Waschmaschine starten, frühstücken mit Honigbrötchen, das war der Start zum heutigen Sonntag, 09. Februar 2020. Danach machte Debbie einen Ausflug mit uns. Zuerst zeigte sie uns den kürzlich erworbenen Bauplatz von Matt, ihrem Sohn, da konnte er 10 Acres, 4 ha Land kaufen. Dieser steile, aber sehr schöne Platz liegt direkt angrenzend an den Wellington Nationalpark, nur die Strasse ist dazwischen.

Dann fuhren wir zum Potter‘s Gorge, da ist ein grosser Damm, sowie ein Zelt- und Picknickplatz. Dass im Nationalpark zelten erlaubt ist, hat mich sehr erstaunt.

Debbie zeigte uns auch den „Honeymoon Pool“, wie dieses Gewässer zu diesem Namen kam, weiss sie aber nicht. Einige badeten dort, besonders die Kinder hatten den Plausch im Wasser.

Am Ufer des Collie Rivers ist ebenfalls ein Campingplatz. Ganz in der Nähe parkte Debbie wieder und wir spazierten auf einem schmalen Pfad diesem Fluss entlang. Hier waren wir allein für uns, das war sehr schön.


Inzwischen war bereits Mittag und unsere Magen machten sich bemerkbar. Debbie fuhr zu einem sehr schönen Aussichtsplatz, eines bewirteten Rebbau Betriebes. Ganz leicht konnten wir dort sogar die Häuser von Bunbury erkennen. So viele Eindrücke an einem Tag…


Etwas langweiliger war es am Montag, 10. Febr., aber es kann ja nicht immer Sonntag sein. Wir zügelten einen unbrauchbaren Kühlschrank aus dem Vorratsraum, neben der Küche, hinaus. Ebenfalls einen Tiefkühler aus der Doppelgarage holten wir, beides, um zu entsorgen. Das wird Scott nächstens wegführen. Einen anderen Kühlschrank, der stand auch in der Garage, stellten wir auf den dürren Rasen und reinigten ihn gründlich. Ach ja, gegen Mittag kamen zwei Männer aus der Brockenstube von Donnybrook und holten ein Möbelstück, welches Felix kürzlich geflickt hatte. Auch vier Pool-Stühle plus Tisch konnte Debbie, nach einer gründlichen Reinigung, auf diese Weise entsorgen. Gegen Abend ging ich noch schnell zu unserem Wald hinüber, in der Hoffnung, dass ich dort ein schönes Foto machen könnte auf die hügelige Szenerie. Da lag jedoch bereits zu viel Schatten über der grossen Weide. Aber ein paar Bäume, am Rand von unserem Wald, standen wunderschön im Gegenlicht.

Oh, da lag eine bunte, hübsche Feder, die musste ich auch noch fotografieren. Dabei dachte ich an unsere Enkel, die mögen Vogel Federchen sehr.

Jetzt übermittle ich sogar noch „Mist“, das ist kein Witz! Die Kängurus hinterlassen nachts oft ihre Spuren. Genauso die wilden Kaninchen, dazu kommt noch, dass diese überall Löcher graben.

Als ich wieder ins Haus kam, duftete es wunderbar nach Rosmarin, das Nachtessen liess nicht mehr lange auf sich warten.


In Australien ist es üblich, dass neben der Küche eine Speisekammer ist, die wurde heute Dienstag, 11. Febr. von Felix und mir gereinigt und darin auch wieder Ordnung gemacht. In Debbies Vorratskammer gibt es jedoch nicht nur Lebensmittel, wie: Kartoffeln, Zwiebel, Reis, Teigwaren, Mehl, Büchsen und Backwaren. Nein, Debbie hat auch viel Geschirr dort, sowie sämtliche Haushaltgeräte. Heute entschied sie, sich von einigen Dingen zu verabschieden. Scheinbar hat sie immer alles aufbewahrt und seit wir sie unterstützen bei ihren Räumungsaktionen, fällt es ihr leichter sich zu trennen.

Später zeigte sie uns wie die Bewässerung funktioniert. Dann zeigte sie uns auch wie und wo sie Wasser hinaufpumpen muss, damit es danach nach unten zum Haus fliessen kann. Sie hat verschiedene Tanks, für Trinkwasser, und um den Garten zu giessen. Wenn im Busch ein neues Haus gebaut wird, muss zuerst ein Damm (Regenwasser-Reservoir) angelegt werden. Zum Teil sieht man richtige, schöne Seelein.

Das Regenwasser vom Dach wird als unser Trinkwasser gesammelt. Das ist viel besser als das chlorhaltige Wasser in der Stadt. Das Abwasch-, oder Duschwasser wird ebenfalls zum Giessen verwendet. Wasser sparen gehört hier zum Alltag.
Heute Mittwoch, 12. Febr. war nochmals ein „Neroli-Tag“. Kurz nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Debbie, denn wir wurden von Neroli abgeholt, um noch ein drittes Mal in der kleinen Wildsamen-Produktion mitzuwirken. Bald darauf machte sich auch Debbie auf den Weg nach Perth, für eine Woche überliess sie uns das Haus. Sie überreichte uns bereits am Vorabend eine Tel. Nr. – Liste von allen Nachbarn und uns unterdessen Bekannten. Im Geschäft waren wir diesmal nur zu fünft. Es standen mehrere Säcke bereit für uns, gefüllt mit leeren Samen-Kapseln, (Deko-Material). Je nach Sorte mussten wir sie kontrollieren und sortieren, bevor wir sie in Säcke abfüllen konnten. Zwei Arten waren klein, zirka 3 cm, eine andere wiederum erlangte eine Grösse von 15 cm, mit diesen Riesen war ein Sack sehr schnell gefüllt. Insgesamt verpackten wir neun sehr unterschiedliche Arten von Samenhülsen. Nach jeder Sorte wogen wir die Säcke, dann wurden sie, ebenfalls von uns, mit dem Gewicht und Datum versehen.




Es kam uns komisch vor, als wir heute Donnerstag, 13. Febr. allein beim Frühstück sassen. Nachdem ich die Wäsche aufgehängt hatte gingen wir in den Wald, der direkt neben der kiesbedeckten Zufahrtstrasse liegt. Mit einem Rechen nahmen wir das Laub zusammen, darunter lagen oft schöne Äste, welche Debbie als „Kindling“ Anfeuerholz, gut brauchen kann. Zudem ist es besser, wenn der Waldboden nicht mit zu viel Kleinholz und dürrem Laub bedeckt ist. Ein Feuer könnte sich viel rascher ausbreiten. Felix hat zudem wieder einige kleinere Bäume („Cootamundra wattle“) ausgegraben, damit die sich nicht noch mehr vermehren. Einen dicken Ast, der wahrscheinlich schon länger am Boden lag, zersägte er mit der Motorsäge.


Dann erhielten wir noch Besuch von Scott. „Alice ist es dir jetzt genug heiss“, war seine erste Frage. Dann machte er mit Felix eine Zeit ab, um morgen in der Stadt einkaufen zu gehen. Er muss Debbie einen Dampfabzug montieren, dazu benötigt er noch allerhand Material. Am späteren Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang. Felix hatte dort, in der Nähe von einem weiteren Nachbarn, drei schöne Regenwasser-Reservoir (Damm) gesehen, die er mir zeigen wollte. So konnten wir auch sehen, wie weit hinunter Debbies Land reicht. Überall sahen wir weidendes Vieh. Es sah lustig aus, auf dem Hügel kamen alle Kühe zur Krete und beobachteten uns. So oft begegnen sie wahrscheinlich nicht Fremden, und schon gar nicht Schweizern. Beim Retourweg sahen wir zwei Kängurus, das freute uns, denn zu uns herauf kommen sie immer nur nachts.



Schon früh am Freitagmorgen, 14. Febr. kam Rex mit seinem „Mini-Traktor“, er wollte sich nur vergewissern, dass es uns gut geht. So nett. Um halb neun Uhr erschien Scott, um mit Felix in Bunbury einkaufen zu gehen. Doch zuvor verschwanden die beiden Männer in die Garage, dann hörte ich sie „lautstark“ Tischtennis spielen. Während die Männer in der Stadt waren, konnte ich alle Citrus Bäume und einige Jungpflanzen giessen, sowie weitere Fenster säubern. Zufrieden über ihren Einkauf kamen sie erst um 13.00 Uhr zurück, Scott hatte alles erhalten, was er für den bereits vorhandenen Dampfabzug noch benötigt. Er beabsichtigt am Montag mit der Montage zu beginnen. Aber zuvor müssen noch Sträucher zurückgeschnitten werden, welche zu nah an die Elektro-Drähte kommen. Denn am vergangenen Sonntag (wirklich am Sonntag) kam ein Mitarbeiter der Elektro-Leitungsfirma vorbei, um die Leitungen zu kontrollieren. Mit einem blauen Bändel markierte er die drei Sträucher, welche zurückgeschnitten werden müssen.

Das sind die Gelbhals Papageien, 35 bis 37 cm lang – „Australian Ringneck“, aber auch „twenty eight“ genannt


Als Debbie noch zu Hause war, fragte sie bei jedem Nachtessen: „Was war für dich das Schönste an diesem Tag?“ Das hätte ich heute Samstagmorgen, 15. Febr. schon vor sieben Uhr beantworten können. Als ich in unserem Badezimmer hinausschaute, sah ich ganz nah ein Känguru. So schnell wie nur möglich, holte ich den Fotoapparat und beeilte mich zum Stubenfenster. Vorsichtig ging ich näher und näher an die Scheibe heran. Das Tier bemerkte mich nicht, ganz versunken knabberte es die Blättchen eines Strauches weg.

Erst nach einer Weile schaute es hinauf zum Fenster, nur einen Moment stand es jedoch für ein weiteres Foto still, bevor es eilig davonhüpfte in den Wald.

Normalerweise kann man sie nur spät abends, oder bei Vollmond in der Nacht, so nah sehen. Wallaby habe ich hier noch keines gesehen, es sind immer grosse Känguru. Heute Abend werde ich Debbie von diesem schönen Erlebnis berichten, denn wir sind täglich in Kontakt.

Nach dem täglichem Giessen gingen wir nochmals zum Wald hinüber. Zuerst säuberten wir der Zufahrtsstrasse entlang, da lag auch sehr dick Laub. Besonders das Abflussrohr war beinahe zugedeckt, das musste frei sein, falls es wieder einmal richtig regnet. Im Wald erhoben sich einige Laubhaufen, und auch Anfeuerholz hat Debbie jetzt wahrscheinlich genug für den ganzen Winter.

Danke für die schöne Feder-Foto. NORIN LUNIS ANNA BIO BUR 1234567891011 RUEDI
Schönie Bilder aus Australien habt ihr geschickt. Ist das Kängeru Mutter? Oder sehe ich etwas was nicht ist ?
Liebi Grüess
Elisabeth
Elisabeth, da ich ebenfalls unsicher war, zeigte ich das Bild Scott. Er sagte sofort: „Das ist ein sehr grosses Männchen, die Schulterpartie ist mächtig.“
jetzt habts ihr eure eigenes ferienhaus in australien. so was schickes. und ein baugrundstück am see (oder fluss) mit 4 ha, das ist noch schicker….
Ich muss euch leider eine wenigergute nachricht mitteilen. Ich habe brustkrebs und habe nun alle untersuchungen hinter mir und werde am 18.2. operiert. Ich füehle mich gut u bin guter hoffnung. Bin in guten händen im spital münsterlingen. Sie sind spezialisiert auf diesem gebiet. Alles liebe annemarie u otto
Hallo ihr zwei,
danke für die schönen Naturaufnahmen. Die Kängurus scheinen keine Angst vor euch zu haben. Diese kleinen Papageien sind sehr süss. So farbenfroh. Debbie kann ja beruhigt in die Ferien fahren, wenn sie so fleissige Bienchen zu Hause hat. Sie ist aber auch eine tolle Reiseführerin für euch. Ihr habt mit ihr schon so viele schöne Orte in Australien kennen gelernt. Dass Wasser sparen angesagt ist, kann ich mir gut vorstellen. Man sollte im Allgemeinen bewusster damit umgehen.
Nun wünsche ich euch noch weitere schöne Tage in Australien. Der Abschied fällt diesmal nicht leicht, wie mir scheint.
Liebi Grüess, Brigitte 🙂
Als ich als gleich zu Beginn ‚Waschmaschine starten‘ las, wurden bei mir sofort Erinnerungen an euren letztjährigen Aufenthalt wach, als es an Wäschestücken nicht mangelte. Mit der weiteren Lektüre wuchs dann immer mehr meine Freude darüber, wie gut ihr es dieses Mal bei eurer sympathischen Gastgeberin angetroffen habt. Fleissig wie die Bienchen seid ihr natürlich, wenn man euch eine Aufgabe zuschanzt, aber ihr dürft doch viel Schönes und Angenehmes sehen und erleben. Ganz langsam geht euer dreimonatiger Aufenthalt zu Ende, ich wünsche euch, ihn weiterhin so wie bisher geniessen könnt, und dass ihr es weiterhin so gut habt. Ich freue mich schon auf den nächsten Blogbeitrag, allzu lange müssen wir ja vermutlich nicht mehr auf ihn warten.
Liebe Grüsse, Kurt