shorley, das war etwas ungewohnt am Morgen früh. Die Sicherheitskontrolle ging rassig bei uns. Während nebenan zwei Männer nochmals retour gehen mussten, um sich den Rucksack genauer unter die Lupe nehmen zu lassen. Ein anderer Fluggast musste die Schuhe ausziehen. Mit der U-Bahn fuhren wir hinüber zum Terminal E, wo wir unseren Gate aufsuchten. Bald machten wir uns noch den Picks! – zur Thrombosen Propylaxe. Kurze Zeit gingen wir noch hinauf zur Aussichts-Terrasse für Fluggäste, da sahen wir einige Flugzeuge die starteten.

Danach war Boarding-Time, auch wir konnten Einsteigen! Sehr freundlich wurden wir von der Besatzung der Singapore Airlines empfangen. Das gut besetzte Flugzeug konnte recht pünktlich starten. Wir wurden bald darauf mit Getränken und etwas zum Knabbern eingedeckt. Auch eine heisse, feine Mahlzeit wurde uns kurze Zeit später serviert, sowie eine Mövenpick-Glace. Es war ein sehr ruhiger Flug, Felix konnte sogar schlafen, wenn auch in mehreren Etappen. Leider fand ich den Schlaf nicht, es war ja auch noch Tag, obwohl wir der Nacht entgegen flogen. Also las ich, um mir die lange Flugzeit gefühlsmässig abzukürzen. Immer wieder wurden Getränke serviert und auch aufs Neue eine warme Mahlzeit.

Zwischenlandung in Singapur, Mittwoch, 27. November – kurz nach Mitternacht Ortszeit (Zeitverschiebung +7 Stunden!) landeten wir in. Drei Stunden hatten wir Zeit bis zum Weiterflug, um uns etwas zu bewegen. Dies ist gut möglich auf diesem sehr schönen und weitläufigen Flughafen. Überall leuchteten Weihnachts-Dekorationen. (übrigens, auch im Flugzeug waren Dekos aufgehängt) Wenn es eilt hat man die Möglichkeit die langen Wege schneller hinter sich zu bringen, indem man aufs Laufband geht.

Plötzlich kam mir in den Sinn, dass ich den grossen Burkartshauser Apfel, den ich nach dem Frühstück essen wollte, ganz vergessen hatte. So genoss ich ihn hier in Singapur, denn nach Australien dürfte ich diese Frucht nicht einführen. Im Nu war es für uns Zeit zum Gate A 5 zu gehen. Diesmal war das Flugzeug nicht ganz besetzt, dritter Platz neben uns blieb leer. Auch ein paar andere Plätze blieben unbesetzt, so konnten es sich einige Passagiere etwas gemütlicher machen. Ein kleineres Mädchen wurde von seiner Mutter liebevoll eingebettet und so schlief es fast während dem ganzen Flug. Auch bei diesem Flug gab es gleich eine warme Mahlzeit und kurz vor der Landung nochmals eine kleinere, aber warme Zwischenverpflegung. Nach rund sechs weiteren Flugstunden landeten wir in Cairns. Nach der Passkontrolle, beim Warten bei der Gepäckausgabe, sah ich, dass ein Fluggast einem Zollbeamten in zivil, das Einreisedokument, welches wir im Flugzeug alle ausfüllen mussten, hinstreckte und ein paar Worte mit ihm wechselte. Darauf sprach ich diesen Kontrolleur ebenfalls an, um sicher zu sein, dass wir alles korrekt ausgefüllt hatten. Er hatte noch ein paar Fragen, danach machte er sein Zeichen auf diesen Zettel und seine Unterschrift. Dadurch konnten wir die offizielle Gepäckkontrolle auslassen und wir duften direkt zum Ausgang gehen. Mit dem Taxi fuhren wir zu unserem gebuchten Hotel. Auf dem Weg dorthin zeigte uns der Chauffeur das neue Spital und sagte, dass es in den letzten paar Jahren sehr viele neue Bauwerke gegeben hat in Cairns. Für das Taxi bezahlten wir $ 26.- und wie wir zuvor gesehen haben, kostet der Shuttle-Bus $ 25.- pro Person.

Erkundungstag in Cairns, Donnerstag, 28. November – Diese erste Nacht in AU hatten wir nicht so gut geschlafen, besonders ich lag meist wach da. Es war eigenartig nur unter einem Leintuch zu liegen, während wir uns zu Hause gut in eine Winter-Bettdecke einpackten. Vor sieben Uhr gingen wir zum Frühstück, es war angenehm warm. Wir setzten uns draussen an einen Tisch. Auch in Austalien gibt es clevere Diebe, man darf den Tisch nie gemeisam verlassen, wenn man sich am Buffet bedienen möchte. Ich beobachtete, wie ein grosser Kerl kam und am Nebentisch das übrig gelassene Brot schnappte und davonflog. Aber ja, natürlich lieben auch Spatzen solche Resten, nicht nur die grossen Vögel. Nach dem Frühstück gingen wir zu Fuss durch die Stadt in Richtung Einkaufszentrum/Bahnstation. «Dort gibt es sicher einen Telefonanbieter, um eine AU SIM-Karte zu kaufen», sagte Felix. Das konnte auch erledigt werden. Danach suchten wir die Bahnstation, denn dort sollte, nach Tracies Aussage, auch die Busstation nach Atherton sein, beides etwas versteckt hinter dem riesigen Einkaufszentrum. Ja, so ist es auch. Die Busstation für den «Trans North Bus» fanden wir. (Andere Busse fahren dort nicht!) Da werden wir am Samstag also die Fahrt hinauf nach Atherton starten, wo wir von Tracie erwartet werden. Wir schauten uns auch den kleinen Bahnhof, mit nur zwei Geleisen an, wie niedlich. Ein Bahnangestellter sagte uns, dass ein Nostalgie Zug nach Kuranda fährt. Für diese Bahn muss man jedoch einen Platz reservieren. Gleich nach diesem Gespräch gingen wir zum Büro und reservierten die Hin-und Rückfahrt. Die Wagennummer, sowie die Sitzplätze bekamen wir gleich ausgedruckt bestätigt. Danach schlenderten wir dem Meer entlang, langsam zurück zum Hotel.

Ausflug nach KURANDA, Freitag, 29. November – Schon vor dem Frühstück hörten wir, dass es regnet. Wir konnten uns nur noch halbwegs auf unsere Fahrt hinauf nach Kuranda freuen. Auf dem Weg zum Frühstücksraum gingen wir an ein paar Sonnenliegen vorbei, welche im Regen standen.

Trotzdem schmeckte uns das Frühstück, vor allem der Fruchtsalat, mit den feinen, frischen Früchten. Nach einer Weile kam die Frau, welche zuständig war, fast ein wenig verlegen zu uns und fragte: «Sind sie aus der Schweiz?» «Ja, sagten Felix und ich fast gleichzeitig.» Darauf meinte die Frau: «Der Koch dort, und zeigte hinüber, war in der Schweiz. Er hat euch sprechen gehört und dachte ihr könntet Schweizer sein.» Als wir zu ihm schauten erzählte er uns, dass er zwei Jahre in der Schweiz gearbeitet habe, auf dem Pilatus und in St. Moritz, das sei sehr schön gewesen. Danach mussten wir uns bereit machen für unseren Ausflug. Per Stadt-Bus fuhren wir zur Bahnstation. Fahrpreis: Für 1 AU-$ darf man den ganzen Tag den Bus benutzen, so weit er fährt. (= sFr. -.60) Der Zug stand bereits dort, so konnten wir, nachdem wir dem Angestellten die Reservation gezeigt hatten, gleich einsteigen. Dieser Zug hat einen schmalen, steilen Einstieg, drinnen Bänkli, schön nummeriert, pro Abteil für acht Fahrgäste. In jedem Wagen gab es auch eine Trink-Wasserstation, da durfte man sich bedienen. Wir hatten das Abteil für uns allein.

Immer noch prasselte der Regen gegen die kleinen Fensterchen, welche man hinunter schieben konnte. Verhaltensregeln scheinen in diesem Zug sehr wichtig zu sein, wie: mit keinem Körperteil hinauslehnen, keinen mitgebrachten Alkohol trinken, Ausgangstürchen nicht öffnen, Wagen unterwegs nicht verlassen usw………Ganz langsam fuhr der Zug weg aus der Stadt, deshalb dauert die Fahrt nach Kuranda zwei Stunden, für eine Distanz von nicht einmal 40 km. Schon bald erschien eine Frau zur Kontrolle des Tickets. Der Zug fuhr über sehr viele Brücken, durch 15 Tunnels und vorbei an Wasserfällen. «Das wäre sicherlich eine sehr schöne Fahrt, wenn nur der Regen endlich aufhören würde», sagten wir wiederholt. Unterwegs gab es eine Bahnstation, da einige Leute zustiegen. Durch die Lautsprecher-Anlage wurden wir mit vielen Informationen bedient. Als wir bald in Kuranda waren, gab es bei den «Barron Falls» einen Zwischenstopp, max 10 Min, man durfte aussteigen zum Fotografieren.

Jetzt zeigten sich sogar noch die ersten Sonnenstrahlen. Als wir in Kuranda aussteigen durften, schlenderten wir zuerst durch das Dorf, vorbei an vielen Restaurants und Läden. Wir besuchten das sehr schöne «Doongal Local, Aboriginal Art», das ist eine sehr schöne, wenn auch spezielle Ausstellung.

Auf dem Rückweg zur Bahnstation gingen wir dann auch noch in ein Opal Schmuck/Kunst Geschäft. Da hatten wir ein sehr schönes Erlebnis. Der Ladenbesitzer zeigte uns voller Begeisterung seine Opal-Funde, denn er sucht sie selbst. Schnell zückte er einen Ordner hervor mit Bildern, woauf wir ihn beim Opal-Schürfen sehen konnten. Er öffnete seine Vitrine und nahm einige Edelsteine hervor. Er freute sich, dass wir diese Prachtstücke fotografieren wollten. Aber er versuchte keinen Moment uns eines dieser Schmuckstücke zu verkaufen. Obwohl er so viele schöne, fertig geschliffene und eingefasste Fingerringe und Halsschmuck ausgestellt hatte.

Schön, dass sich die Sonne doch noch hervorwagte. So konnten wir bei der Rückfahrt die Aussicht noch so richtig geniessen.

Umzug nach Herberton Samstag, 30. November – Gleich nach dem Frühstück packten wir noch fertig, danach konnten wir auschecken. Zum Glück regnete es nicht mehr, denn um 04.00 Uhr hatten wir das Prasseln des Regens gut gehört. So konnten wir gemütlich zur Bushaltestelle gehen, welche ganz in der Nähe des Spitals ist. Wir mussten ein Weilchen warten, da samstags weniger Busse fahren. Es war ziemlich frisch, so waren wir froh, als der Bus zur Haltestelle einfuhr und wir einsteigen konnten. Wir mussten wieder bis zur Haltestelle beim Bahnhof fahren. Von dort aus fährt ein Bus hinauf zum Atherton Tabelland. Fast zwei Stunden Fahrt lagen vor uns. Einige Haltestellen wurden von unserem netten Chauffeur bedient. Uns fällt immer wieder auf, dass die Busfahrer nicht denselben Druck haben wie bei uns in der Schweiz. Obwohl unterwegs mehrere Baustellen mit Ampeln waren, wurde er nicht ungeduldig. Bei einer Haltestelle sass eine ältere Frau. Aber es machte den Anschein, als möchte sie nicht einsteigen. Dann kam sie aber doch noch herüber und fragte den Chauffeur in kläglichem Ton: «Bitte helfen Sie mir, bitte helfen Sie mir! Meine Tochter sollte mich abholen, aber sie ist nicht gekommen und ich kann sie nicht anrufen der Akku ist leer.» Der Busfahrer stieg aus und sprach ein Weilchen mit dieser Frau. Dann telefonierte er mit seinem Mobiltelefon. Erst nachher konnte für uns die Fahrt weiter gehen. Mit ¼ Stunden Verspätung kamen wir in Atherton an. Unsere Gastgeberin hatte gewiss schon länger auf uns gewartet. Tracie begrüsste uns freundlich. Auf dem Heimweg ging sie mit uns zusammen schnell einkaufen und wir durften dabei noch unsere Wünsche anbringen. Zu Hause angekommen zeigte uns Tracie, nach einer Tasse Tee, Haus und Garten. Am Abend kam ihr Partner Pete zu uns zum Nachtessen. Sie erklärten uns was morgen Sonntag unsere erste Aufgabe sein wird.

Ausflug zum Kratersee, keine Internet-Verbindung, Sonntag, 01. Dezember – An diesem Morgen sassen wir alle vier zusammen beim Frühstück, denn Pete hatte hier übernachtet, da er uns am Morgen noch ein Weilchen helfen wollte. Zusammen mit Felix hat er das Projekt besprochen. In der langen, steilen Einfahrt zum Haus sollte ein schöner Rand-Abschluss mit lokalem Gestein entstehen. Zuerst hat Felix ein Stück des Grabens bereits begonnen. Da waren noch die alten Holzabgrenzungen im Boden, mit tief verankerten Befestigungseisen. Bis das alles entfernt war, von nur den ersten paar Metern, da flossen schon ein paar Schweisstropfen. Am Sonntag zu arbeiten ist in AU ganz normal. Jede Arbeit darf verrichtet werden, egal wie viel Lärm dabei entsteht. Am Nachmittag unternahm Tracie einen Ausflug mit uns in den Nationalpark, zum Kratersee. Wir wanderten rund um den See, da waren viele schöne Bäume zu sehen. Sehr speziell fanden wir den Vorhang Feigenbaum (Curtain Fig-Tree). Natürlich mussten wir diesen Baum fotografieren, der ist so riesig.

Die Gastgeberin hatte alle notwendigen Sachen für ein Picknick mitgenommen. In Australien gibt es überall sehr schöne Plätze, bei denen man «bräteln» kann.

Das Internet macht uns etwas Sorgen zur Zeit. Wir hatten ja in Cairns eine SIM-Karte gekauft. Obwohl sie in der Stadt meist funktionierte, hatten wir bereits unterwegs nach Herberton keine Verbindung mehr. Wir hatten scheinbar den falschen Anbieter (Vodafone) gewählt.

Randsteine setzen, Montag, 02. Dezember – Da wir schon früh erwachten, standen wir gleich auf, um die Arbeit ernsthaft weiter zu führen. Felix durfte beim Nachbarn noch mehr Schraubzwingen holen, um die Steine zu fixieren vor dem Betonieren. Die beiden Männer hatten bereits am Vortag eine Schnur gespannt, als Höhenrichtlinie. So konnte Felix heute schon die ersten Steine setzen, fixieren und betonieren.

Beim Mittagessen waren wir allein, Tracie musste arbeiten gehen. Für uns machten wir ein Birchermüesli. Das Nachtessen wurde von Felix und mir gekocht. Tracie war einverstanden mit dem Vorschlag eine Rösti, mit Käse überbacken, zu kochen, dazu gab es grüne Bohnen, sowie einen gemischten Salat. Das erste Mal in dieser Küche zu kochen war nicht ganz einfach, bis man alle Zutaten und Gewürze fand. Doch Tracie fand das essen jedoch fein. Sie schickte gleich ein Foto an Pete mit ihrem vollen Teller.

Unser neues Zuhause, Gast und Spaziergang hinunter ins Dorf, Dienstag, 03. Dezember Das Wetter war gut am Morgen, so konnte Felix wieder weitermachen mit dem Zuschneiden, Anpassen und Betonieren der Randsteine. Stein um Stein geht es bergab. Jedesmal wenn ich beim Eingangstor stehe, wundere ich mich erneut über die lange und steile Einfahrt.

Heute Morgen hatten wir Besuch. Ich fragte mich, ist das ein junges Huhn oder ein Vogel? Das braune Tier spazierte auf der Veranda umher. Es wirkte recht ruhig, gelassen und es schien, als hätte unser Gast keine Angst vor uns. Unsere gut 20 Jahre alte Siamesen-Katze, welche Tracie von einer Frau geerbt hatte, sass ebenfalls ruhig da und schaute dem Besucher nur nach. Als Tracie von der Arbeit nach Hause kam, zeigte ich ihr das Foto von diesem Tier. «Oh, das ist ein Bush Turkey, (junges AU-Buschhuhn), die richten viele Schäden an in den Gärten. Sie gehören eigentlich nicht hierher», erklärte sie uns weiter. «In der Nachbarschaft sind drei Nester von diesen Hühnern. Die können bis zu 24 Eier ausbrüten. Da sind wir jetzt aber gespannt, ob wir noch mehr davon sehen werden. Ihr Lebensraum ist eigentlich der Regenwald», sagte uns Tracie.

Ein ausgewachses männliches AU- Buschhuhn

Das Australbuschhuhn gehört zu den wenigen Hühnervögeln, die ihre Eier in großen Bruthügeln ausbrüten lassen. Die Hügel werden allein von den Männchen zusammengescharrt. Nach dem Schlupf der Küken betreiben die Elternvögel keine weitere Brutpflege mehr. Die Küken sind nach dem Schlupf auf sich allein gestellt und werden von den Elternvögel weder gefüttert noch geführt. (Wikipedia)

Da wir grosse Probleme hatten mit der Internet-Verbindung, gingen wir am Nachmittag ins Dorf, um im Postbüro eine Telstra SIM-Karte zu kaufen, Dann können wir mit Hot-Spot auch den Blog-Eintrag veröffentlichen. Denn WLAN haben wir hier keines.

Gartenarbeit, Instruktion des Generators, Mittwoch, 04. Dezember – Den ganzen Morgen hatten wir einen leichten Nieselregen. Tracie erklärte mir, wie man hier den Garten mulcht. Zuerst konnte ich das Hochbeet, in dem bereits hohe Aubergine Pflanzen wachsen, auffüllen mit Kompost. Danach musste ich die Erde rund um die Pflanze herum mit Karton abdecken und obendrauf kam noch eine dicke Schicht Stroh-Mulch. Das Problem hier ist, dass die Busch-Hühner, wenn sie ein Nest bauen wollen, von überall her Mulch-Material holen. So kommt es immer wieder vor, dass nur noch der Karton zurückbleibt.

Heute Morgen leerten Felix und ich den Anhänger voller Beton-Sand. Denn die Nachbarn brauchen ihn, um Humus für ihren Garten zu holen. Das junge Paar wohnt mit ihren drei Kleinkindern gleich im übernächsten Haus. Gegen Abend kam Pete, bei heftigem Regen, wieder zu uns zum Nachtessen. Ich war gerade dabei einen Gemüsegratin vorzubereiten. Er hat bei uns auf der Veranda einen neuen Generator in Betrieb genommen. Danach erklärte er Felix die Bedienung desselben, falls wir während der Ferien-Abwesenheit von Tracie und Pete einen Stromausfall hätten.

Ein ganz gewöhnlicher Tag, dennoch aufregend, Donnerstag, 05. Dezember – Tracie stand sehr früh auf, da sie Frühschicht hatte. Sie arbeitet als Köchin im Spital und beginnt ihre Arbeit um 05.00 Uhr. Wir frühstückten zusammen mit Pete, der wieder hier blieb über Nacht. Felix arbeitete erneut an seinem Projekt weiter und ich wollte zuerst noch die Wäsche vom Ständer nehmen, zusammenlegen. Sowie das Bad, Küche und Wohnzimmer staubsaugen, bevor ich ebenfalls in den Garten ging. Plötzlich ging die Eingangstüre auf und Pete zog die Schuhe aus und kam aufgeregt herein. Sofort fragte er mich : «Hast du die Waschmaschine bereits gestartet? Denn ich habe meine Arbeitshose samt Schlüssel, den ich für die Arbeit brauche, in die Maschine getan.» Er war sehr erleichtert, als ich seine Frage verneinte und holte den Schlüssel. Jedes Mal wenn ich im Garten wirke, muss ich ganz schnell bei einem Strauch vorbei an dem rote, kleine Früchte hängen. Zwei, drei davon «muss» ich jeweils essen. Sie schmecken so fein, leicht bitter, zum Glück mag Felix sie nicht so gerne. (Brasilianische Kirsche)

Am Nachmittag machten wir uns daran unseren Blog zu füttern. Doch dann hatten wir Pech, wir kamen nicht mehr weiter. Die Fotos konnten wir hochladen, aber nicht in den Blog einfügen. «Ohne Bilder, das geht überhaupt nicht,» sagte ich resigniert und gleichzeitig so enttäuscht, dass wir dies nicht mehr schaffen. Am liebsten hätte ich unserem Sohn gerufen: «Nando kannst du schnell zu uns kommen, um uns zu helfen?» Wir schrieben ihm eine WhatsApp Nachricht und schilderten ihm unser Problem. Kurze Zeit später kam ein Video von Nando, mit dem er uns ganz genau, Schritt für Schritt, den Weg aufzeigte. Wir versuchten nach seiner Video-Anleitung die Fotos einzufügen. Siehe da, es gelang uns. Danke Nando für deine spontane Hilfe. Danach konnten wir beide beruhigt schlafen wie ein Murmeltier!!!

Nachbarschaftshilfe und Picknick, Freitag, 06. Dezember – Es war zuvor bereits abgemacht, dass wir am Morgen bei der jungen Nachbarin Abbie, mit den drei Kindern, helfen werden. So rückten wir mit Karette und zwei Schaufeln aus. Den Humus im Anhänger sollten wir mit zwei Karetten, in dem leicht terrassierten Garten, an verschiedenen Orten abladen. Auch Marnie, eine 75 jährige kleinere Frau, (ich bin noch einen Zentimeter grösser!!!) half ebenfalls tatkräftig mit. Sie unterstützt Abbie zeitweise bei den Gartenarbeiten. Der Humus war sehr nass und schwer. So entleerte stets Felix die Karetten, welche er hinaufstossen musste. Und wir Frauen füllten diese erneut wieder. Abbie füllte noch Töpfe, um diese anzupflanzen. Nach ca. ¾ Stunden waren wir fertig mit unserer Arbeit. Abbie sagte: «Entschuldigt, ich hätte euch gerne zu einem Tee eingeladen, aber ich muss jetzt sofort weg, da ich Musikunterricht erteile.» Wir verabschiedeten uns von Abbie und Many und gingen heimwärts mit Karette und Schaufeln. Ja, ich fühle mich echt daheim hier. Danach machte ich eine Flickarbeit (von Pete) fertig, bevor ich wieder in den Garten ging. Felix betonierte noch die paar vorbereiteten Steine ein, aber weitere konnte er nicht mehr fräsen, denn das Steinfräseblatt war locker geworden und liess sich nicht mehr fixieren. Er fand keine entsprechenden Schlüssel. Stattdessen fugte er die Zwischenräume aus.

Zusammen mit Tracie machten wir am Nachmittag drei Pizza’s. Als diese gebacken waren fuhren wir gleich los, Felix und ich auf dem Rücksitz, mit den frischen Pizzas’s auf den Beinen, schön zugedeckt. Unterwegs, gleich um die Ecke, stand Deni, ein Nachbar bereit, denn er kam ebenfalls mit. Wir wollten uns mit Pete und Hero treffen beim «Hasties swamp», im Nationalpark. (seit letztem Sonntag war Hero aus Japan bei Pete, ebenfalls von Workaway.) Dort kann man viele verschieden Vögel beobachten. Leider fing es ganz leicht an zu regnen, es wurde auch etwas neblig am See. Bei einer Schutz-und Beobachtungshütte machten wir sozusagen ein Buffet mit all den mitgebrachten Esswaren. Dan brachte Knoblauchbrötchen mit und Hero hat Reisbällchen gekocht, mit Fisch und Fleisch darin. Pete hatte heisse Schokolade dabei für uns alle, sowie feine, gebratene Süsskartoffeln. Einige Vögel wollten immer wieder etwas Essbares erhaschen von unserem Buffet. Da wir keine Sommerzeit haben in QLD, wird es ziemlich früh dunkel. Die Fledermäuse erwachten und sie flogen uns beinahe um die Ohren.

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11 Antworten auf „Flug nach Cairns, Queensland, Australien – und die ersten Tage bei Tracie“

  1. Meine Lieben Alice und Felix
    Heute morgen früh lese ich von euch und freue mich sehr. Ihr seit ja schon ganz fleißig.
    Es wird nun alles gut gehen und ihr könnt es genießen.
    Mit vielen herzlichen Grüßen
    Elisabeth

  2. Liebe „Fremdarbeiter“
    es ist schön zu lesen, dass ihr gut angekommen seid und auch bereits die ersten Aufgaben angehen konntet. Ich wünsche euch eine supertolle Zeit in Down Under. Was bedeutet:QLD genau? Es könnte Queensland sein.
    Geniesst die Wärme, trotz gelegentlichem Regen. Bei uns „regiert der Hochnebel“!😝 LG
    ESTHER

  3. Hi Alice and Felix
    wie immer lese ich euern Blog mit grossem Intresse. Die Sonnen strahlen müsst ihr euch echt verdienen, dafür gibts soviel Neues und Aufregendes zu sehen und erleben. Die Arbeit von Felix hört sich anstrengend an, doch die Ausflüge in die Parks und Umgebung entlohnen euch für die Mühen. Sieht so aus als hättet ihr einen guten Arbeitgeber gefunden.
    Wir verreisen am 18. Dec nach Florida and looking very much forward to it. Take care and hopefully with a little more sunrays to warm up….. with love trix&fredy

  4. Hallo Alice und Felix 👋 Noch vor dem
    Aufstehen heute Morgen – allerdings nicht sehr früh, die Tage sind ja kurz 😉 – habe ich euren Blog gelesen. Schön, die ausführlichen Beschreibungn und Entdeckungen, sogar Fernweh ist dabei wieder mal aufgekommen. Nun, euch virtuell zu begleiten ist ja auch toll und ja, natürlich auch bequem. Eure Energie, euer Arbeitseinsatz, ich wäre da schon überfordert. Hoffe, eure Gastgeber sind nachsichtig mit euch und es gibt wöchentlich auch mal einen echten Sonntag.
    „Heit‘s guet“ freue mich auf die weiteren News.
    Liebe Grüsse auch von Paul,
    Anita

  5. Liebe Alice und Felix
    Schön von Euch zu hören.
    Ihr seid ja ganz schön fleissig…..
    Euer Blog ist einfach spannend und auch sehr informativ.
    Geniesst die Wärme und wenns mal regnet ist es
    sicher wärmer als hier bei uns.
    Lasst es Euch gut gehen, wir freuen uns wieder von Euch zu hören.
    liebe Gruess us em trüebe Neukirch
    Doris

  6. Liebe Alice, lieber Felix,
    vielen Dank für euren spannenden Blog. Australien ist ja schon bald euer zweites Zuhause. Tolle Fotos! Ihr seid ja beide sehr fleissig.
    Ich freue mich bald wieder von euch zu hören und sende euch liebe Grüsse aus Egnach.
    Brigitte

  7. Liebe Alice und Felix ,
    so wie sich das alles liest , seid Ihr schon wieder voll integriert in den Alltag Eurer Gastfamilie , bewundernswert und sehr spannend !
    Freue mich auf weitere Informationen und tolle Fotos .
    Liebe Grüße aus dem Taunus
    Inge

  8. Das liest sich sehr interessant an! Ich wünsche euch eine wunderschöne und eindrucksvolle weiter Reise …,
    Ich freue mich auf weitere Berichte und Fotos über dieses grosse Land Australien!

    Liebe Grüsse Annemarie

  9. Liebe Alice und Felix
    Tolle Bilde super Text Madeleine und ich wünschen Euch eine
    schöne Zeit auf der anderen Seite der Erde.
    Wir freuen uns Euch gesund und munter in der Schweiz wieder zu treffen!
    Weiterhin viel Spass.
    Hast Du wirklich nach dem 07.12.24 nichts mehr geschrieben, weil
    ich nur bis zu dieser Zeit die Reisedoku öffnen kann.
    Liebe Grüsse Madeleine u. Rolf

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